Montag 26 September 2016, 13:02

Zwei Lächeln, eine ansteckende Fröhlichkeit

"Lächle, und die Welt lächelt zurück", sagt das Sprichwort. Miriam Moreno und Sara Isabel Collazos sind seit dem Beginn ihrer Volunteer-Tätigkeit bei der FIFA Futsal-Weltmeisterschaft Kolumbien 2016 nur noch am Strahlen. "Unsere Erwartungen sind weit übertroffen worden", sagen sie einstimmig. Das Lächeln Saras begleitet sie sowieso überall hin, und das ihrer Mutter ist selten weit. Es ist das Zeichen einer positiven Grundeinstellung und Kontaktfreude, die außergewöhnlich sind. Vielleicht ist es auch die Freude darüber, zusammen zu sein, betrachtet man ihre vertraute Einigkeit.

"Wir haben nicht lange gezögert, uns zu engagieren, das war doch selbstverständlich. Ich habe gesagt: 'Mama, machst du mit?' Sie hat sofort 'ja' gesagt", berichtet die Tochter, die offenbar nicht lange grübelt, sondern lieber gleich zur Tat schreitet. Eine Neugierde auf neue Erfahrungen, die ihr auch für ihre Arbeit als Volunteer nützlich ist: Dank ihrer Gewandtheit und positiven Energie ist die 18-Jährige schnell zu einer beliebten Ansprechperson geworden. "Ich war beeindruckt, wie leicht ihr der Kontakt mit all diesen Menschen aus verschiedenen Kulturen und Ländern fällt", verrät ihre Mutter mit glänzenden Augen und schaut ihre Tochter an.

"Sie wird am Ende des Turniers sehr viel mehr Telefonnummern haben als ich, das ist sicher", sagt sie amüsiert, bevor Sara etwas erwidern kann. "Es hat mir Freude gemacht, dich Englisch sprechen zu sehen, wenn es benötigt wurde, Mama." Kolumbien 2016 markiert eine Premiere für die beiden Frauen, die aus Envigado stammen: Sie arbeiten zum ersten Mal gemeinsam. Miriam nutzte ein Tief in ihrer Arbeit, um ihren Beitrag zum reibungslosen Ablauf des Turniers in Medellín zu leisten. Für Sara, die noch zur Schule geht, war das anders. "Ich habe darum gebeten, die Nachmittage frei zu haben, um einige Stunden vor den Spielen im Stadion sein und meine Arbeit gut machen zu können", sagt die Schülerin, die im Gegensatz zu ihrer Mutter nicht zum ersten Mal als Volunteer tätig ist.

Kontakt zu den Spielern und Versprechen Sie haben die Teams am Flughafen empfangen und zum Hotel begleitet, des Weiteren waren sie auch während der Spiele nie weit, um bei kleinen und großen Bedürfnissen behilflich zu sein. Es war eine ebenso vielseitige wie bereichernde Erfahrung, die so manche Überraschung bereithielt. "Ich habe eine Vorliebe für Ägypten. Das Land und seine Kultur ziehen mich magisch an. Leider habe ich noch nie jemanden aus Ägypten kennengelernt. Was für eine Freude, als ich erfahren habe, dass Ägypten in Medellín spielen würde", erinnert sich Sara. "Ich habe alles getan, um sie am Flughafen abzuholen und im Stadion in der Nähe der Mannschaft zu sein. Die Spieler haben sich über meinen Enthusiasmus gefreut und waren sehr nett, Ahmed Moza hat mir sogar einige Wörter Ägyptisch beigebracht", erzählt sie voller Begeisterung.

Auch Miriam erwischte sozusagen ein gutes Los. "Ich bin von Asien fasziniert, und wir haben auch Iran und Thailand beherbergt. Aber ich gebe zu, dass ich auch eine kleine Schwäche für Aserbaidschan gehabt habe, weil sie so nett und freundlich zu uns waren. Ich habe nach einem Spiel sogar ein Gläschen mit den Spielern getrunken", verrät die Informatikingenieurin. "Es war hart, während des Achtelfinales zwischen Aserbaidschan und Thailand keine Emotionen zu zeigen, aber ich war im Sichtfeld der Kamera und musste von Anfang bis Ende professionell bleiben", erklärt sie, während Sara augenzwinkernd auf den asiatischen Kleidungsstil ihrer Mutter zeigt.

Aber auch das Herz des jungen Mädchens neigte sich in mehrere Richtungen. "Ich habe mich sehr gut mit Aserbaidschan verstanden, vor allem mit Vassoura. Der Teamverantwortliche hat mir sogar angeboten, mich zum Finale nach Cali einzuladen, wenn sie sich qualifiziert hätten. Sie dachten, dass ich ihnen Glück bringe." Die 58-jährige Mutter stellt aber gleich klar: "Du wärst nicht ohne mich gegangen und ich zähle auf dich, dass du mich in Zukunft nach Ägypten mitnimmst." Das Ende dieses Abenteuers könnte schmerzvoll werden, aber eines ist sicher: Mutter und Tochter werden jede Sekunde genossen haben. Sie werden viele Erinnerungen mit nach Hause nehmen und eine noch größere Reiselust. Zweifellos auch die eine oder andere Adresse in der Tasche haben...