Montag 28 März 2016, 11:17

Absetzen oder Aufschließen – Alle haben ein Ziel vor Augen

Am sechsten Spieltag der Südamerika-Qualifikation für die FIFA Fussball-Weltmeisterschaft Russland 2018™ bietet sich den zehn teilnehmenden Teams die Chance, sich vom Rest des Feldes abzusetzen oder zu den anderen Teams aufzuschließen und in den Kampf um die vier direkten Qualifikationsplätze einzugreifen. Im schlechtesten Fall gibt es zumindest noch die Möglichkeit, um den fünften Platz zu kämpfen, mit dem man sich für die Playoff-Runde gegen ein ozeanisches Team qualifiziert. FIFA.com liefert Ihnen die Vorschau auf den nächsten Spieltag.

Das Topspiel *Kolumbien Ecuador*

Ecuador und Kolumbien bestreiten ein Duell, das sich aus geschichtlichen, nachbarschaftlichen und fussballerischen Gründen in den letzten Jahren zu einem Klassiker entwickelt hat. Bei der Neuauflage am Dienstag in Barranquilla dürfte es heiß hergehen. Einerseits aufgrund der hohen Temperaturen, die am frühen Nachmittag in Kolumbien herrschen, und andererseits, weil die Heimmannschaft unbedingt Boden auf den Tabellenführer gut machen muss.

Nach dem Sieg in La Paz ist das Lächeln auf die Gesichter der Akteure von José Pekerman zurückgekehrt, doch der siebte Tabellenplatz lässt nicht zu, dass das Team sich jetzt entspannt zurücklehnt. Verteidiger Cristian Zapata könnte nach einer Sperre wieder in die Mannschaft zurückkehren. Auf Seiten Ecuadors geht es darum, zumindest einen Punkt zu holen und damit alleiniger Tabellenführer zu bleiben. Zu diesem Zweck müssen die Ecuadorianer wieder zu der starken Defensivleistung zurückfinden, aufgrund derer sie als einziges Team der Südamerika-Qualifikation noch ungeschlagen sind und die sie beim 2:2 gegen Paraguay am fünften Spieltag zum Teil vermissen ließen.

Die anderen Spiele Paraguay empfängt im Estadio Defensores del Chaco in Asunción das Team Brasiliens. Beide Teams wissen, dass sie im Falle einer Niederlage ihren Platz unter den ersten Fünf verlieren können. Die Guaraníes dürften nach ihrem Remis in der vermeintlich uneinnehmbaren Festung von Quito hoch motiviert in die Partie gehen. Die Seleção, die am letzten Spieltag eine 2:0-Führung gegen Uruguay noch aus der Hand gab, muss ohne Neymar und David Luiz auskommen, die beide nach Gelben Karten gesperrt sind. Bei der Albirroja könnte der eingebürgerte Argentinier Juan Iturbe sein Debüt in einem offiziellen Spiel geben.

Argentinien hat nach einem schlechten Turnierauftakt zwei Auswärtsspiele in Folge gewonnen und geht daher optimistisch in das Heimspiel gegen den Tabellenvorletzten Bolivien, der dringend einen Sieg braucht, um den Anschluss ans Tabellenmittelfeld wiederherzustellen. Die Albiceleste, die derzeit auf dem fünften Platz rangiert, muss aufgrund von Sperren auf die Stamm-Innenverteidiger Nicolás Otamendi und Ramiro Funes Mori verzichten. Dafür kehrt Javier Mascherano ins Team zurück. Bei Bolivien steht noch nicht fest, ob man vier oder fünf Abwehrspieler aufs Feld schicken wird – in einem Land, in dem in den letzten beiden Partien jeweils ein Unentschieden herausgesprungen ist.

Uruguay, das bei den letzten Auflagen der WM-Qualifikation immer schwer zu kämpfen hatte, rangiert nach guten Auftritten auf dem zweiten Platz und empfängt ein peruanisches Team, das bereits vier Punkte Rückstand auf den Playoff-Platz hat und daher dringend Zählbares mitnehmen muss. Bei Uruguay kehrt der erfahrene Außenverteidiger Maxi Pereira ins Team zurück, mit Diego Godín und José María Giménez fallen dafür allerdings zwei Stammspieler verletzt aus. Auf Seiten Perus steht Trainer Ricardo Gareca aufgrund mehrerer Sperren und unbefriedigender Leistungen vor einer schweren Aufgabe.

Zu guter Letzt tritt Chile noch auswärts gegen Venezuela an. Bei den Chilenen kehrt Arturo Vidal ins Team zurück, sie stehen jedoch mächtig unter Druck, weil sie mit ihrer derzeitigen Positionierung auf Platz sechs in Russland nicht dabei wären. Darüber hinaus sind mehrere wichtige Mittelfeldakteure verletzt. Dies dürfte Trainer Juan Antonio Pizzi einiges Kopfzerbrechen bereiten. Die Vinotinto bildet das Tabellenschlusslicht, verlor ihre beiden Heimspiele, schöpfte nach einem Unentschieden in Lima allerdings neue Hoffnung, zumal man nur Sekunden von einem Sieg entfernt war. Allerdings muss Trainer Noel Sanvicente, der eine teilweise Verjüngung der Mannschaft anstrebt, auf den gelbgesperrten Stürmer Salomón Rondón verzichten.

Der Spieler im Fokus** *Luis Suárez (Uruguay) Der uruguayische Angreifer bestreitet seit Anfang Juni 2014 zum ersten Mal wieder ein Spiel in Montevideo. Damals setzte sich Uruguay im letzten Testspiel vor der WM 2014 in Brasilien gegen Slowenien durch. Mittlerweile ist Suárez weltweit zu einem Aushängschild avanciert und wusste am letzten Freitag in Brasilien mit einem grandiosen Auftritt zu überzeugen. Beim 2:2 seines Teams gegen die Seleção bestätigte er seine Führungsqualitäten, und die Celeste* stellte erneut ihre mentale Stärke unter Beweis.

Hätten Sie's gewusst?** *Seit fast 31 Jahren ist Brasilien in der WM-Qualifikation kein Auswärtssieg gegen Paraguay mehr gelungen. Der letzte Erfolg datiert vom 16. Juni 1985, als man sich mit Treffern von Walter Casagrande und Zico mit 2:0 durchsetzte. Danach gab es zwei Siege der Guaraníes* und ein torloses Remis.

Das Zitat "Mascherano hilft uns in der Spielfeldmitte viel mehr. Vorne verfügen wir über den brillanten Leo und dann haben wir Javi als unermüdlichen Mittelfeldmotor, weil sein Lungenvolumen schier unerschöpflich zu sein scheint. Wenn er dort zum Einsatz kommt, brauchen wir uns keine Sorgen machen."

  • **Sergio Romero (Torwart, Argentinien) **über den möglichen Einsatz von Javier Mascherano als Verteidiger im Spiel gegen Bolivien, da die beiden etatmäßigen Innenverteidiger aufgrund von Sperren ausfallen.*

Die Begegnungen des sechsten Spieltags: 29. März

Kolumbien – Ecuador Uruguay – Peru Venezuela – Chile Argentinien – Bolivien Paraguay – Brasilien