Montag 15 April 2019, 20:14

Argentinien führt südamerikanisches Quartett an

  • Albiceleste zum vierten Mal U-17-Südamerikameister

  • Chile belegt nur aufgrund der schlechteren Tordifferenz Platz zwei

  • Paraguay und Ecuador buchen am letzten Spieltag das Ticket für Brasilien

Argentinien sicherte sich trotz des Fehltritts am letzten Spieltag den Titelgewinn bei der U-17-Südamerikameisterschaft 2019 in Peru. Gleichzeitig führen die Argentinier damit die Gruppe südamerikanischer Teams an, die bei der FIFA U-17-Weltmeisterschaft Brasilien 2019 vertreten sein werden.

Chile, Paraguay und Ecuador sicherten sich die restlichen WM-Tickets, Brasilien nimmt als Gastgeber ebenfalls am Weltturnier teil, obwohl das Team zum ersten Mal überhaupt überraschend nach der Gruppenphase ausgeschieden ist.

Uruguay, das 2011 noch Vizeweltmeister geworden war, wird nun zum dritten Mal in Folge nicht auf der Weltbühne vertreten sein. Die Celeste musste sich am letzten Spieltag in der Nachspielzeit gegen Peru geschlagen geben und verfehlte das Ziel damit knapp.

Die Gastgeber wähnten sich aufgrund dieses Treffers bereits qualifiziert, doch dann ging das Ticket nach dem 4:1-Kantersieg Ecuadors gegen Argentinien im letzten Spiel doch noch an die Mini-Tri.

FIFA.com beleuchtet die Auftritte der WM-Teilnehmer bei einem Turnier, das gänzlich auf dem Kunstrasenplatz des Stadions der Universidad Nacional Mayor de San Marcos in Lima ausgetragen wurde.

Argentinien

  • Bestreitet die 14. U-17-WM, war 2017 in Indien nicht dabei

  • Spieler im Fokus: Matías Palacios (Mittelfeld), Bruno Amione (Abwehr)

Die Auswahl von Pablo Aimar startete denkbar schlecht ins Turnier und lag in der fünften Minute des Auftaktspiels gegen Uruguay bereits mit 0:2 hinten. Nach der Niederlage steigerte sich das Team nach und nach und fuhr auch immer bessere Ergebnisse ein. Und dann kam die Partie gegen den Erzrivalen: der Clásico gegen Brasilien.

Die Argentinier mussten mit drei Toren Unterschied gewinnen, um in die sechs Teams umfassende Endrunde, die Hexagonal, einzuziehen. Tatsächlich hatten sie während des gesamten Spielverlaufs die Oberhand und markierten in der Nachspielzeit den entscheidenden Treffer. Von da an ging es beständig aufwärts, und die Argentinier erwiesen sich dank guter Ballbehandlung und Abwehr am Ende als beste Mannschaft des Turniers. In fünf Spielen fingen sie sich keinen einzigen Gegentreffer ein.

In der letzten Partie gegen Ecuador war das Team allerdings eine halbe Stunde lang völlig von der Rolle und kassierte die vier einzigen Gegentreffer in der gesamten Hexagonal. Dennoch krönte Argentinien sich dank der besseren Tordifferenz zum vierten Mal zum Südamerikameister.

Chile

  • Fünfte WM-Teilnahme, dritte in Folge

  • Spieler im Fokus: Alexander Aravena (Angriff), Vicente Pizarro (Mittelfeld)

Der Vizemeister präsentierte sich unter Hernán Caputto charakterstark und überwand auch schwierige Situationen. Die Gruppenphase begann nicht gut, doch dann gelang dem Team eine Serie von vier Siegen in Folge, teilweise mit hoher Tordifferenz. Das reichte zum Einzug in die Endrunde, in der Chile zunächst auch die Führung übernahm.

Es folgte eine Niederlage gegen Argentinien, und dann lagen die Chilenen gegen Uruguay mit 0:2 hinten. Die Hoffnungen auf die Qualifikation schwanden, doch nach einer hervorragenden zweiten Halbzeit drehte man das Spiel und gewann am Ende 4:2.

Chile war von den vier WM-Teilnehmern die torgefährlichste Mannschaft (17 Treffer) und stellte zudem die beste Abwehr (9).

Paraguay

  • Fünfte WM-Teilnahme, dritte in Folge

  • Spieler im Fokus: Fabrizio Peralta (Mittelfeld), Wilder Viera (Mittelfeld)

Die Albirrojita von Gustavo Moríñigo, der bereits bei der letzten U-17-WM 2017 in Indien im Amt war, musste in den ersten drei Partien zunächst einige Defensivprobleme in den Griff bekommen, um in die Hexagonal einzuziehen.

Das Team bot zwar keinen attraktiven Fussball, punktete jedoch mit den traditionellen Stärken des paraguayischen Spiels, nämlich mit mannschaftlicher Geschlossenheit, Kampfgeist und mentaler Stärke.

Am Ende sicherte sich die Auswahl 48 Prozent der zu vergebenen Punkte und den dritten Platz, den man am letzten Spieltag perfekt machte.

Ecuador

  • Zum fünften Mal bei der U-17-WM vertreten

  • Spieler im Fokus: Johan Mina (Angriff), John Mercado (Mittelfeld)

Die Qualifikation Ecuadors kommt einem kleinen Wunder gleich, denn dem Team blieben am letzten Spieltag nur noch 33 Minuten, um vier Tore zu erzielen. Doch die Ecuadorianer verloren nie den Glauben an sich und erreichten das schier Unmögliche dank des talentierten Johan Mina, der mit sechs Treffern bester Torschütze des Turniers wurde.

Der hohe Sieg gegen Argentinien ist ein Musterbeispiel für die Höhen und Tiefen, die das Team von Javier Rodríguez bei diesem Turnier zu verzeichnen hatte. Der teilweise beeindruckenden Offensive stand eine phasenweise schwache Abwehr gegenüber. Die Ecuadorianer mussten von allen WM-Teilnehmern die meisten Gegentreffer hinnehmen (13).

Ecuador und Argentinien nehmen als einzige südamerikanische Teams sowohl an der U-17- als auch an der U-20-WM teil.