Donnerstag 13 Februar 2020, 06:46

Zigic: "Habe aus jedem Land etwas mitgenommen"

  • Sandra Zigic gehört zu den erfahrensten Spielerinnen Kroatiens

  • Im März tritt sie mit ihrem Team beim Zypern Cup an

  • "Wir können im Bezug auf den Frauenfussball sehr viel von Italien lernen"

Nach dem Erfolg Kroatiens bei der FIFA Fussball-Weltmeisterschaft 2018™ in Russland war die Nationalmannschaft des Landes in aller Munde - Luka Modric wurde für seine Leistungen zum The Best - FIFA Weltfussballer 2018 gekürt. Ein aktuell sechster Platz in der FIFA Coca/Cola-Weltrangliste zeigt, dass Kroatien zu den besten Mannschaften der Welt gehört. Ein Erfolg, von dem das Frauen-Team des Landes nur träumen kann.

"Nach der WM wurde in Kroatien viel und positiv über den Fussball gesprochen und es wurde auch versucht, im Frauenfussball Positives zu bewirken. So wurde zum Beispiel damit begonnen, mehr Fussballcamps für die jüngeren Generationen zu organisieren. Auch für die Nationalmannschaft der Frauen sollen bessere Bedingungen geschaffen werden besser", erzählt Sandra Zigic, die seit 2005 das Trikot mit dem charakteristischen Rautenmuster ihrer Landesauswahl trägt. "Es wird besser, aber wir haben noch viel zu tun. Aber im Grunde kann man sagen, dass man eine Verbesserung sehen kann - das ist gut."

Eine Verbesserung, die sich auch leicht in der Frauen-Weltrangliste widerspiegelt. Bei Einführung im Juli 2003 bis zum August 2005 stand Kroatien auf Platz 44, derzeit (Dezember 2019) belegt die Mannschaft Platz 52 und verbesserte sich zur vorherigen Ausgabe um zwei Ränge, im gesamten Jahr um vier. Ein winziger Schritt in die richtige Richtung eines noch sehr langen Wegs. Das weiß auch Zigic, die derzeit für den AC Milan spielt. "Wir können im Bezug auf den Frauenfussball sehr viel von Italien lernen. Dort erfährt der Frauenfussball einen richtigen Boom. Alle Nationalspielerinnen werden von der Öffentlichkeit, der Presse und den Medien und insbesondere von den Fans auch wie solche behandelt. Ich denke, es geht nur um Promotion, darum uns da draußen zu präsentieren und sichtbar zu machen. Das fehlt uns in Kroatien im Moment."

Zigic selbst verfügt über Erfahrungen in den Ligen ihres Heimatlandes, Österreich, den USA, Polen, der Schweiz und Deutschland sowie 89 A-Länderspielen. Das macht sie zweifellos zu einem Stützpfeiler des Teams, auch wenn sie sich selbst nicht in dieser Rolle sieht. "In der Nationalmannschaft sind wir alle gleich. Wir spielen alle für unsere Nationalmannschaft und versuchen unser Bestes zu geben. Wir alle geben unser Herz dafür. Es gibt immer jemanden, der Rat braucht und wenn er zu mir kommt: dann bin ich da", so die Verteidigerin. "Jedes Land hat etwas Spezifisches, das man mitnehmen kann. Wenn man bereit ist zu lernen, kann man immer etwas Neues lernen, etwas mitnehmen und es sich zu Eigen machen. Ich habe aus jedem Land, für das ich gespielt habe, etwas mitgenommen."

Erfahrungen, die sie im März wieder einsetzen kann, wenn sie mit Kroatien am Zypern Cup teilnehmen wird und dort auf Mexiko (26.), die Tschechische Republik (28.) und Thailand (38.) trifft - allesamt höher platzierte Mannschaften. "Diese Turniere und besonders die Freundschaftsspiele und FIFA-Tage, die wir haben, sind wirklich wichtig für uns, um Zeit miteinander zu verbringen", erklärt Zigic.

"Wir haben eine besondere Situation in Kroatien und nicht immer den gleichen Kader. Wir sind ungefähr 30 Spielerinnen und manchmal können einige von uns aufgrund von Verletzungen oder auch jobbedingt nicht dabei sein. Deshalb sind diese Daten so wichtig, da wir zusammen spielen und alles lernen können, was wir für die nächsten Spiele in der EM-Qualifikation brauchen."

Dort geht es für Zigic und Co. am 10. und 14. April mit den Partien gegen Litauen und Rumänien weiter. Mit drei Punkten aus vier Spielen sind die Chancen auf eine erstmalige EM-Teilnahme jedoch schwindend gering und der Traum der 32-Jährigen, einmal an einem großen Turnier teilzunehmen, wird sich in diesem Jahr nicht erfüllen. Doch auch die Männer des Landes haben einmal klein angefangen – mit Platz 113 in der Rangliste. Der Rest ist Geschichte.