Donnerstag 29 März 2018, 07:22

Sudan will an glorreiche Vergangenheit anknüpfen 

  • Sudan erreichte in der FIFA/Coca-Cola-Weltrangliste die beste Platzierung seit vier Jahren

  • Dazu trugen die starken Resultate bei der CAF Afrikanischen Nationen-Meisterschaft bei

  • Sudan gehört zu den traditionsreichsten Fussballnationen Afrikas

Sudan blickt im afrikanischen Fussball auf eine lange und stolze Geschichte zurück. In der FIFA/Coca-Cola-Weltrangliste verbesserten sich die Ostafrikaner jüngst bis auf Platz 117. Ein Anknüpfen an die glorreiche Vergangenheit scheint möglich. Die Herausforderung besteht nun darin, den Schwung zu bewahren und wieder so erfolgreich zu werden wie in den 1950er und 60er Jahren.

Sudan ist flächenmäßig das drittgrößte Land Afrikas. Es liegt südlich von Ägypten und grenzt im Osten ans Rote Meer Fussball ist in dem ostafrikanischen Land, das zu den Gründungsmitgliedern des afrikanischen Kontinentalverbandes CAF gehörte, die beliebteste Sportart.

Sudan war auch einer von nur drei Teilnehmern beim ersten CAF Afrikanischen Nationen-Pokal 1957. 1959 und 1963 wurde das Team jeweils Vize-Afrikameister. Der größte Erfolg war der Titelgewinn 1970 im eigenen Land. Allerdings liegen all diese Erfolge schon viele Jahrzehnte zurück. Danach wartete Sudan vergeblich auf vergleichbare Resultate.

Qualifikation beendet lange Durststrecke Das Blatt wendete sich vor einem Jahrzehnt, als dem Team nach einer 32-jährigen Durststrecke endlich wieder die Qualifikation für den CAF Afrikanischen Nationen-Pokal gelang. Vier Jahre später erreichte man sogar das Viertelfinale der Afrikameisterschaft.

Die gleiche Spielergeneration stieß zudem bis in die letzte Runde der Qualifikation für die FIFA Fussball-Weltmeisterschaft Südafrika 2010™ vor. Dank dieser Erfolge kletterte Sudan damals bis auf Platz 92 der Weltrangliste. Dies war die beste Platzierung seit 1996, als man mit Rang 74 das Allzeithoch erreicht hatte.

In der Qualifikation für Russland 2018 allerdings schied Sudan bereits in der zweiten Runde aus. Da die Mannschaft danach keine Wettbewerbsspiele mehr bestritt, folgte unweigerlich der Abstieg in der Weltrangliste.

Mit der Ernennung des weitgehend unbekannten Trainers Zdravko Logarusic Ende des vergangenen Jahres allerdings scheint sich das Blatt nun wieder gewendet zu haben. Bei der CAF Afrikanischen Nationen-Meisterschaft, an der nur in der Heimat aktive Spieler teilnehmen dürfen, landete Sudan auf Platz drei, was sogar der kroatische Trainer als "Wunder" bezeichnete.

Sudan feierte Siege gegen Guinea und Mauretanien, bevor das Team das unvergessliche Viertelfinale gegen Sambia gewann. Selbst das mächtige Nigeria setzte sich im Halbfinale nur denkbar knapp mit 1:0 gegen die gut organisierten Sudanesen durch.

Der Erfolg der nur aus in der Heimat aktiven Spielern bestehenden Mannschaft kann auch als Indiz für die Stärke der sudanesischen Premier Division dienen. Zudem passt er auch ins Bild der zunehmenden Stärke sudanesischer Klubs in den afrikanischen Vereinswettbewerben während der vergangenen Jahre.

Saifeldin Malik Bakhit war der Held der Viertelfinalpartie gegen Sambia. Er sorgte mit einem seiner zwei Turniertreffer für den Sieg. Der Stürmer des Klubs Khartoum ist überzeugt, dass die Resultate eine neue, erfolgreiche Ära für Sudan einläuten.

"Wir haben bei dem Turnier so gut abgeschnitten, weil die Spieler mit enormer Entschlossenheit agiert haben und wir den Titelgewinn ins Auge gefasst hatten", sagte er gegenüber FIFA.com. "Das führte zu den starken Leistungen bei dem Turnier, die uns letztlich den dritten Platz einbrachten.

Wir haben diesen Platz dank des Einsatzes unserer Spieler und des gesamten technischen Stabes der Nationalmannschaft geholt. Doch das ist erst der Anfang, denn wir sind fest entschlossen, uns weiter zu steigern. Hoffentlich gelingt es uns, Schritt für Schritt noch bessere Positionen zu erreichen."