Wenn diese Woche die CONCACAF Champions League 2020 beginnt, steht eines bereits fest: Der amtierende Meister wird seinen Titel nicht verteidigen. CF Monterrey, Drittplatzierter der FIFA Klub-Weltmeisterschaft Katar 2019™, konnte sich diesmal nämlich nicht für den Wettbewerb qualifizieren.

Die Rayados durften die Trophäe des höchsten Klubwettbewerbs Nordamerikas im letzten Jahrzehnt viermal in die Höhe recken, doch auch ohne sie dürfen wir uns auf ein hochklassiges Turnier mit offensivstarken Teams freuen. Der siebenmalige Turniersieger Club América ist wieder dabei, nachdem er die letztjährige Auflage verpasst hat, und die UANL Tigres, Zweitplatzierter des Jahres 2019, werden einen weiteren Anlauf auf den ersten Titelgewinn in diesem prestigeträchtigen Wettbewerb unternehmen. Enner Valencia hat vor einem Jahr einen großen Beitrag dazu geleistet, dass Ricardo Ferrettis Team diesem Ziel sehr nahe kommen konnte. Er erzielte sieben Tore, mehr als jeder andere Spieler im Turnier.

Derweil stellt man sich bei allen nicht-mexikanischen Klubs dieselbe Frage: Wird es dieses Jahr endlich gelingen, die Vorherrschaft der Liga MX in diesem Wettbewerb zu durchbrechen? Zum letzten Mal konnte Deportivo Saprissa 2005 die mexikanische Dominanz durchbrechen. Danach waren mit Real Salt Lake, Montreal Impact und dem FC Toronto drei Klubs aus der Major League Soccer (MLS) ganz nah dran. Sie schafften in den Jahren 2011, bzw. 2015 und 2018 den Sprung ins Finale, scheiterten dort jedoch.

Folgende Klubs kämpfen dieses Jahr um einen Startplatz bei der FIFA Klub-Weltmeisterschaft:

Carlos Vela | LAFC Der mexikanische Linksfuß hat zumindest statistisch gerade die dominanteste Offensivsaison in der Geschichte der Major League Soccer hingelegt. Er wurde 2019 zum wertvollsten Spieler der MLS gewählt, erzielte in 31 Spielen 34 Tore (Ligarekord) und steuerte darüber hinaus noch 15 Vorlagen bei. Mit seiner Hilfe konnte der LAFC in der regulären Saison sage und schreibe 72 Punkte verbuchen und stellte damit einen neuen Rekord auf. Ob der Mann aus der Talentschmiede von Deportivo Guadalajara an diese Topform anknüpfen kann, wenn LAFC sein Debüt in der Champions League gibt?

André-Pierre Gignac | UANL Tigres Der mittlerweile 34-Jährige führt die ewige Torjägerliste der Tigres an und terrorisiert weiterhin gegnerische Abwehrreihen. Im Apertura-Turnier 2019 erzielte er zehn Treffer, die zweitmeisten in der Geschichte der Liga MX. Der Franzose kann darüber hinaus bereits spektakuläre Tore in der Champions League für sich verbuchen. Letztes Jahr erzielte er im Finalhinspiel mit einem wunderschönen Fallrückzieher den Ausgleichstreffer für sein Team, das sich im Rückspiel auf fremdem Platz schließlich geschlagen geben musste. Der Klub landete im kontinentalen Wettbewerb in drei der letzten vier Jahre auf dem zweiten Platz, und Gignac könnte durchaus dafür sorgen, dass die Ziellinie diesmal endlich überschritten werden kann.

Bojan Krkić | Montreal Impact Der weit gereiste Flügelspieler könnte in Kanada durchaus Furore machen, denn dort ist er wieder mit Thierry Henry vereint, seinem ehemaligen Teamkameraden beim FC Barcelona. Henry hat bei Impact das Amt des Cheftrainers übernommen. Montreal konnte in drei Vorbereitungsspielen in Folge keinen einzigen Treffer verbuchen, doch Krkić ist optimistisch, dass sich die Tore mit Henrys System im entscheidenden Moment einstellen werden. "Wer unsere Spiele verfolgt hat, hat gesehen, dass wir Chancen herausspielen", erklärte er gegenüber MLSsoccer.com.

David Guzmán | Deportivo Saprissa Saprissa ist das letzte nicht-mexikanische Team, dem es gelungen ist, den kontinentalen Titel zu erringen. Allerdings liegt dieser Erfolg schon 15 Jahre zurück. Damals besiegte der Klub die UNAM Pumas im Finale. Nun setzt man bei El Monstruo Morado auf den costa-ricanischen Nationalspieler David Guzmán, um einige der besten Stürmer des Kontinents in Schach zu halten. Der defensive Mittelfeldspieler lief von 2017 bis 2019 für die Portland Timbers und Columbus Crew in der nordamerikanischen MLS auf und weiß daher, worauf sich Saprissa am 19. Februar im Auftaktspiel gegen Montreal einstellen muss.