Pressemitteilung

Fédération Internationale de Football Association

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Freitag 05 Oktober 2018, 10:13

 Europarat und FIFA unterzeichnen Grundsatzvereinbarung

Der Generalsekretär des Europarates, Thørbjorn Jagland, und FIFA-Präsident Gianni Infantino haben heute im Gebäude des Europarates in Straßburg eine Grundsatzvereinbarung unterzeichnet. Ziel der Vereinbarung ist die Stärkung der Zusammenarbeit zwischen den beiden Organisationen und die weitere Entwicklung von Synergien und Partnerschaften in Bereichen gemeinsamen Interesses.

Gegenstand des wegweisenden Abkommens sind vor allem vier Kooperationsbereiche: Menschenrechte, Integrität und „Good Governance“ im Sport; Sicherheit bei Fußballspielen; Dialog und Zusammenarbeit bei der Vorbereitung großer Sportveranstaltungen; sowie institutionelle Zusammenarbeit durch regelmäßigen Austausch von Standpunkten und bewährten Praktiken, die Entwicklung gemeinsamer Initiativen und die Koordinierung operativer Tätigkeiten.

Bei der feierlichen Unterzeichnung der Grundsatzvereinbarung erklärte Generalsekretär Jagland: "Sport ist sehr wichtig, weil er die Schlüsselwerte des Europarates fördert und dadurch Menschen verbindet, die Inklusion unterstützt und das soziale Gefüge stärkt. Wir treten für Fairness und Respekt ein und befürworten einen Sport, der sicher, moralisch und für alle zugänglich ist, um so zum Aufbau einer inklusiven Gesellschaft beizutragen, in der die Menschenrechte, die Demokratie und die Rechtsstaatlichkeit geachtet werden. In diesem Zusammenhang ist auch die wachsende Besorgnis über den Schutz von Kindern vor sexuellem Missbrauch im Sport wichtig. Diesbezüglich wird die Expertise des Europarates sehr wertvoll sein."

FIFA-Präsident Infantino fügte hinzu: "Nachdem wir im vergangenen Januar erstmals zusammengetroffen sind, hat nun eine neue Ära der Zusammenarbeit zwischen der FIFA und dem Europarat begonnen. Durch die Grundsatzvereinbarung und einen konkreten Aktionsplan für 2019 wird unsere Zusammenarbeit institutionalisiert, sie ist nun konkreter und messbarer. Es handelt sich um eine logische Beziehung, da wir gemeinsame Werte und Ziele haben: Transparenz, Verantwortungsbewusstsein, Integrität, Sicherheit im Sport und Achtung der Menschenrechte, Eintreten für Kinderrechte. Fussball kann Leben verändern und es ist es von großem Nutzen, dass alle relevanten Akteure zusammenarbeiten und das Potenzial dieses schönen Spiels stärken."

Im Rahmen dieser Partnerschaft werden die beiden Organisationen ihre Kräfte bündeln, um beispielsweise sexuelle Gewalt gegen Kinder im Fußball zu bekämpfen. Dabei werden die Normen des Europarates als Grundlage dienen (Übereinkommen des Europarates zum Schutz von Kindern vor sexueller Ausbeutung und sexuellem Missbrauch, bekannt als Lanzarote-Konvention). Der Europarat ist zudem Mitglied der FIFA-Arbeitsgruppe Kinderschutz. Die beiden Organisationen werden überdies den Kampf gegen Spielmanipulation verstärken und im Vorfeld der FIFA-Weltmeisterschaft 2022 in Katar ihre Maßnahmen im Hinblick auf die Sicherheit und Dienstleistungen bei Fussballspielen koordinieren. Die Zusammenarbeit wird im Zuge der Umsetzung des Kooperationsplans zur Grundsatzvereinbarung (2018–2019) konkretisiert.