Welches Team wählt Ihr normalerweise aus, um bei FIFA17 nach den Sternen zu greifen? Klar, Real Madrid, Brasilien oder Weltmeister Deutschland haben vielleicht die besten Werte, dennoch spielt jeder hin und wieder gerne mit seinem Lieblingsverein aus der nationalen Liga. Stell Euch nun vor, Ihr könnt nicht nur mit, sondern sogar für Euren Verein zocken.

Was vor wenigen Jahren noch unvorstellbar war, ist heute nicht mehr ungewöhnlich. Benedikt "SaLz0r" Saltzer (VfL Wolfsburg), Sean "Dragonn" Allen (West Ham United) oder August "Agge" Rosenmeier (Paris Saint Germain) beispielsweise haben sich diesen Traum erfüllt und spielen für internationale Topklubs. Aktuell werden es immer mehr Vereine, wie der AS Monaco oder auch der FC Schalke 04, die nun ebenfalls auf den virtuellen Spielfeldern um Erfolge wetteifern wollen und deswegen talentierte FIFA-Spieler verpflichten.

Was bewegt diese Klubs dazu? "Fans lassen sich durch den virtuellen Sport sehr gut erreichen. Viele Fussballfans sind auch Gamer", erklärt Tim Reichert, Leiter eSport bei Schalke 04 im exklusiven Gespräch mit FIFA.com. Neben wirtschaftlichen und marketingtechnischen Gründen, ist es aber vor allem der sportliche Aspekt, der den größten Reiz ausmacht. "Auch im eSport geht es um Wettkampf. Es geht ums Gewinnen oder Verlieren", so der ehemalige Zweitligaprofi weiter.

Professionelle Strukturen Drei Spieler stehen derzeit bei den Knappen unter Vertrag, die von Joshua Begehr gecoacht werden. Der 28-Jährige ist seit ungefähr 15 Jahren im eSport zuhause und soll den Gamern mit seiner Erfahrung helfen, sich zu verbessern und sie bei der Organisation unterstützen. "Ich bin sozusagen das Bindeglied zwischen Verein und Spielern. Meine Aufgabe ist es, Jungtalente zu scouten und diese dann aufzubauen und zu formen, damit sie bald um Titel spielen können", beschreibt Begehr gegenüber FIFA.com sein Aufgabenfeld.

Einer dieser Titel ist beispielsweise der Sieg beim FIFA Interactive World Cup 2017. Seit Anfang November läuft die Qualifikation für das größte Computerspielturnier der Welt – in diesem Jahr mit vielen Live-Veranstaltungen. "Das finde ich super, denn Live-Events sind viel transparenter", begrüßt der Trainer, der unter dem Namen "Krone" selbst schon einige Titel abräumen konnte, diese Veränderungen.

"Wir möchten unbedingt, dass unsere Spieler dort teilnehmen", findet auch Reichert, angesprochen auf den FIWC 2017. "Jeder will der Beste sein und daher wollen wir mit unseren Spielern dort auch vertreten sein". Dabei gibt es für die Schalker noch einen weiteren Weg das Grand Final im August 2017 in London zu erreichen.

Neues Format: Klub-WM Beim erstmals ausgetragenen FIFA Interactive Club World Cup treten die Gamer der Vereinsmannschaften gegeneinander an und spielen bei einer Art virtuellen Klub-WM zwei Startplätze für das Grand Final 2017 aus. "Das ist eine tolle Sache, da wollen wir unbedingt dabei sein", freut sich Begehr schon auf den besonderen Wettstreit.

Um dort gut abzuschneiden, arbeiten die Königsblauen weiter an ihrem Team. Welche Eigenschaften benötigt man eigentlich, um unter Vertrag genommen zu werden? "Ein Spieler muss ehrgeizig und sollte noch nicht zu alt sein. Außerdem muss er den richtigen Charakter haben", nennt Reichert das Anforderungsprofil. Coach Begehr beobachtet dafür so viele Turniere wie möglich, um sich ein Bild von jungen Talenten zu machen. Die Jagd nach den besten Spielern ist eröffnet und genau das ist Eure Chance!