Freitag 07 Februar 2020, 14:30

Elite-Schiedsrichter der FIFA starten neuen Vorbereitungs-Zyklus

  • Seminar für europäische FIFA-Spitzenschiedsrichter diese Woche In Lissabon

  • Schiedsrichterinnen wie auch Schiedsrichter als Teilnehmer

  • Seminare im März und April in weiteren Konföderationen

Nach der erfolgreichen FIFA Fussball-Weltmeisterschaft Russland 2018™ und der spektakulären FIFA Frauen-Weltmeisterschaft Frankreich 2019™ beginnt für die FIFA-Spitzenschiedsrichter ein neuer Zyklus. Diese Woche reisten neun Schiedsrichterinnen und 17 Schiedsrichter aus 20 europäischen Ländern für ein Seminar mit Pierluigi Collina, dem Vorsitzenden der FIFA-Schiedsrichterkommission, Massimo Busacca, dem Leiter der FIFA-Schiedsrichtersubdivision, und einem Team von FIFA-Instrukteuren nach Lissabon (Portugal).

Für die 26 Teilnehmer standen verschiedene Theorieblöcke sowie Fitnesstrainings und praktische Übungen auf dem Fussballplatz auf dem Programm, bei denen mit lokalen Teams reale Spielsituationen simuliert wurden. Nach jedem Spielzug besprachen die Instrukteure mit den jeweiligen Schiedsrichterinnen und Schiedsrichtern sogleich deren Stellung und Entscheidung.

Schwerpunkte der Theorieblöcke waren Spielverständnis, Fitness und Gesundheit. Die gemeinsame Vorbereitung von Schiedsrichterinnen und Schiedsrichtern ist ein weiterer Schritt in Richtung einheitlicher Spielleitung auf höchster Stufe.

"Dank den Übungen, insbesondere im Praxisteil, konnten die Spieloffiziellen verschiedene Aspekte trainieren und Erfahrungen sammeln, die ihnen auf dem Platz helfen werden", sagte Collina.  "Wenn Frauen und Männer zusammen trainieren und gemeinsam Spielsituationen analysieren, liefern wir ihnen dieselben Antworten und fördern so die Einheitlichkeit und Konstanz, die wir bei FIFA-Wettbewerben anstreben", erklärte Busacca.

In Lissabon analysierten die Spieloffiziellen auch Videoaufnahmen früherer Spiele und erörterten, wie das Spiel aus technischer und taktischer Sicht zu lesen ist.

Der Einsatz der Video-Schiedsrichterassistenten (VAR) war ebenfalls Thema beim Seminar.  "Die Botschaft an die Spieloffiziellen war klar: Sie müssen gut vorbereitet sein und korrekte Entscheidungen treffen. Deshalb legen wir so großen Wert auf die Vorbereitung. Sollte ihnen aber doch einmal etwas entgehen, können sie immer noch auf den VAR zählen. Seit der Einführung der VAR bei ihren Wettbewerben empfiehlt die FIFA den Schiedsrichtern stets, sich einen Vorfall selbst am Spielfeldrand anzusehen, ehe sie entscheiden, ob sie ihre ursprüngliche Entscheidung ändern oder nicht. Die erste und die letzte Entscheidung liegen immer beim Schiedsrichter. Dies wurde auch diese Woche hervorgehoben und wiederholt geübt", so Collina.  Der Italiener forderte ferner vollen Einsatz: "Nur wer hart an sich arbeitet, bleibt an der Spitze. So einfach ist das. Die Neuen auf der Liste möglicher Kandidaten für die nächsten FIFA-Wettbewerbe konnten ihre Fortschritte und ihr Können in allen Schiedsrichterbereichen unter Beweis stellen und können darauf hoffen, vielleicht schon bald für Spiele bei den wichtigsten FIFA-Wettbewerben – der FIFA Fussball-Weltmeisterschaft™ und der FIFA Frauen-Weltmeisterschaft™ – aufgeboten zu werden."

Gemeinsame Vorbereitungen stehen auch für Spieloffizielle in anderen Konföderationen an. Im März treffen sich ausgewählte FIFA-Schiedsrichterinnen und -Schiedsrichter der AFC, der CAF und der OFC in Doha (Katar) zu einem Seminar, während Spieloffizielle der Concacaf und der CONMEBOL in der zweiten Aprilhälfte in Asunción (Paraguay) zusammenkommen.