Dienstag 02 April 2019, 07:30

CP United verhilft dem Behindertenfussball zum Erfolg

  • CP United im Nordwesten Englands auf Wachstumskurs

  • Unterstützung für Menschen mit zerebraler Bewegungsstörung und Hirnverletzungen

  • Die Spieler nehmen lange Anreisen auf sich, um dabei sein zu können

Wie sehr bestimmte Möglichkeiten gefehlt haben, wird nicht selten erst dann deutlich, wenn sie plötzlich vorhanden sind und begeistert angenommen werden. Die Begeisterung, mit der im Nordwesten Englands der Fussballklub CP United angenommen wird, ist ein eindrucksvoller Beweis für diese Annahme.

"Es geht um Fussball und Fussball ist für alle da", beginnt sie das Gespräch mit FIFA.com. "Das Umfeld, die Entwicklungsmöglichkeiten, die Strukturen und die Organisation sind das A und O, egal ob es um Behindertenfussball geht oder nicht."

CP United bietet betroffenen Spielern und Familien auch Unterstützung abseits des Fussballfeldes an. In erster Linie jedoch handelt es sich um den Mittelpunkt einer blühenden Fussballfamilie mit positiver Grundeinstellung.

Ursprünglich wurde CP United gegründet, um Lücken im Angebot zum Behindertenfussball der FA zu schließen. Mittlerweile hat der englische Verband seine Strategie verändert und bietet auch in den Altersklassen U-12 und im Erwachsenenbereich deutlich mehr. Das Einzugsgebiet von CP United indes beträgt rund 2.500 Quadratkilometer mit Aktivitäten an fünf Tagen pro Woche. Das Zentrum der Aktivitäten ist Manchester. Die Spieler nehmen gern kilometerlange Anfahrtswege in Kauf, denn die Vorteile sprechen für sich.

Leben verändern

Natürlich hat die sportliche Betätigung auch körperliche Vorteile, die in den jungen Altersgruppen besonders deutlich zu Tage treten. "Ein Junge kam mit Krücken zu uns. Er hat enorm an Selbstbewusstsein gewonnen und auch an körperlicher Kraft. Dank seiner Entwicklung schafft er jetzt tatsächlich eine ganze Einheit ohne Krücken. Was für uns wie kleine Fortschritte wirkt, sind in Wirklichkeit Riesenschritte."

Die meisten Teilnehmer leiden seit der Geburt an einer zerebralen Bewegungsstörung, doch auch Spieler mit akuten Gehirnverletzungen können hier ihrer Liebe zum Fussball nachgehen.

"Wir haben einen jungen Mann in unserer Erwachsenengruppe, der als Teenager eine traumatische Verletzung seines Gehirns erlitt. Er hat in den letzten zehn Jahren enorm viel getan, hat sich wieder ins Leben zurückgekämpft. Nun kann er wieder Fussball spielen, dabei sein und sich als Teil des Klubs fühlen."

Auch auf dem Platz feiert der Klub Erfolge. Die Erwachsenenmannschaft gewann neben verschiedenen nationalen Titeln beim Internationalen FECPC-Turnier 2017 auch globale Anerkennung. Doch es sind nicht die Medaillen und Titel, die Wilcock an den Klub binden.

"Das ist fantastisch und natürlich wünscht sich auch jeder Spieler, Erfolge zu feiern. Aber für uns als Trainer ist die Entwicklung der Spieler die eigentliche Motivation. Erfolg bedeutet für uns, zu sehen, wie Spieler zu uns kommen und sich entwickeln, das Programm voranzutreiben und den Klub voranzubringen. Das sind die Faktoren, an denen wir unseren Erfolg messen."