Freitag 24 Februar 2017, 08:09

Ein Außenseiter, ein Hattrick und ein Schlagabtausch

Im Statistik-Rückblick berichtet FIFA.com in dieser Woche von einem blitzartigen Hattrick und einem unfassbaren Schlagabtausch, einem siegreichen Außenseiter im Kampf gegen einen hohen Favoriten, einem überaus jungen Trainer sowie einer Frau, die in einer Männerwelt für Aufsehen sorgt.

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Jahre waren vergangen, seitdem die Queens Park Rangers als letzter nicht in den englischen Profiligen vertretener Klub das Viertelfinale des FA Cup erreichten, was nun am Samstag dem Fünftligisten Lincoln City gelang. Das Team des 1884 gegründeten Klubs hatte noch vor zwei Monaten vor gerade einmal 482 Zuschauern gegen Nantwich Town gespielt. Am Samstag ließen sich die Spieler indes selbst von 20.000 Zuschauern beim Premier-League-Klub FC Burnley nicht einschüchtern. Den einzigen Treffer der Partie erzielte Sean Raggett in der Schlussphase. Es war der einzige Schuss, den Lincoln überhaupt auf das Tor von Burnley abgab. Damit hat das Team als dritter Amateurverein in der Geschichte des Wettbewerbs in einer Saison vier Mannschaften aus den englischen Profi-Spielklassen eliminiert. Nun trifft Lincoln im Viertelfinale auf den FC Arsenal, den man beim letzten Aufeinandertreffen mit 1:0 besiegen konnte. Dies ist allerdings schon 102 Jahre her!

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Spieltage hat es gedauert, bis der FC Sydney die erste Niederlage in der Saison 2016/17 kassierte. Der Traum, als erstes Team eine volle reguläre A-League-Saison ungeschlagen zu überstehen, zerplatzte ausgerechnet beim Lokalrivalen. Dabei hatten die Western Sydney Wanderers in der laufenden Saison nur eines ihrer neun Spiele im ANZ Stadium gewonnen, wo der FC Sydney bei seinen letzten drei Gastspielen nicht weniger als zehn Treffer erzielt hatte. Doch dieses Mal sorgten zwei ehemalige Sky-Blues-Spieler für die Entscheidung: Torhüter Vedran Janjetovic blieb ohne Gegentor und Brendon Santalab erzielte den einzigen Treffer der Partie. Die Wanderers gewannen somit im zehnten Anlauf erstmals ein Sydney-Derby. Der FC Sydney benötigt nun noch elf Punkte aus den verbleibenden sieben Spielen, um den Punkterekord der Western Sydney Wanderers in einer Saison mit 27 Spieltagen zu brechen.

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Tore machen den 5:3-Sieg von Manchester City gegen AS Monaco zum torreichsten Hinspiel eines K.o.-Duells in der Geschichte der UEFA Champions League. 1990 hatte es letztmals mehr Tore in einem Hinspiel eines K.o.-Duells in der europäischen Königsklasse gegeben. Damals gab es allerdings im Europapokal noch keine vorgeschaltete Gruppenphase. Emilio Butragueno und Hugo Sanchez trugen seinerzeit maßgeblich zum 9:1-Kantersieg von Real Madrid gegen Swarovski Tirol bei. Kylian Mbappe wurde durch seinen Treffer zur 2:1-Führung für AS Monaco mit 18 Jahren und zwei Monaten zum zweitjüngsten französischen Torschützen in der UEFA Champions League hinter Karim Benzema, der schon als 17-Jähriger getroffen hatte. Falcao hätte die Führung ausbauen können, scheiterte jedoch mit einem Strafstoß an Willy Caballero. Damit haben die Citizen-Keeper die letzten fünf in der Champions League gegen ihr Team verhängten Elfmeter ausnahmslos gehalten. Wenige Minuten später gelang Falcao mit einem atemberaubenden Heber sein zweites Tor des Abends zur 3:2-Führung für die Gäste. Damit hat er allein am Dienstagabend in Manchester so viele Tore erzielt wie während seines gesamten einjährigen Gastspiels im Old Trafford. Manchester City traf im weiteren Verlauf der Partie noch drei Mal innerhalb von nur elf Minuten und sicherte sich damit den Sieg. Sergio Agüero trug zwei Treffer bei und rückte damit in der Liste der erfolgreichsten südamerikanischen Torjäger in der UEFA Champions League auf Platz drei vor, den er jetzt gemeinsam mit Rivaldo belegt (beide 27 Treffer). Davor liegen nur Kaká mit 30 und Lionel Messi mit 93 Treffern.

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Minuten und 43 Sekunden benötigte Kevin Gameiro lediglich für den schnellsten Hattrick in der spanischen Liga seit 22 Jahren. Gameiro war damit einige Sekunden schneller als David Villa 2006 bei seinem Hattrick für Valencia gegen Athletic Bilbao im Jahr 2006. Einen noch schnelleren Hattrick hatte lediglich Bebeto 1995 für Deportivo gegen Albacete geschafft. Er brauchte damals für seinen Dreierpack noch nicht einmal vier Minuten. Yannick Carrasco benötigte am Samstag zu Beginn der zweiten Halbzeit lediglich 13 Sekunden, um Atlético Madrid bei Sporting Gijon in Führung zu bringen. Das war das schnellste Tor nach dem Wiederanpfiff in der spanischen Liga seit Javier Camunas von Recreativo Huelva 2009 Numancia kalt erwischte. Gijon kam zwar kurz darauf zum Ausgleich, doch dann wurde Gameiro zum erst vierten Einwechselspieler in der Geschichte der Liga, der einen Dreierpack schnürte und Atleti zum 4:1-Sieg verhalf, mit dem das Team seine Erfolgsserie auf acht ungeschlagene Ligaspiele in Folge ausbaute. Der 29-jährige französische Nationalstürmer stand am Dienstag beim 4:2-Sieg der Rojiblancos bei Bayer Leverkusen in der UEFA Champions League in der Startaufstellung und traf erneut. Damit hat Gameiro in seinen letzten 142 Einsatzminuten fünf Tore erzielt.

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Frauen hatten vor der Chinesin Chan Yuenting eine Männermannschaft bei einem kontinentalen Klubwettbewerb als Trainerin betreut. Als Jugendliche schwärmte sie für David Beckham und begann daher, sich für Fussball zu interessieren. Die heute 28-Jährige vergoss sogar ein paar Tränen, als England mit Beckham als Kapitän im Viertelfinale der FIFA Fussball-Weltmeisterschaft Korea/Japan 2000™ mit 1:2 gegen Brasilien unter Luiz Felipe Scolari verlor. Kurioserweise traf Chan in der AFC Champions League mit ihrem Team Eastern SC nun ausgerechnet auf Guangzhou Evergrande mit eben diesem Scolari, der volle 40 Jahre älter ist als sie. Das Team aus Hongkong, das einst von Bobby Moore betreut wurde, verlor zwei Spieler durch Platzverweis und kassierte am Ende eine herbe 0:7-Schlappe.

In Kürze 29 Jahre und 210 Tage war Hoffenheims Trainer Julian Nagelsmann am Tag der Partie gegen Darmstadt 98 alt. Damit war erstmals in der Geschichte der Bundesliga ein Trainer jünger als der Altersdurchschnitt der gegnerischen Mannschaft.

6 Spiele ohne Gegentor hat Feyenoord Rotterdam als erstes Team in der 61-jährigen Geschichte der niederländischen Eredivisie zum Beginn eines Kalenderjahres geschafft. Gleichzeitig wurde Torhüter Brad Jones zum ersten Schlussmann der Rotterdamer seit Ed de Goey in der Saison 1996/97, der in 14 Saisonspielen nicht hinter sich greifen musste.