Donnerstag 02 Februar 2017, 08:45

Ägypten nach Elfmeterkrimi im Finale

DER TAGESRÜCKBLICK – Als erfolgreichste Nation in der Geschichte des CAF Afrikanischen Nationen-Pokals hatte Ägypten bis zum Halbfinale gegen Burkina Faso, **einem der Überraschungsteams in Gabun 2017, kein einziges Gegentor hinnehmen müssen. Und auch in dem hoch emotionalen und bis zum Schlusspfiff überaus spannenden Halbfinalduell behielten die Ägypter am Ende die Oberhand. FIFA.com fasst das Wichtigste dieser Begegnung zusammen.

Das Spiel** Burkina Faso – Ägypten 1:1 (3:4 i. E.)

Wer geglaubt hatte, dass ein Halbfinale gegen den siebenmaligen Gewinner des CAF Afrikanischen Nationen-Pokals dem Kontrahenten allzu viel Respekt abnötigen würde, sah sich von Beginn an getäuscht. Ganz im Gegenteil. Burkina Faso zeigte sich weder davon, dass in dieser Partie nichts anderes als der Einzug ins Finale auf dem Spiel stand, noch vom ägyptischen Rekordsieger  beeindruckt. Während sich die Nordafrikaner* *zunächst schwer taten und durch Mahmoud Hassan erst nach mehr als einer Viertelstunde zu ihrer ersten Torchance kamen, fanden die Westafrikaner sofort zu ihrem Rhythmus. Daran, dass Burkina Faso auch in der Folge die spielbestimmende Mannschaft war, änderten dessen Einzelaktion jedoch nichts. Die Westafrikaner belagerten in der gesamten ersten Halbzeit den gegnerischen Strafraum und holten zahlreiche Eckbälle und Freistöße heraus. Dabei sorgten immer wieder Bertrand Traoré, Aristide Bancé und vor allem Prejuce Nakoulma mit ihren schnellen Vorstößen für Torgefahr.

Das Offensivfeuerwerk von Burkina Faso dauerte auch nach der Pause an. Da es aber an der erforderlichen Präzision im Abschluss mangelte, schaffte es der Außenseiter nicht, den ägyptischen Abwehrriegel zu knacken. Letztlich erwies sich das Konzept der Nordafrikaner, das ihnen bereits den Einzug in die Vorschlussrunde gesichert hatte – also hinten dicht zu machen und vorn ein Tor zu schießen, um die Entscheidung zu erzwingen – auch in dieser Partie als ebenso einfach wie wirksam. Mohamed Salah schoss seine Mannschaft mit einem unhaltbaren Schuss ins linke Eck in Führung. Dass es diesmal nicht dabei blieb, dafür sorgte schon kurz danach Aristide Bancé, der nach einem sehenswerten Angriff seines Teams den Ausgleichstreffer erzielte und so dem Spiel die Spannung erhielt.

Nachdem in der regulären Spielzeit kein weiterer Treffer fiel, ging die Partie in die Verlängerung. Dort bot sich den Zuschauern in Libreville nahezu das gleiche Szenario wie in den 90 Minuten zuvor. Während die Westafrikaner weiterhin gegen das ägyptische Abwehrbollwerk anrannten, wäre Salah auf Seiten der Ägypter beinahe sein zweiter Treffer gelungen. Am Ende war der Kräfteverschleiß bei allen 22 Akteuren nicht mehr zu übersehen. Dennoch mussten sie noch in das alles entscheidende Elfmeterschießen. Und dort setzte sich einmal mehr die Erfahrung der Ägypter durch.

Statistik** 24** – So groß ist der Altersunterschied zwischen Essam El Hadary und Hervé Koffi. Während Ägyptens 44-jähriger Schlussmann den CAF Afrikanischen Nationen-Pokal bereits vier Mal in die Höhe stemmen konnte, war Gabun 2017 für den 20-jährigen Torhüter von Burkina Faso die erste Teilnahme überhaupt am kontinentalen Turnier.

Zitat** "Ich habe in meiner Karriere noch nie solche Spieler erlebt, die ihr Nationaltrikot derart lieben wie diese jungen Ägypter." *Héctor Cúper** (Trainer, Ägypten)*

So geht es weiter** Halbfinale **Donnerstag, 2. Februar Kamerun – Ghana (20:00 Uhr)

(Alle Zeitangaben in Ortszeit)

Der Gewinner des CAF Afrikanischen Nationen-Pokals vertritt den Kontinent beim FIFA Konföderationen-Pokal Russland 2017.