Donnerstag 10 Dezember 2009, 11:31

Beach Soccer in Dubai macht Fortschritte

Der November 2009 wird in Dubai als denkwürdiger Monat für die Entwicklung des Beach Soccer in Erinnerung bleiben. Wenige Tage nach der jüngsten Auflage der FIFA Beach-Soccer-Weltmeisterschaft, die mit einem erneuten Triumph Brasiliens endete, scheint der Zeitpunkt gekommen zu sein, einige grundsätzliche Überlegungen hinsichtlich der mittel- und längerfristigen Entwicklung des Beach Soccer anzustellen.

Welche nachhaltige Wirkung wird dieses Turnier in der Region haben, und in welchem Umfang wird sich die von der FIFA Beach-Soccer-WM ausgelöste Begeisterung auf die weitere Entwicklung dieses Sports im arabischen Raum auswirken?

Selbstverständlich hat sich auch die FIFA längst mit diesen Fragen beschäftigt. Während die weltbesten Beach-Soccer-Teams am Jumeirah Beach um die WM-Krone wetteiferten, führte die Technische Abteilung der FIFA zwei Coaching-Seminare durch.

An der ersten der beiden Veranstaltungen, die vom 7. bis 9. November 2009 stattfand, nahmen 25 Beach-Soccer-Experten teil. Einige von ihnen sind zurzeit als FIFA-Instrukteure tätig, andere wiederum werden vielleicht schon bald eine solche Tätigkeit für die FIFA aufnehmen. Letztere konnten aus diesem Seminar zumindest zahlreiche Erkenntnisse mitnehmen, die ihnen für ihre eigene Entwicklung sicher von Nutzen sein werden.

Auf der Tagesordnung stand unter anderem die Vorstellung des durch die Technische Abteilung der FIFA entwickelten Schulungsmaterials. Das aus einem Handbuch und einer DVD bestehende Tool stieß bei den Seminarteilnehmern auf breite Zustimmung. Unter den Teilnehmern aus 17 verschiedenen Ländern befanden sich nicht wenige, die unmittelbar mit dem bevorstehenden WM-Turnier in Verbindung standen.

So zum Beispiel Madjer (Topstar der portugiesischen Beach-Soccer-Auswahl), Amarelle (Topspieler der Spanier), Angelo Schirinzi (Spielertrainer des späteren Vize-Weltmeisters Schweiz) Marcelo Mendes (Trainer der Vereinigten Arabischen Emirate), Nikolai Pisarev (Trainer, Russland) oder auch Spaniens Trainer Joaquín Alonso. Unter dem Strich ein Zeichen dafür, dass die Coaching-Kurse der FIFA in guten Händen sind und daher reges Interesse auslösen.

Von der Präsentation des FIFA-Tools zeigten sich auch Amarelle und Madjer beeindruckt. "Das ist ein fantastisches Material für die Trainer, zumal es neben der theoretischen Erläuterung von einzelnen Handlungen auch entsprechende Beispiele liefert, die das Verständnis und die Aneignung der zu lernenden Aktionen und Bewegungsabläufe erleichtern", lobte Amarelle. Dem pflichtete auch der portugiesische Torjäger bei: "Dieses Tool ist sehr umfassend. Es ist sowohl ein hervorragendes Werkzeug für Anfänger in dieser Sportart als auch für bereits erfahrene Trainer."

Überdies konnten die anwesenden Instrukteure einen intensiven Meinungsaustausch zu den Erfahrungen und neuen Erkenntnissen führen, die sie im Rahmen ihrer Arbeit im Jahr 2009 gesammelt hatten. Im Ergebnis konnten sie entsprechende Vorschläge in Hinsicht auf mögliche künftige Instrukteure der FIFA unterbreiten.

Da dieses Seminar am Rande der Asien-Qualifikation für die FIFA Beach-Soccer-Weltmeisterschaft Dubai 2009 abgehalten wurde, analysierten dessen Teilnehmer die Spiele des Qualifikationsturniers mit dem Ziel, die aktuellen Trainingsmethoden an die jüngsten Entwicklungstrends im Beach Soccer der Spitzenklasse anzupassen.

Schließlich informierten die FIFA-Vertreter die Kursteilnehmer noch über den Start eines Aktivprogramms zur Förderung des Beach Soccer (Seminare, Turniere, aktive Unterstützung in Organisationsfragen), das speziell für die Länder gedacht ist, die in diesem Sport über ein echtes Potenzial sowie bereits über einen dynamisch arbeitenden Beach-Soccer-Verband verfügen. Damit steht dieses Projekt in der Tradition des von der FIFA ausgegebenen Entwicklungsmottos "If you do, FIFA does" (Wenn Sie es tun, tut es auch die FIFA).

Neben der reinen Coaching-Tätigkeit organisierte die FIFA zusätzlich einen Vortrag von Gabino Renales, FIFA-Direktor für Marketing im Beach Soccer. Die Einbeziehung von Bestandteilen des Marketing in die Instrukteur-Ausbildung im Beach Soccer ist heutzutage ein wichtiges Kriterium. Für die noch relativ junge Sportart, deren Entwicklung in einigen Ländern noch in den Kinderschuhen steckt, ist es von zunehmender Bedeutung, dass ihre Vertreter gleichfalls in die Lage versetzt werden, ihren Sport gezielt über Partner und Sponsoren sowie unter Einbindung von führenden Funktionären der vor Ort tätigen Fussballverbände zu fördern.

Dubai war zudem Schauplatz eines weiteren Seminars. So zeichneten zwei FIFA-Instrukteure für einen Lehrgang für 22 vor Ort tätige Trainer (13. bis 18. November) verantwortlich. Der von dem Deutschen Eduard Löwen und dem Südafrikaner Mark Williams geleitete Kurs befasste sich mit den technischen und taktischen Aspekten des Beach Soccer sowie mit der Spezifik der physischen Vorbereitung in dieser Sportart.

Den Teilnehmern an diesem Lehrgang, von denen zuvor kein einziger konkrete Erfahrungen im Beach Soccer gemacht hatte, wurden vielfältige Kenntnisse zu den Bereichen Schiedsrichterwesen und Organisation von Turnieren sowie über die Entwicklungsstrategie des Beach Soccer seitens des VAE-Verbandes vermittelt. Einen weiteren Bestandteil der Veranstaltung bildete die Spielanalyse, in diesem Fall von Partien der parallel laufenden FIFA Beach-Soccer-Weltmeisterschaft. Ergänzt wurde der Lehrgang durch den Auftritt von Marcelo Mendes und Ross Ongaro, Mitglieder der Technischen Studiengruppe (TSG) bei der FIFA Beach-Soccer-WM. Beide gaben den Kursteilnehmern einen Einblick in ihre Arbeit.

Angesichts dieser intensiven Schulungsarbeit, einschließlich des Lehrgangs für lokal tätige Trainer, zweifelt sicher niemand daran, dass dem Beach Soccer an den Stränden der VAE sowie in der gesamten arabischen Region eine vielversprechende Zukunft bevorsteht. Bereits im ersten Halbjahr 2010 plant die FIFA in Saudiarabien die Durchführung eines weiteren regionalen Seminars zum Thema Beach Soccer.