Dienstag 11 Oktober 2016, 23:03

England stolpert, Deutschland setzt Lauf fort

TAGESRÜCKBLICK - Der dritte Spieltag der Europa-Qualifikation zur FIFA Fussball-Weltmeisterschaft Russland 2018™ endete mit einer erneuten Demonstration der Stärke Deutschlands, während England dem nächsten Länderspieltermin im November mit gemischten Gefühlen entgegenblicken wird. Beide Teams bleiben in ihren jeweiligen Gruppen an der Spitze, die Deutschen werden aber nach ihrer souveränen Leistung deutlich besser schlafen. Das englische Team musste so manche Schrecksekunde überstehen und wird in der Defensive nach neuen Lösungen suchen müssen.

FIFA.com präsentiert die Zusammenfassung des Geschehens vom Dienstag, 11. Oktober.

Die Ergebnisse Gruppe C: Deutschland - Nordirland 2:0, Norwegen - San Marino 4:1, Tschechische Republik - Aserbaidschan 0:0 Gruppe E: Kasachstan - Rumänien 0:0, Polen - Armenien 2:1, Dänemark - Montenegro 0:1 Gruppe F: Slowenien - England 0:0, Slowakei - Schottland 3:0, Litauen - Malta 2:0

Das Spiel des Tages Slowenien - England 0:0** Gareth Southgate hatte es am Montag angekündigt: Wayne Rooney saß zu Beginn des dritten Spiels der Engländer auf der Bank und überließ die Kapitänsbinde Jordan Henderson. Nach einem guten Start in die Partie zeigten die Three Lions aber schon bald erste Anzeichen von Schwäche. Einen missratenen Rückpass in der zehnten Minute hätten Roman Bezjak und dann Jasmin Kurtic beinahe zum Führungstreffer genutzt, aber Joe Hart und der Pfosten verhinderten das Schlimmste. Der englische Keeper, der sich in bestechender Form zeigte, musste für sein Team auch zu Beginn des zweiten Durchgangs mit zwei Glanzparaden gegen Bostjan Cesar (47.) und Kurtic (48.) retten.

In der 70. Minute musste Hart erneut sein ganzes Können aufbieten, um einen Treffer von Josip Iličić zu verhindern, der alleine auf das Tor zulief. Rooney wurde schließlich doch für Dele Alli eingewechselt und Henderson eilte zu ihm, um ihm die Kapitänsbinde zu übergeben. Die Hereinnahme des englischen Rekordtorschützen blieb aber wirkungslos. Stattdessen konnten die Engländer am Ende froh sein, aus Ljubljana einen Punkt mitgenommen zu haben. Ein erster Dämpfer nach zwei Siegen zum Auftakt der WM-Qualifikation.

Die anderen Spiele In Gruppe C setzte Deutschland seinen guten Lauf fort und ließ gegen Nordirland im dritten Spiel den dritten Sieg (2:0) folgen. Bei der UEFA EURO 2016 hatte der gleiche Gegner den Deutschen alles abverlangt, doch dieses Mal sorgten Julian Draxler und Sami Khedira mit einem Doppelschlag innerhalb von vier Minuten früh für klare Verhältnisse. Der amtierende Weltmeister, der noch keinen Gegentreffer kassiert hat, konnte sich in der Folge darauf beschränken, das Geschehen zu kontrollieren. Er liegt souverän an der Spitze der Tabelle.

Der erste Verfolger lautet Aserbaidschan. Überraschend konnte das Team in einer an Höhepunkten armen Partie einen Punkt aus der Tschechischen Republik entführen (0:0). San Marino bleibt nach der zu erwartenden 1:4-Niederlage gegen Norwegen das Schlusslicht der Tabelle, obwohl der Ausgleich durch Mattia Stefanelli zu Beginn der zweiten Halbzeit kurz die Hoffnung auf eine Sensation nährte.

In Gruppe E kam Rumänien gegen Kasachstan (0:0) drei Tage nach dem Kantersieg gegen Armenien nicht über das zweite Unentschieden im dritten Spiel hinaus. Damit übernahmen Montenegro nach dem 1:0-Erfolg in Dänemark und Polen nach einem mühsamen 2:1 gegen Armenien punktgleich die Spitze der Tabelle. Die Dänen vergaben sträflich ihre Chancen und wurden am Ende durch einen Geniestreich von Stevan Jovetic bestraft, der sehenswert für Fatos Beciraj auflegte. Die Polen wiederum mussten lange zittern. Obwohl die Armenier ab der 30. Minute in Unterzahl spielten, gelang Robert Lewandowski erst in der Nachspielzeit der zweite Treffer, der seinem Team alle drei Punkte bescherte.

Angesichts des Fehltritts Englands ist Litauen der Gewinner des Tages in Gruppe F. Die Litauer gewannen erwartungsgemäß 2:0 gegen Malta und machten einen Sprung auf den zweiten Platz der Tabelle. Aber auch die Slowakei fand nach zwei frustrierenden Auftaktniederlagen mit einem beherzten Auftritt gegen Schottland (3:0) wieder in die Erfolgsspur.

Der Spieler des Tages Mit zwei Toren und einer Vorlage war der Slowake Robert Mak an allen Toren seines Teams gegen Schottland beteiligt. Hierzu muss gesagt werden, dass der Mittelfeldspieler von Zenit St. Petersburg den angelsächsischen Fussball aus eigener Anschauung kennt. Mak ist dem Ausbildungszentrum von Manchester City entsprungen und spielte von 2004 bis 2010 in England. Sein starker Auftritt bescherte der Slowakei die ersten drei Punkte auf dem Weg nach Russland 2018.

Die Zahl des Tages 94 – Mit dem 94. Sieg an der Spitze Deutschlands strickt Joachim Löw ein wenig weiter an seiner Legende. Er stellte damit den 52 Jahre alten Rekord des nationalen Idols Sepp Herberger ein, der von 1950 bis 1964 Trainer der Bundesrepublik Deutschland war.

Hätten Sie‘s gewusst? Der vierte Rang in der Qualifikationsgruppe für Brasilien 2014 ist die beste Platzierung in einer WM- oder EM-Vorausscheidung in der Geschichte Aserbaidschans. Insgesamt holte das Team damals neun Zähler und befindet sich daher aktuell nur zwei Punkte von seinem Rekord entfernt, obwohl noch sieben Spieltage zu bestreiten sind. Es ist außerdem das erst zweite Mal in der Geschichte, dass Aserbaidschan in drei Pflichtspielen hintereinander ohne Gegentreffer blieb.

Das Zitat

2:0 win against Northern Ireland - our third consecutive victory without conceding a goal! ⚽ #HistoricStart #RoadToRussia @DFB_Team pic.twitter.com/Xpf8raS3qA

— Sami Khedira (@SamiKhedira) 11. Oktober 2016