Mittwoch 09 Januar 2019, 23:12

Ambitioniertes Senegal auf dem Weg nach oben

  • Senegal bestes afrikanisches Team in der FIFA/Coca-Cola-Weltrangliste

  • Nach einem guten Jahr 2018 sind die Ambitionen für 2019 hoch

  • Aliou Cissé am Ruder, Sadio Mané das Aushängeschild

Senegal rangierte im August 2018 in der FIFA/Coca-Cola-Weltrangliste auf dem 24. Platz und durfte das Jahr dann als beste afrikanische Mannschaft abschließen. Im November und Dezember belegten die Senegalesen den 23. Platz vor Tunesien (26.).

Dieser neue Status ist eine schöne Anerkennung für die Arbeit von Aliou Cissé, der seit 2015 bei den Senegalesen am Ruder ist. In weniger als drei Jahren hat der ehemalige Kapitän der Nationalmannschaft sein Team mit der Qualifikation für die FIFA Fussball-Weltmeisterschaft™ im Sommer eindrucksvoll wieder im internationalen Fussball etabliert.

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Rückkehr auf die Weltbühne

Mit der Qualifikation für Russland 2018 endete eine 16-jährige Flaute. Leider konnte Cissé als Trainer nicht an den Erfolg anknüpfen, den er 2002 als Spieler bei der ersten Teilnahme Senegals am Weltereignis verbuchen konnte. Damals zog er mit dem Team nämlich ins Viertelfinale ein und löste damit eine Welle der Begeisterung aus.

Diesmal musste Senegal bereits nach der Gruppenphase die Heimreise antreten, darf jedoch trotzdem stolz auf die beste Turnierleistung unter den afrikanischen Mannschaften sein. Die Senegalesen sicherten sich in Gruppe H vier Punkte und wären um ein Haar ins Achtelfinale eingezogen. Am Ende fiel die Entscheidung nur aufgrund der besseren Fairplay-Wertung (vier Gelbe Karten im Vergleich zu sechs) zugunsten der punkt- und torgleichen Japaner aus. Das hatte es zuvor bei einer WM noch nicht gegeben.

Yes we CAN

Anderthalb Jahre vor der Rückkehr auf die Weltbühne hatten die Senegalesen ihr Image bereits auf kontinentaler Ebene aufpoliert. Zuvor hatten sie sich beim CAF Afrikanischen Nationen-Pokal (CAN) nach einem vierten Platz im Jahr 2006 entweder gar nicht für Turnier qualifiziert oder waren bereits nach der ersten Runde ausgeschieden.

Beim Nationen-Pokal 2017 zogen die Schützlinge von Cissé dann ins Viertelfinale ein, wo sie sich erst im Elfmeterschießen gegen den späteren Turniersieger Kamerun geschlagen geben mussten (0:0, 4:5 i. E.). Bei der nächsten Turnierauflage in Ägypten im Juni zählen sie nun nach einer brillanten Qualifikation zum Favoritenkreis. Senegal, das 2002 im Finale stand, konnte sich noch nie die kontinentale Krone aufsetzen.

Mit Stars gespickt

Die senegalesische Auswahl hat viel Qualität im Team und kann darüber hinaus auf einen Ausnahmespieler zählen. In den 2000er Jahren war El-Hadji Diouf das große Aushängeschild des Teams, jetzt kommt diese Rolle Sadio Mané zu. Nach seinem Nationalmannschaftsdebüt im Jahr 2012 ist der dynamische Außenbahnspieler mit der Rückennummer zehn zu einem technisch versierten Führungsspieler avanciert und trägt seit Russland 2018 die Kapitänsbinde.

Er war 2018 nach Kalidou Koulibaly der Spieler, der von Cissé am zweithäufigsten eingesetzt wurde. Mit gerade einmal 26 Jahren belegt er in der ewigen Torjägerliste der senegalesischen Nationalmannschaft bereits einen respektablen siebten Platz (15 Treffer) und rangiert in der Liste der Rekordnationalspieler auf Platz zehn (58 Länderspieleinsätze).

Nachdem Mané sich am Dienstag bei der Wahl zu Afrikas Spieler des Jahres zum zweiten Mal in Folge gegen Mohamed Salah, seinen Teamkameraden beim FC Liverpool, geschlagen geben musste, gab er sich in der Pressekonferenz ambitioniert: "Ich werde mich noch mehr anstrengen! Ich werde alles daran setzen, zu gewinnen. Das ist mein Kindheitstraum." In Senegal kultiviert man die Ambition, der Beste zu sein … und das Ganze scheint Wurzeln zu schlagen.