Montag 10 April 2017, 08:00

Argentiniens Nationaltrainer Bauza entlassen

  • Aus nach acht Monaten Amtszeit

  • Nur elf Punkte von möglichen 24 Punkten geholt

  • Nächstes Quali-Spiel: 31. August gegen Uruguay

Der argentinische Fussballverband AFA hat auf das drohende Aus in der Qualifikation für die FIFA Fussball-Weltmeisterschaft Russland 2018™ reagiert und Nationaltrainer Edgardo Bauza entlassen. Dies gab Präsident Claudio Tapia am Dienstag (11. April) bekannt. "Wir haben eine mündliche Vereinbarung getroffen, dass Edgardo Bauza nicht mehr länger Coach von Argentinien sein wird."

Der 59-Jährige war erst im August 2016, fast einen Monat nach dem Abgang von Gerardo Martino, als neuer argentinischer Nationaltrainer vorgestellt worden und avancierte damit zum sechsten argentinischen Nationaltrainer in den letzten zehn Jahren.

Bauza stammt aus Granadero Baigorria (Santa Fe) und wurde bei Rosario Central ausgebildet. Bei dem Klub verbrachte er auch einen Großteil seiner 15-jährigen Spielerkarriere. Dort überzeugte er als disziplinierter, kampfstarker und torgefährlicher Innenverteidiger und avancierte hinter Ronald Koeman, Daniel Passarella und Fernando Hierro mit 108 Treffern weltweit zum Innenverteidiger mit den viertmeisten Treffern.

Zur selben Generation gehörig wie Daniel Passarella und Oscar Ruggeri erhielt Bauza nur wenige Chancen in der argentinischen Nationalmannschaft, gehörte jedoch zu dem Team, das bei der FIFA Fussball-Weltmeisterschaft 1990 in Italien den zweiten Platz belegte.

Erste Trainererfahrung sammelte er ebenfalls bei seinem Lieblingsklub Rosario Central, und zwar 1998, sechs Jahre nachdem er die Fussballschuhe an den Nagel gehängt hatte. Zu seinen Schützlingen gehörte unter anderem auch Juan Antonio Pizzi, der aktuelle Nationaltrainer Chiles. Schon bald stellten sich erste Erfolge ein, und er belegte mit dem Team 1998 den zweiten Platz bei der Copa CONMEBOL und gewann 1999 die argentinische Apertura-Meisterschaft.

Einen großen Erfolg feierte er mit Liga Deportiva Universitaria Quito, das er 2008 als ersten ecuadorianischen Klub zum Titelgewinn in der Copa Libertadores führte. Dabei setzte man sich im legendären Maracanã-Stadion gegen Fluminense Rio de Janeiro durch. Im selben Jahr unterlag er im Finale seiner ersten FIFA Klub-Weltmeisterschaft nur mit 0:1 gegen das große Manchester United.

Später setzte dann der argentinische Spitzenklub CA San Lorenzo de Almagro sein Vertrauen in ihn, als es darum ging, das schlechte Karma abzuschütteln und ebenfalls den ersten Titelgewinn in der Copa Libertadores einzufahren. El Patón erreichte das Ziel und errang die besagte Trophäe als erster Trainer mit zwei Klubs aus unterschiedlichen Ländern.

Beim FC São Paulo setzte man auf Bauza, um die Mannschaft neu aufzustellen, und auch hier wurde er den Erwartungen gerecht. Bei der letzten Auflage der Copa Libertadores zog er mit dem Team ins Halbfinale ein und unterlag dort dem späteren Turniersieger Atlético Nacional.

Beim Vize-Weltmeister allerdings holte der 59-Jährige mit der Albiceleste lediglich elf von möglichen 24 Punkten und liegt aktuell auf Rang fünf, der zum Playoff-Duell gegen den Ozeanienmeister berechtigt.

Das nächste Qualifikationsspiel der Argentinier findet am 31. August gegen Uruguay in Montevideo statt.