Donnerstag 04 Februar 2021, 10:04

Barbados – Etwas zurückgeben gehört zur Kultur

  • Unsere Serie "Das globale Spiel" macht auf Barbados Station

  • Die östlichste der Karibikinseln

  • Wir beleuchten die Fussballgeschichte und die hoffnungsvolle Zukunft des Landes

In der Mitte der Flagge von Barbados prangt ein Dreizack, der Schaft fehlt jedoch bzw. ist abgebrochen. Diese Darstellung hat einen hohen Symbolcharakter. Der Dreizack steht nämlich für die Unabhängigkeit nach britischer Kolonialherrschaft.

Mit der Insel als unabhängiger Nation geht es Schritt für Schritt aufwärts, und ebenso verhält es sich mit der Fussballkultur. Wie in vielen Ländern der Karibik gibt es auch auf Barbados eine lange Cricket-Tradition, doch inzwischen spielt auch der Fussball eine große Rolle.

Der Fussballverband von Barbados wurde 1910 ins Leben gerufen und 1968 offiziell in die FIFA aufgenommen.

Das Motto der BFA lautet "Besserer Fussball für ein besseres Leben".

"Fussball auf Barbados ist sehr wichtig", berichtet BFA-Generalsekretär Edwyn Wood. "Es ist ein integraler Bestandteil der Gesellschaft und wird derzeit nur von Cricket und Motorsport als Zuschauersport übertrumpft. Es wurde in der Vergangenheit nur dazu genutzt, um einige soziale Probleme anzugehen und die Jugend auf positive Weise zu erreichen."

Laut Wood gibt es auf der ganzen Insel ungefähr 102 Spielfelder. Es gibt auch ein sehr aktives Schulliga-System und der Verband veranstaltet zwei Jugendwettbewerbe von der U-9-Altersstufe bis zur U-17.

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Das barbadische Nationalteam hat sich zwar noch nie für ein großes internationales Turnier qualifiziert, doch dank der CONCACAF Nations League sehen die Chancen in der Zukunft besser aus, denn das Turnier bietet dem Nationalteam mehr Möglichkeiten, regelmäßig Pflichtspiele zu bestreiten.

Die Bajan Tridents haben auch einen FA-Cup-Gewinner in ihren Reihen. Emmerson Boyce zählt zu den berühmtesten Nationalspielern von Barbados und ist besonders für seine Rolle als Kapitän des Teams von Wigan Athletic bekannt, das sich 2013 im FA Cup vor über 80.000 Zuschauern im Wembley-Stadion gegen Manchester City durchsetzte und die Trophäe errang.

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Inzwischen hat Boyce auf der Insel eine eigene Stiftung ins Leben gerufen, die sich die Förderung des Fussballs auf allen Ebenen auf die Fahnen geschrieben hat. Auch der Frauenfussball ist dabei. "Ich glaube, es gibt hier eine Menge talentierter Spieler und Spielerinnen, die vielleicht nicht die besten Trainingsmöglichkeiten haben", so Boyce.

"Und an dieser Stelle hoffe ich, meinen Beitrag leisten zu können. Ich möchte die Trainer ausbilden. Es gibt hier viele Talente, insbesondere im Mädchenfussball. Es geht mir darum, meine Erfahrungen und mein Wissen weiterzugeben, um die Entwicklung der Trainer und Spieler auf der Insel zu fördern. Das sind aufregende Zeiten."

Auf Barbados gehört es zur Kultur, der Gesellschaft etwas zurückzugeben. Die Spieler der A-Nationalmannschaft der Männer haben bereits zahlreiche Spenden an Kleidersammlungen, Organisationen für Menschen mit Behinderung und für diejenigen geleistet, die aufgrund der COVID-19-Pandemie ihre Arbeit verloren haben.

"Es ist ein ganz besonderes Gefühl, wenn man einen Beitrag zum Leben anderer leisten kann", so Kapitän Rashad Jules. "Wir möchten ein Vermächtnis hinterlassen, und zwar nicht nur auf, sondern auch neben dem Platz. Wir sind sehr dankbar für jede Möglichkeit, die wir haben, einen positiven Beitrag zum Leben anderer Menschen zu leisten."

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Die WM-Qualifikationsgruppe von Barbados – Gruppe D

  • 🇵🇦 Panama

  • 🇩🇴 Dominikanische Republik

  • 🇧🇧 Barbados

  • 🇩🇲 Dominica

  • 🇦🇮 Anguilla

Laut Spielplan beginnt die Qualifikation im März 2021: Vollständiger Spielplan

Angesichts der Anstrengungen des Verbandes und des Nationalteams sowie der Unterstützung, die von Boyce und vielen anderen kommt, kann Barbados immer mehr Erfolge verbuchen. Es dürfte spannend sein, die weiteren Fortschritte des Inselstaates zu verfolgen.

"Wir haben im Mädchenfussball einige tolle Talente", so Boyce. "Ich wollte immer eine langfristige Initiative starten, keine kurzlebige."

"Ich habe immer gesagt, ich würde das tun, also habe ich mich umgeschaut und die richtigen Leute für dieses Programm gefunden. Unser aller wichtigstes Ziel ist es, dauerhaft zu unterstützen und Barbados etwas zurückzugeben."

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