Donnerstag 23 Januar 2020, 08:00

Senegal mit Déjà-vu

  • Senegal schließt das Jahr 2019 auf Platz 20 der Weltrangliste ab

  • Beste Platzierung aller Zeiten für die Senegalesen

  • Sadio Mané als Afrikas Spieler des Jahres 2019 ausgezeichnet

2002 war dank Spielern wie Aliou Cissé, El Hadji Diouf, Omar Daf oder Papa Bouba Diop ein herausragendes Jahr für Senegal. Die Senegalesen waren ins Finales des CAF Afrikanischen Nationen-Pokals eingezogen und hatten ihre erste FIFA Fussball-Weltmeisterschaft™ bestritten. Gleich im ersten Spiel standen sie vor einer historischen Herausforderung. Der Gegner war nämlich kein Geringerer als der amtierende Weltmeister Frankreich. Zur allgemeinen Überraschung behielten die Afrikaner die Oberhand, und das war der Auftakt zu einem Fussballmärchen, das im Viertelfinale endete. In Folge dieses fabelhaften Jahres schloss Senegal die FIFA/Coca-Cola-Weltrangliste 2002 auf dem 27. Platz ab. Das war die bis dahin beste Platzierung des Landes.

Seitdem sind 18 Jahre vergangen, und Senegal hat einige schwierige Jahre hinter sich. Doch mittlerweile ist der Neuaufbau gelungen, und die Afrikaner sind wieder an vorderster Front dabei. Im Übrigen gibt es viele Ähnlichkeiten zwischen der legendären Mannschaft von 2002 und dem Team, das heute in der Weltrangliste das beste Afrikas ist.

Cissé als Verbindungsglied

2002 fungierte Aliou Cissé, Verteidiger bei SC Montpellier, als Mannschaftskapitän. Damals verhalf der 26-Jährige seinen Teamkameraden zu einem sensationellen Jahr. Seit 2015 bekleidet der mittlerweile 43-Jährige nun das Traineramt bei der senegalesischen Nationalmannschaft. Am Ruder des Teams bringt er es auf eine solide Bilanz mit einer Siegesquote von 61,8 Prozent. In 55 Spielen stehen für seine Schützlinge 34 Siege, 14 Unentschieden und nur 7 Niederlagen zu Buche.

Aliou Cissé (Senegal)

Zwei WM-Teilnahmen mit unterschiedlichen Gefühlen

2002 in Japan und der Republik Korea begeisterte Senegal die Welt mit seinem ersten Auftritt auf der Weltbühne. Nach dieser epischen ersten WM-Teilnahme konnte man sich allerdings für die nächsten drei Auflagen nicht mehr qualifizieren. 2018 kehrten die Senegalesen dann mit Pauken und Trompeten zurück. Sie qualifizierten sich zum zweiten Mal für die Weltmeisterschaft und legten einen beachtlichen Auftritt hin. Auf einen Sieg gegen Polen mit Robert Lewandowski folgten ein Remis gegen Japan und eine knappe Niederlage gegen Kolumbien. Aufgrund der höheren Anzahl der Gelben Karten mussten sie allerdings Japan den Vortritt lassen und schieden nach der Gruppenphase aus. Trotzdem gelang es den Senegalesen, dem Turnier ihren Stempel aufzudrücken, und zwar auf dem Spielfeld und auf den Tribünen.

Vizemeister Afrikas

Bei 15 Teilnahmen am CAF Afrikanischen Nationen-Pokal konnte Senegal kein einziges Mal den Titel erringen und zog nur zweimal ins Finale ein. Sicher ist es kein Zufall, dass die beiden Finalteilnahmen mit den beiden "goldenen Zeitaltern" des senegalesischen Fussballs zusammentreffen. Im ersten Finale unterlag man 2002 nach Elfmeterschießen gegen Kamerun, beim zweiten Versuch im Jahr 2019 mussten die Senegalesen sich denkbar knapp gegen Algerien geschlagen geben.

Könige der Löwen und Entourage

Genau wie 2002 dreht sich auch bei der aktuellen Auswahl alles um einige herausragende Akteure. Vor 18 Jahren scharten sich Habib Beye, Papa Bouba Diop und Khalilou Fadiga um den Star des Teams: El Hadji Diouf. Heute bieten Kalidou Koulibaly, der imposante Verteidiger des SSC Neapel, Idrissa Gueye, Mittelfeldspieler von Paris Saint-Germain, und die Stürmer Keita Baldé und M'Baye Niang ein perfektes Umfeld für Sadio Mané. Dieser wurde kürzlich als Afrikas Spieler des Jahres 2019 ausgezeichnet, nachdem er mit Liverpool FC die UEFA Champions League und die FIFA Klub-Weltmeisterschaft gewonnen und in seiner Nationalmannschaft an vorderster Front Furore gemacht hatte. Auch Diouf konnte diese prestigeträchtige Auszeichnung seinerzeit zweimal erringen.

Beste Platzierung

Bis vor Kurzem war der 27. Platz aus dem Jahr 2002 die beste Platzierung Senegals in der Weltrangliste. Nachdem das Land 2009 bis auf den 89. Platz zurückgefallen war, haben die Senegalesen sich nach und nach wieder hochgearbeitet. Die Jahre 2017 und 2018 schlossen sie auf dem 23. Platz ab. Kürzlich konnten sie nach der Niederlage im Finale des Afrikanischen Nationen-Pokals auf den 20. Platz vorrücken und erreichten damit die beste Platzierung aller Zeiten. Diesen Platz konnten sie bis zum Jahresende 2019 halten und belegen damit den ersten Rang unter den afrikanischen Mannschaften.