Mittwoch 23 März 2016, 01:38

Al-Bacha gewinnt dank kühlem Kopf den Titel

Nach drei spannenden Tagen beim Grand Final des FIFA Interactive World Cup 2016 in New York City wurde Mohamad Al-Bacha aus Dänemark zum neuen FIWC-Champion gekrönt. Im Finale setzte er sich hauchdünn gegen Sean Allen aus England durch.

"Als ich in der 88. Minute traf, habe ich mir sofort gedacht ‘Ich muss unbedingt noch ein Tor schießen’ ", so Al-Bacha nach dem Finale.

Der Austragungsort Das Apollo Theater in Harlem ist ein weltberühmtes Musiktheater in New York City. Das im klassischen Revival-Stil gehaltene Theater bot einen angemessenen Rahmen für den Wettstreit der besten Computerfussballer der Welt. Beim heutigen Showdown des FIWC 2016 setzte sich Mohamad Al-Bacha denkbar knapp durch und wurde neuer Champion des größten Computerspielturniers der Welt.

Neue GesichterDer Franzose Dylan Bance war am heutigen Dienstag der einzige Spieler, der bereits zuvor bei einem Grand Final dabei war, nämlich im vergangenen Jahr in München. Al-Bacha war mit 17 Jahren zwar der jüngste der Halbfinalisten, doch er hatte am ersten Spieltag enorm beeindruckt und alle Partien ohne ein einziges Gegentor gewonnen. Die Frage vor dem großen Showdown lautete nun also:  Würde es überhaupt jemandem gelingen, gegen den Dänen zu treffen?

Ivan Lapanje gehörte für die meisten FIWC-Fans nicht unbedingt zum Favoritenkreis, doch nach dem ersten Spieltag prophezeite David Bytheway, der Zweitplatzierte des FIWC 2014 bereits in einem Interview mit FIFA TV, dass Lapanje es bei diesem Turnier weit bringen würde.

Der begehrte Pokal wurde von David Villa präsentiert und dem Sieger übergeben. Mit seiner Anwesenheit stellte der spanische Weltmeister und aktuelle Stürmer des FC New York unter Beweis, wie stark die Verbindungen zwischen dem virtuellen Fussball bei FIFA und dem realen Fussball sind. Alle im Apollo Theater waren zuallererst wegen ihrer Leidenschaft für den Fussball gekommen.

"Die Spieler agieren einfach unglaublich hochklassig. Ich finde das sehr beeindruckend", so Villa. "Ihr Können ist herausragend. Sie empfinden sehr intensive Emotionen. Ich wünsche beiden viel Glück!" Dann hatte Villa in letzter Minute noch einen Rat für die Finalisten parat: "Schiebt eure Nervosität beiseite, glaubt an euch, spielt stark und findet euer Glück."

Al-Bacha gewinnt das skandinavische DuellAl-Bacha spielte mit Frankreich, während sein Widersacher Lapanje aus Schweden im ersten Halbfinale mit Brasilien antrat. Die erste gute Chance des Abends erspielte sich Lapanje, der allerdings knapp am Tor vorbei schoss. Die nächste Chance erarbeitete sich unter dem Jubel des Publikums Al-Bacha. Beide Torhüter präsentierten sich in Topform und zeigten bereits in der Anfangsphase Glanzleistungen. Schließlich gelang Al-Bacha der erste Treffer der Partie mit Antoine Griezmann. Lapanje spielte zwar zu Beginn der zweiten Halbzeit einige gute Chancen heraus, doch dann erhöhte Al-Bacha seine Führung per Elfmeter. Lapanje kam in der 90. Minute noch auf 2:1 heran, als er mit Douglas Costa per Kopf traf, doch am Ende blieb es bei diesem Spielstand und Al-Bacha konnte den Halbfinalsieg bejubeln. "Ich halte Frankreich für ein runderes Team als Brasilien, deshalb habe ich mich für die Europäer entschieden", so Al-Bacha gegenüber der Moderatorin Murray. Er fand auch lobende Worte für seinen Gegner: "Lapanje ist ein bemerkenswerter Spieler und Mensch. Er ist ein sehr netter Kerl."

Erneutes Duell zwischen Allen und BanceSean Allen und Bance hatten bereits in der Gruppenphase gegeneinander gespielt. Allen hatte sich klar mit 4:0 durchgesetzt. Das zweite Halbfinlae des Tages war damit auch aus psychologischer Hinsicht interessant. Allen spielte mit Brasilien während sich Bance für Deutschland entschied und damit Erinnerungen an das unvergessliche Halbfinalspiel zwischen diesen beiden Teams bei der FIFA Fussball-Weltmeisterschaft Brasilien 2014™ in Belo Horizonte wachrief. Doch Allen zeigte sich von all dem unbeeindruckt und erzielte in der 32. Minute mit Neymar den ersten Treffer. Bance verspielte den Ball zu leicht und Allen konnte letztlich davon profitieren, indem er in der Schlussphase noch zwei weitere Tore durch Neymar folgen ließ. Der Jubel über den Hattrick und den 3:0-Sieg war groß. Allen hatte während des gesamten Turniers eindrucksvoll seine Torgefährlichkeit demonstriert. Im Finale zwischen ihm und Al-Bacha trafen der beste Angriff und die beste Abwehr aufeinander.

Das FinaleAllen war der höher gesetzte Finalteilnehmer, der die Konsole für das Hinspiel wählen durfte. Er entschied sich für das Hinspiel auf der Playstation®4, auf der er etwas schwächer ist, um dann im Rückspiel den Vorteil auf seiner Seite zu haben. Al-Bacha ging in der 31. Minute in Führung, doch nur acht Minuten später konnte Allen ausgleichen, und zwar erneut mit Neymar. In der zweiten Halbzeit wuchs die Nervosität auf beiden Seiten spürbar. Wieder ging Al-Bacha in Führung, dieses Mal durch Matuidi. Allen allerdings glich durch Hulk erneut innerhalb weniger Minuten aus. Kurz vor Schluss rettete Hugo Lloris mit einer Glanztat und sorgte so für den 2:2-Endstand, der Allen für das Rückspiel einen leichten psychologischen Vorteil bescherte.

Im Rückspiel traten beide Spieler mit den gleichen Teams an, doch diese Partie fand auf der von Allen bevorzugten Xbox One statt. Trotzdem gelang dem Dänen der erste Treffer, der in der Addition die 3:2-Führung bedeutete. Allen konnte indes kurz darauf mit einem Schuss von Hulk ausgleichen. Dank eines weiteren Treffers durch Douglas Costa ging der Engländer nun sogar mit 4:3 im Gesamtresultat in Führung. Etwas später konnte er sogar noch ein weiteres Tor durch Costa erzielen. Dann aber schlug die Stunde Al-Bachas, der in der 89. Minute einen Freistoß verwandelte. Schließlich gelang dem Dänen wenige Sekunden vor Schluss nach einer Umstellung auf eine offensive 4-2-4-Formation der entscheidende Treffer zum Gewinn des Interactive World Cup.

FIWC mit neuen RekordenDer FIFA Interactive World Cup sorgt für immer neue Rekorde. Die 32 Teilnehmer am Grand Final wurden dem Publikum im Apollo Theater auf der Bühne auf einem Riesenbildschirm vorgestellt. Auch die bei den Fans sehr beliebte Geste der gekreuzten Arme war zu sehen. Insgesamt bot das Theater einen Rahmen, der eines WM-Finales würdig war.

Stars aus der Welt des realen Fussballs wie Frank Lampard und Villa waren an der Auslosung beziehungsweise der Pokalübergabe beteiligt und unterstrichen damit die wachsende Beliebtheit von EA Sports FIFA in der Welt des Fussballs. Zudem herrscht die Gewissheit, dass sich diese Entwicklung fortsetzen wird.

Profis zeigen sich beeindrucktIm Publikum waren mehrere Profifussballer anwesend. FIFA.com sprach während der Veranstaltung mit den New York Red Bulls-Verteidigern Damien Perrinelle und Ronald Zubar, die ihre Eindrücke schilderten.

"Die Leidenschaft hier ist enorm und großartig", stellte Zubar fest. "Die Leute haben wirklich Spaß. FIFA hat sich in den letzten zehn Jahren enorm entwickelt. Das Spiel ist unglaublich realistisch! Man erkennt auch, dass die Spieler ein gutes taktisches Bewusstsein haben und es ihnen viel Spaß macht."

"Wer auf dem Platz ein starker Spieler ist, kann auch bei FIFA besser sein", so Perrinelle. "Oft kann man das Spiel besser als der Gegner lesen. Bei den Spielern hier habe ich allerdings ein sehr gutes taktisches Verständnis erlebt."

Ergebnisse der HalbfinalspieleMohamad Al-Bacha (DEN) – Ivan Lapanje (SWE) 2:1 Sean Allen (ENG) – Dylan Bance (FRA) 3:0

FinaleHinspiel: Sean Allen (ENG) – Mohamad Al-Bacha (DEN) 2:2 Rückspiel: Mohamad Al-Bacha (DEN) – Sean Allen (ENG) 3:3

*Al-Bacha gewann aufgrund der Auswärtskonsolenregel