Donnerstag 26 November 2020, 08:10

Al Ahly und Zamalek vor dem "Finale des Jahrhunderts"

  • Im Cairo International Stadium steigt am Freitag das Finale der CAF Champions League

  • Al Ahly will den neunten kontinentalen Titel, Lokalrivale Zamalek den sechsten

  • FIFA.com nimmt die beiden Spitzenklubs unter die Lupe

Am Freitag um 21:00 Uhr (Ortszeit) werden die Fussballfans in Afrika und der gesamten Arabischen Welt ihre Aufmerksamkeit auf das "Finale des Jahrhunderts" im Cairo International Stadium richten, wo die beiden ägyptischen Spitzenklubs Al Ahly und Zamalek zum entscheidenden Spiel um den Titel in der CAF Champions League 2020 antreten.

Al Ahly – Zamalek

Freitag, 27. November, Cairo International Stadium, 21:00 Uhr (Ortszeit)

Al Ahly hat die afrikanische Königsklasse bereits acht Mal gewonnen, zum letzten Mal allerdings 2013 gegen die Orlando Pirates aus Südafrika. Zamalek wiederum triumphierte fünf Mal und will endlich den sechsten Titel holen, zumal der letzte Triumph bereits 18 Jahre zurückliegt: 2002 gewann das Team gegen Raja Casablanca aus Marokko.

Beide Teams spielen derzeit auf besonders hohem Niveau und die meisten Beobachter stimmen überein, dass es weder im Angriff noch in der Verteidigung große Differenzen gibt, die zugunsten eines der beiden Teams sprächen. Beide Teams müssen diverse Ausfälle wichtiger Spieler verkraften. Dennoch wird das Duell weithin als "Finale des Jahrhunderts" bezeichnet. Tatsächlich stehen erstmals zwei Teams aus dem gleichen Land, ja sogar aus der gleichen Stadt im Finale der CAF Champions League - und zwar aus einer derart fussballbegeisterten Stadt wie Kairo.

Spieler im Fokus

Achraf Bencharki

Achraf Bencharki kennt das Gefühl bereits, die Afrikanische Champions League zu gewinnen, denn er triumphierte 2017 mit dem marokkanischen Klub Wydad Casablanca, der sich damals gegen den morgigen Gegner Al Ahly durchsetzte. Jetzt tritt der Marokkaner im Trikot von Zamalek an und dürfte eine der wichtigsten Offensivwaffen im Kader von Trainer Jaime Pacheco sein. Seit seinem Wechsel zu Zamalek im vergangenen Jahr hat der 26-Jährige dem Team zum Gewinn des ägyptischen Pokals verholfen (zwei Tore im Finale gegen Pyramids) sowie zum Gewinn des CAF Super Cup gegen Espérance aus Tunesien (auch hier erzielte er zwei Tore). Auch im Viertelfinale der aktuellen Champions-League-Saison traf er im Duell gegen die Tunesier wieder.

Junior Ajayi

Ajayi hat in den vergangenen Jahren bereits drei Tore gegen Zamalek erzielt und zwei Treffer sowie eine Vorlage zum Weg ins diesjährige Finale beigetragen Von ihm dürfte somit auch im Finale eine enorme Gefahr ausgehen. Zudem kann er den Ball gut halten und mit seiner Schnelligkeit und Technik für viel Druck nach vorn sorgen. Spielt er im Zentrum, kann er auf seine Kopfballstärke bauen. Von den Flügeln kommend sorgt er mit Alleingängen oder präzisen Flanken für Gefahr.

Parallelen

Die Trainer von Al Ahly und Zamalek übernahmen ihre Teams erst kurz vor der Halbfinalrunde. Al Ahly holte den Südafrikaner Pitso Mosimane, dessen früherer Klub Mamelodi Sundowns im Viertelfinale gegen Al Ahly ausgeschieden war. Zamalek holte den Portugiesen Jaime Pacheco, nachdem der Franzose Patrice Carteron seinen Posten geräumt hatte, um Al Taawoun in Saudiarabien zu trainieren. Pacheco führte Zamalek durch einen Sieg gegen Raja Casablanca aus Marokko ins Finale.

8

Hätten Sie's gewusst?

  1. Pitso Mosimane gewann die CAF Champions League 2016 mit den Mamelodi Sundowns nach einer bizarren Entwicklung. Die Südafrikaner waren im Achtelfinale gegen AS Vita Club eigentlich ausgeschieden. Doch weil das Team aus der DR Kongo einen nicht spielberechtigten Spieler eingesetzt hatte, kehrten die Südafrikaner in den Wettbewerb zurück.

  2. Unabhängig vom Ausgang der Partie am Freitag wird man sich in der Familie Jomaa über den Titelgewinn freuen, denn Saleh Jomaa spielt für Al Ahly während sein Bruder Abdullah bei Zamalek unter Vertrag steht.

  3. Al Ahlys Verteidiger Ali Maaloul dürfte endlich ein Champions-League-Finale bestreiten, nachdem er im Endspiel 2017 gegen Wydad Casablanca nicht zum Einsatz kam und 2018 gegen Espérance wegen einer Verletzung nicht spielen konnte.