Montag 26 August 2019, 08:41

 'Janoz': "Ich bin stolz auf das, was ich erreicht habe"

  • Der Kolumbianer 'Janoz' zählt zu den Routiniers im FIFA-eSport

  • Er erreichte 2011 das große Finale und nimmt noch immer an der Endrunde des eWorld Cup teil

  • Der Südamerikaner blickt auf seine Erfolge zurück

Als 'MoAuba' und 'MsDossary' im großen Finale des FIFA eWorld Cup 2019 gegeneinander antraten wusste Javier 'Janoz' Muñoz genau, unter welchem Druck die beiden Gamer im wichtigsten Spiel des FIFA-eSports standen.

Schließlich war der Kolumbianer, der das Finale im The O2 in London verfolgte, selbst schon einmal in der gleichen Situation gewesen.

'Janoz' zog 2011 ins Endspiel des Weltturniers ein. Damals musste er sich in Los Angeles gegen den späteren Weltmeister Francisco Cruz geschlagen geben und belegte am Ende den zweiten Platz. Der 27-Jährige präsentiert sich noch immer in Hochform und war der einzige Routinier der damaligen Auflage, der dieses Jahr den Sprung ins Grand Final schaffte.

"Diese Niederlage und dieses Spiel waren sehr wichtig für mich – es war vielleicht das wichtigste Spiel meiner Karriere", so 'Janoz'. "Dadurch war ich motiviert, es immer weiter zu versuchen, und wenn ich das Spiel damals gewonnen hätte, wäre ich heute vielleicht nicht hier."

"Ich bin stolz auf das, was ich erreicht habe. Ich glaube, ich bin der Einzige aus der damaligen Zeit, der noch immer bei diesen großen Turnieren dabei ist."

Obwohl 'Janoz' eine Konstante bei diesen Turnieren ist, hat sich in der FIFA-eSport-Szene seit 2011 viel verändert. Aufgrund der Professionalisierung des Sports gibt es nun Spieler, die als offizielle Repräsentanten von Klubs und Mitgliedsverbänden antreten. Auch die Preisgelder sind beträchtlich gestiegen.

'MoAuba' und 'MsDossary' strichen für den ersten und zweiten Platz im diesjährigen Grand Final USD 250.000 bzw. USD 100.000 ein. 2011 gab es für den Weltmeister und Vizeweltmeister USD 20.000 bzw. USD 5000.

"Vor acht Jahren war das für uns alle so etwas wie ein Hobby. Jetzt ist das Ganze viel professioneller. Alle spielen viel mehr und haben in der Vorbereitung ein ganzes Team hinter sich. Die Anzahl der Mitstreiter ist mittlerweile enorm, und auch die Preisgelder sind viel höher."

Anfänge in Bogotá

Muñoz' Interesse für EA SPORTS FIFA erwachte in Bogotá, als er gerade einmal sechs Jahre alt war. Dies war der Beginn einer Reise um die ganze Welt als FIFA-eSportler.

"Für mich war es sehr wichtig, dass ich als Kind selbst Fussball gespielt habe", meint er. "Ich bin dann zu Videospielen übergegangen, weil ich herausgefunden habe, dass ich gut darin bin. Als Kind hatte ich immer nur Fussball im Kopf."

"Die erste FIFA-Auflage, die ich gespielt habe, war FIFA World Cup 1998. Ich weiß noch, wie ich die Demoversion zum ersten Mal gespielt habe. Da gab es nur zwei Teams: Brasilien und England. Ich habe dieses Spiel tausendmal gespielt und hatte als Kind total viel Spaß daran."

Aus dem Zeitvertreib der Kindheit entwickelte sich bald eine Karriere. "Ich hätte nie gedacht, dass sich aus dem FIFA-eSport so etwas entwickeln würde. Für mich war das einfach nur ein Hobby, und irgendwann habe ich dann begonnen, an Turnieren teilzunehmen. Ganz langsam entwickelte sich das Ganze dann vom Hobby zum Beruf."

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Dennoch sind die Spieler von diesem Kontinent noch immer mit vielen Herausforderungen und Hürden konfrontiert.

"Wenn sich Spieler wie ich für Events qualifizieren, ist das für viele Leute aus Kolumbien und Südamerika eine Motivation. Sie steigen in Videospielen und eSports ein. Darauf bin ich sehr stolz, und deshalb kämpfe ich mit viel Einsatz, um zu zeigen, dass unsere Region wichtig ist und dass wir die Besten sein können."