Donnerstag 15 September 2016, 08:26

Falcao zieht in Ruhmeshalle ein

TAGESRÜCKBLICK – Es gab keine ungewöhnlichen Überraschungen in Bucaramanga, obwohl Brasilien in den 40 Minuten gegen Australien keine überirdische Leistung bot. Ein Torfestival fand dennoch statt: Die bedauernswerten Australier waren nach den ersten hoffnungsvollen sieben Minuten praktisch nur noch zum Zuschauen verdammt.

In der zweiten Begegnung in Gruppe D stand Mosambik gegen die Ukraine besonders im Mittelpunkt. Zur großen Freude des nach hollywoodreifen Szenen dürstenden Publikums gelang es dem afrikanischen Außenseiter über weite Strecken, den Europäern die Stirn zu bieten.

Beim Debüt auf der weltweiten Bühne gegen Guatemala hatte Vietnam noch das letzte Wort gehabt, gegen Paraguay aber blieben die Asiaten ohne Chance. Die Rückkehr auf den Boden der Tatsachen ging schnell und direkt vonstatten, denn genau dies zeichnete die Spielweise der Südamerikaner aus.

Italien drückte im Coliseo el Pueblo von Cali dem Spiel gegen Guatemala von Beginn an seinen Stempel auf und überzeugte mit seiner sprichwörtlichen Effizienz. Die Zuschauer konnten sich über eine taktische und technische Meisterleistung freuen und bekamen die gesamte Palette der italienischen Spielkunst geboten. Die wagemutigen Bemühungen der Guatemalteken blieben letztlich fruchtlos, die Italiener hatten das Geschehen stets im Griff.

FIFA.com präsentiert die Zusammenfassung der auffälligsten Szenen des fünften Spieltags bei der FIFA Futsal-Weltmeisterschaft Kolumbien 2016, an dem Brasilien und Italien Russland ins Achtelfinale folgten.

Die Ergebnisse Gruppe C Guatemala - Italien 1:5 Paraguay - Vietnam 7:1

Gruppe D Australien - Brasilien 1:11 Ukraine - Mosambik 4:2

Besondere Momente Eine Legende zieht in die Ruhmeshalle ein Mit seinem 32. Auftritt auf der weltweiten Bühne gegen Australien überholte Falcao seinen Landsmann Manoel Tobias als Rekordspieler Brasiliens. Dank seiner drei Treffer liegt der große Star des Teams nur noch ein Tor hinter dem ewigen Rekord der brasilianischen Legende. Als ob das nicht genug wäre, nutzte Falcao jede sich bietende Gelegenheit, um die Zuschauer mit seinen Kabinettstückchen zu verzücken, die zu seinem Markenzeichen geworden sind. Und dies alles mit 39 Jahren – Hut ab vor dem Künstler!

*"Am Sonntag war ich der erste Spieler, der an fünf Weltmeisterschaften teilnahm. Seit heute bin ich der erste Spieler mit 32 WM-Einsätzen."

Misshandelte Tore *Die Anlagen in Bucaramanga und Cali wurden auf eine harte Probe gestellt. Unter dem Druck und dem Enthusiasmus der Akteure fielen mehr als einmal die Tore um und rissen gelegentlich sogar die Akteure mit sich. Nach dem Ausgleichstreffer für Mosambik durch Calo beispielsweise stürzten Ievgen Ivanyak und einer seiner Verteidiger mit dem Tor zu Boden.

Unerwartete Hauptrolle Der junge Volunteer war eigentlich nicht dafür vorgesehen, besonders in das Blickfeld des Publikums in Bucaramanga zu geraten. Dennoch sprang er den Zuschauern der Partie zwischen Australien und Brasilien ins Auge, als er auf das Parkett eilte, um jedes Mal mit Hingabe den Boden zu wischen. In der Folge amüsierte sich das Publikum damit, den jungen Mann nach jedem Einsatz mit Applaus zu feiern. In der Partie zwischen der Ukraine und Mosambik aber rutschte ein ukrainischer Spieler in einer von dem Volunteer gereinigten Zone aus, dessen Aufmerksamkeit wohl ein wenig nachgelassen hatte. Es wird ihm gewiss verziehen worden sein…

Die Zahl des Tages 50 – 58 Auftritte und fast immer der gleiche Ausgang: Ein brasilianisches Happy-End. Brasilien ging bei der FIFA Futsal-Weltmeisterschaft 50 Mal als Sieger vom Platz bei fünf Unentschieden und drei Niederlagen.

Die Zitate "Wir wollten den Rhythmus des Spiels kontrollieren, um so lange wie möglich im Rennen zu bleiben, doch das Drehbuch änderte sich nach zwei Fehlern. Wir haben erneut zu leichte Gegentore zugelassen. Wir waren auch im Überzahlspiel mit unserem Torhüter nicht effizient genug." Tomas de Dios (Trainer, Guatemala)

"Wenn wir unsere guten Ansätze aus dem Brasilienspiel gegen die Ukraine erneut zeigen können, gibt es keinen Grund, nicht daran zu glauben. Wir werden keinen Bus vor das Tor stellen, um Gegentore zu verhindern." Robert Varela (Trainer, Australien) "Das Team hat ein paar Fehler in der ersten Hälfte gemacht, aber wir waren in der Lage das Unentschieden zu halten. Wir sind in den letzten Minuten im Power-Play in den Rückstand geraten. Daraus haben wir unsere Lehren für die Zukunft gezogen. Es war unsere erste Weltmeisterschaft und ich bin glücklich, dass meine Spieler ihr Bestes auf so einem hohen Level zeigen konnten." Naymo Abdul (Trainer, Mosambik)***


So geht es weiter Donnerstag, 15. September Gruppe E Costa Rica – Kasachstan (18:00 Uhr, Bucaramanga) Argentinien - Salomon-Inseln (20:00 Uhr, Bucaramanga)

Gruppe F Aserbaidschan - Spanien (18:00 Uhr, Medellin) Iran - Marokko (20:00 Uhr, Medellin)

(Alle Angaben in Ortszeit)