Mittwoch 16 November 2016, 23:47

Damja: "Libyen vor vielversprechender Zukunft"

Als in der Partie zwischen Libyen und Tunesien am vergangenen 11. November der Schlusspfiff ertönte, sanken die libyschen Spieler erschöpft zu Boden. Sie hatten eine knappe Niederlage erlitten, die schwer zu verkraften war. Die Libyer hatten die Partie vor allem im ersten Durchgang dominiert, aber am Ende gab die Effizienz der Tunesier den Ausschlag, die sich einen 1:0-Erfolg und damit sechs Punkte aus zwei Begegnungen sicherten.

Zuvor hatte Libyen das erste Spiel gegen Kongo DR verloren (0:4), was zur Entlassung des spanischen Trainers Javier Clemente führte in der Erwartung, bessere Ergebnisse in der Qualifikation zur FIFA Fussball-Weltmeisterschaft Russland 2018™ zu erzielen.

"Trotz der Jugend der Spieler haben sie alles gegeben. Libyen verfügt über technisch starke Fussballer. Wir müssen einfach noch an der Physis und im taktischen Bereich arbeiten. Wir haben eine sehr gute erste Halbzeit gemacht und hätten gewinnen können, wenn wir einige Fehler vermieden hätten", sagt der neue Coach Jalal Damja im Gespräch mit FIFA.com.

"Ich habe die Mannschaft eine Woche vor dieser Partie übernommen. Wir haben ein kurzes Trainingslager in Algerien absolviert, um zu versuchen, die Mannschaft wieder auf Kurs zu bringen. Wir haben sechs neue Spieler nominiert und versucht, sie schnell einzubinden. Leider fiel das Ergebnis nicht positiv aus."

Schwierige Umstände Sieg für Tunesien, Lob für Libyen - so könnte man die Partie zusammenfassen, die aufgrund der schwierigen Lage im Land in Algerien ausgetragen wurde. Libyen musste auch die Organisation des AFC Afrika-Cups 2017 abgeben, der in wenigen Wochen in Gabun beginnt. Die mehr als delikate Situation ist der libyschen Auswahl anzumerken.

Jalal Damja ist sich dessen bewusst, dass die aktuellen Umstände große Auswirkungen auf seine Mannschaft haben. "Wenn wir diese Partie in Tripoli vor 70.000 Zuschauern hätten bestreiten können, wäre alles anders verlaufen und wir hätten sicher gewonnen. Libyen spielt derzeit alle seine Begegnungen in der Fremde, und das wirkt sich auf die Ergebnisse aus. Wir haben auch in Algerien Fans, aber bei uns zu Hause zu spielen, hätte in der Qualifikation zusätzliche Kräfte freigesetzt", schätzt er.

"Die libysche Meisterschaft ist durch die problematische Sicherheitslage beeinträchtigt, das wirkt sich auch auf das Niveau der Spieler, auf ihre körperliche Verfassung und den allgemeinen Zustand der Mannschaft aus", fährt Damja fort. "Aber die Dinge verbessern sich und das Leben in unserem Land nimmt wieder seinen normalen Lauf. Wir hoffen, dass dies schon bald positive Auswirkungen auf die Nationalelf hat."

Blühende Zukunft Die Libyer geben sich nicht geschlagen und Damja glaubt daran, dass die Qualifikation trotz der zwei Niederlagen noch möglich ist. "Wir werden bis zum Schluss unser Glück versuchen. Wir werden versuchen, die beiden Spiele gegen Guinea zu gewinnen und weiter Erfahrung zu sammeln. Es sind noch zwölf Punkte zu vergeben, und im Fussball ist alles möglich", sagt er kämpferisch.

Zumal Libyen in den restlichen vier Begegnungen befreit aufspielen kann. Dies wird selbst gegen Tunesien und Kongo DR ein Vorteil sein, das Team hat schließlich nichts mehr zu verlieren. "Nach diesen zwei Niederlagen sind die Chancen auf eine WM-Teilnahme sehr gering", räumt der neue Coach ein. "Wir werden versuchen, ein solides Team zusammenzustellen und die Zukunft vorzubereiten. Die kommenden Partien sind eine Gelegenheit, um zu lernen und sich weiterzuentwickeln. Libyen verfügt über sehr begabte Spieler. Man muss sie weiter verbessern, um internationales Niveau zu erreichen."

Wer die Chevaliers gegen Tunesien gesehen hat, kann sich bezüglich ihrer Zukunft nur zuversichtlich zeigen. Auch Damja beendete das Interview mit FIFA.com voller Optimismus: "Wir haben mehrere Spieler, die zwischen 19 und 21 Jahre alt sind, das macht uns zuversichtlich. Die Zukunft der Nationalmannschaft liegt in den Händen dieser Jungen. Wir werden alles dafür tun, um die Mannschaft in physischer und taktischer Hinsicht zu verbessern, damit sie in Zukunft gefürchtet wird."