Hochspannung zum Abschluss des Achtelfinales

DER TAGESRÜCKBLICK – Der letzte Tag des Achtelfinales bei der FIFA Futsal-Weltmeisterschaft Kolumbien 2016 bot einiges an Dramatik und Spektakel. Vor allem die Partie in Medellin hatte alles, was sich ein Futsal-Fan wünscht: Akrobatik, viele Tore und Spannung bis in die Verlängerung. Am Ende hatte Aserbaidschan den längeren Atem und trifft nun in der nächsten Runde auf Portugal.

In Bucaramanga mussten die Beteiligten ebenfalls viel an ihren Fingernägeln kauen. Argentinien schaffte es lange Zeit nicht, die Partie zu entscheiden. Die Ukraine konnte sich bis in die Verlängerung auf den Torwart verlassen, doch irgendwann war auch dieser machtlos. Nun geht es für die Südamerikaner im Viertelfinale gegen Ägypten.

Die Nordafrikaner haben sich nämlich in der dritten hochdramatischen Partie des Tages einen harten Kampf mit Italien geliefert. Ganze drei Mal konnten die Europäer eine Führung der Ägypter ausgleichen. Die Pharaonen ließen aber nicht locker, konnten sich auf ihren Torhüter verlassen und erzielten das entscheidende Tor in der zweiten Halbzeit der Verlängerung.

FIFA.com fasst die außergewöhnlichsten Momente und Fakten des Spieltages zusammen.

Die Ergebnisse Thailand - Aserbaidschan 8:13 n.V. Argentinien - Ukraine 1:0 n.V. Italien - Ägypten 3:4 n.V.

  • *Die besonderen Momente Fair Play über allem Nachdem der Ausgleichstreffer erzielt wurde, musste es schnell gehen. Der Ball sollte sofort zurück zum Anstoßpunkt, um das positive Gefühl im Spiel auszunutzen. Das dachte sich auch Murilo Ferreira, als er gegen Ägypten zum 1:1 traf. Nur blöd, dass er sich mit dem Fuß im Netz verhedderte und nicht mehr los kam. Trotz des Ärgers über das Gegentor half ihm Ägyptens Kapitän Mizo nicht nur sich zu befreien, sondern auch wieder hoch auf die Beine. Eine große Geste des Fair Play.

    Süßer Wachmacher In einer Phase, in der bei Thailand wenig lief, warf Torhüter Katawut Hankampa den Ball bis an die gegenüberliegende Grundlinie. Aserbaidschans Gallo versuchte den Ball per Kopf zu klären, sprang jedoch drunterdurch. Unbeeindruckt davon saugte Suphawut Thueanklnag den Ball mit dem rechten Spann aus der Luft, drehte sich Richtung Tor und lupfte die Kugel aus wenigen Metern Entfernung mit Links über den herauseilenden Torhüter Rovshan Huseynli ins Netz zum 1:2-Anschslusstreffer. Diese technisch brillante Aktion wirkte wie ein Weckruf für die Asiaten.

    Beiß dich durch, Ievgen Das letzte Gruppenspiel verpasste Ievgen Ivaniak wegen einer Gelbsperre. Heute war er aber wieder dabei – und wie! Der ukrainische Torhüter wehrte nahezu alles ab, was Argentinien in seine Richtung feuerte. Als er zum Ende der zweiten Halbzeit nach einem Ball hechtete, traf ihn der Fuß seines Gegenspielers mit voller Wucht am Finger. Doch der 33-Jährige ließ sich davon nicht aufhalten. Nachdem er den Finger mit jeder Menge Eisspray kühlte, ging es weiter. Immer wieder schüttelte er die Hand vor Schmerzen, aber Ivaniak biss auf die Zähne und hielt durch. Am Ende konnte er die Niederlage jedoch auch nicht abwenden.

    Die Zahl des Tages 21 – Thailand und Aserbaidschan ließen es heute richtig krachen. Ganze 21 Mal zappelte der Ball im Netz. Damit ist diese Partie die torreichste aller Zeiten in der K.o.-Phase einer WM. Den bisherigen Rekord hielt das Achtelfinale Brasilien gegen Panama aus dem Jahre 2012 (16:0). Hier fielen jedoch alle Treffer in der regulären Spielzeit. Nach 40 Minuten stand es im Coliseo Ivan de Bedout 7:7. Somit war man nur zwei Treffer hinter der Bestmarke, egalisierte jedoch den Wert des bisher höchsten Remis einer WM. 1992 trennten sich Spanien und Russland in Hong Kong in der Gruppenphase ebenfalls mit diesem Ergebnis.

    Die Zitate "Das war ein historisches Spiel, das beste Spiel der WM bisher. Wir haben versucht es immer wieder zu beruhigen, aber das gelang uns nicht. Thailand hat irgendwann die Kontrolle verloren und das haben wir ausgenutzt." Miltinho (Trainer, Aserbaidschan)

"Ich wäre mit dem Spiel 100% zufrieden, wenn wir gewonnen hätten. Meine Spieler wollten unbedingt weiterkommen und sind jetzt richtig sauer. So ist das Leben, so ist Futsal. Das Leben geht weiter und wir werden weiter arbeiten." Oleksandr Kosenko (Trainer, Ukraine)

So geht es weiterSamstag, 24.09.2016

Viertelfinale** Paraguay - Iran (15:30 Uhr) Russland - Spanien (18:00 Uhr)