Mittwoch 10 April 2019, 21:59

Das neue Uruguay vergisst seine Wurzeln nicht

  • Uruguay mit hohen Erwartungen vor der Copa América

  • Eine junge Generation rückt nach

  • Eine neue Spielweise

Eigentlich hat sich nichts verändert, wenn man von der uruguayischen Auswahl und ihrem Image im Fussball spricht.

Kampfstark, geschlossen als Team, unermüdlich … Das sind die Attribute, die für die von Óscar Tabárez seit 2006 betreute Mannschaft zu einer Art Markenzeichen geworden sind. Doch die Entwicklung geht weiter.

In der letzten Auflage der FIFA/Coca-Cola-Weltrangliste machten die Uruguayer erneut einen Platz gut und liegen nun auf Platz 6, nur noch einen Platz hinter ihrer besten Platzierung des Vorjahres. Was kann man angesichts der bevorstehenden Copa América (14. Juni bis 7. Juli) von den Uruguayern und Ihrer Absicht, in Brasilien wieder unter die Top 3 im Ranking zurückzukehren, halten? FIFA.com nennt drei wichtige Aspekte.

Routinierte Führungsfiguren

Uruguay wird voller Zuversicht in das Turnier gehen. Schließlich hat das Team gerade erst zum zweiten Mal in Folge den China Cup mit beeindruckenden Siegen gegen Usbekistan (3:0) und Thailand (4:0) geholt. Neben dem Titelgewinn gab es im Finale auch den Umstand zu feiern, dass Diego Godín nun mit 126 Länderspielen Rekordnationalspieler des Landes wurde.

Aber auch andere Routiniers sind weiterhin an Bord. So hat Fernando Muslera bereits bei den letzten drei Ausgaben der FIFA Fussball-Weltmeisterschaft™ das Tor der Uruguayer gehütet. Luis Suárez spielt nun schon seit zwölf Jahren für die Celeste und damit sogar noch ein Jahr mehr als Edinson Cavani, Martín Cáceres und Nicolás Lodeiro.

Damit stellen die Uruguayer ein erfahrenes Team, dessen Führungsspieler mental wie auch körperlich noch im besten Alter sind, bereit, eine Reihe junger Spieler ebenfalls auf dem Weg an die Spitze zu begleiten.

Die junge Generation rückt nach

Dennoch tickt die Uhr unerbittlich und einige Mitglieder der brillanten Spielergeneration denken nun langsam an ihren Abschied. Die gute Nachricht ist, dass bereits neue Spieler nachrücken, die fest entschlossen sind, dafür zu sorgen, dass die Trauer über den Abschied der alten Kämpen nicht allzu lange dauert.

Angreifer Maxi Gómez (22 Jahre) hat bereits sein erstes Tor für die Celeste erzielt und Giovanni González, Außenverteidiger bei Peñarol Montevideo, reiste mit zum China Cup, wo es ihm gelang, in einem Team zu debütieren, dessen große Stärke die Abwehr ist.

Ganz allmählich gewöhnt man sich an neue Namen wie Valverde, Nández und Betancur, die nun immer mehr Verantwortung in den Spielen übernehmen.

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Eine neue Spielweise

Kurz vor der FIFA Fussball-Weltmeisterschaft Russland 2018™ begannen die Uruguayer, gewisse Änderungen an ihrer Spielweise vorzunehmen. Natürlich ist die Defensivstärke nach wie vor ein Markenzeichen, aber in der Offensive kommen mittlerweile immer mehr technisch beschlagene Spieler zum Einsatz.

Matías Vecino und auch Rodrigo Betancur sind gute Beispiele hierfür. Sie haben den Blick für den Pass in die Tiefe und verstehen sich darauf, auch mit hohen Bällen gegnerische Abwehrreihen zu überwinden. Das brandgefährliche Sturmduo Edinson Cavani und Luis Suárez profitiert enorm von der Kreativität und dem respektlosen Spiel dieser großen Talente.

Uruguay, das von jeher defensivstark schon im Mittelfeld viel Druck auf den Gegner ausübte, arbeitet mittlerweile an neuen Details. Die Copa América ist die ideale Bühne, um die Fortschritte des Teams zu demonstrieren. Wozu ist die Celeste sie imstande? Wird sie erneut den Sprung unter die Top 3 der FIFA/Coca-Cola-Weltrangliste schaffen, wie letztmals 2012?

Aufgepasst, die Vorstellung beginnt in Kürze.