Montag 10 Mai 2010, 19:20

Afrikas Sportberichterstatter sind gerüstet

Im Rahmen eines von der AFP-Stiftung und der FIFA finanzierten Projekts haben rund 270 afrikanische Sportjournalisten, namentlich Redakteure und Fotografen, am vergangenen Mittwoch, dem 5. Mai 2010, einen speziellen Fortbildungskurs abgeschlossen.

"Wir haben 270 Redakteure und Sportfotografen aus 48 afrikanischen Ländern geschult", sagte Robert Holloway, Direktor der AFP-Stiftung, in der senegalesischen Hauptstadt Dakar, wo der letzte Lehrgang des Projekts stattfand.

"Im Verlauf eines Jahres wurden insgesamt 60 Wochenkurse in französischer, englischer, portugiesischer und arabischer Sprache durchgeführt. Die Bilanz ist sehr positiv", so Robert Holloway am Rande einer feierlichen Zeremonie in Dakar, bei der die Kursteilnehmer ihre Zeugnisse erhielten.

Die von Sportjournalisten der AFP gehaltenen Lehrgänge sind Bestandteil des durch die FIFA nach der Vergabe der FIFA Fussball-Weltmeisterschaft 2010™ an Südafrika ins Leben gerufenen Entwicklungsprogramms "In Afrika mit Afrika gewinnen". Ihr Ziel ist die spezielle Schulung und Vorbereitung der afrikanischen Sportjournalisten auf dieses sportliche Großereignis.

In den Augen von Marc-Antoine Beaudoux, einem der AFP-Journalisten, die für die Kurse als Dozenten tätig waren, "ging es dabei vor allem darum, den afrikanischen Kollegen ein für die Berichterstattung über ein solch bedeutendes Turnier wie der FIFA WM das erforderliche Mindestmaß an sportlichem Allgemeinwissen zu vermitteln. Dazu war es notwendig, jede einzelne Aufgabe, die für eine erfolgreiche Berichterstattung seitens der afrikanischen Medien unerlässlich ist, im Detail zu erläutern."

Zunächst wurden den Lehrgangsteilnehmern umfassende Kenntnisse über das Regelwerk und die wichtigsten Akteure im Weltfussball sowie über die Geschichte des Fussballsports im Allgemeinen und der FIFA Fussball-Weltmeisterschaft im Besonderen vermittelt. In einer zweiten Phase wurden neben unterschiedlichen Redaktionstechniken auch die Planung der Berichterstattung über ein Spitzenspiel sowie die Vorbereitung von Interviews unter Berücksichtigung aller möglichen Facetten behandelt.

In die erste Phase des Projekts, die im vergangenen Jahr in acht afrikanischen Hauptstädten über die Bühne ging, waren rund 170 Sportberichterstatter aus ganz Afrika eingebunden. Die zweite Phase, die im März dieses Jahres begann, fand in Dakar, Nairobi (Kenia) und Rabat (Marokko) statt.

Bereits in naher Zukunft wird die AFP-Stiftung auch mit der Union der afrikanischen Sportjournalistinnen (UFRESA) "zusammenarbeiten", wie Robert Holloway ankündigte. Außerdem wird die von ihm geleitete Stiftung vier bereits für Südafrika 2010 akkreditierten Journalisten vom afrikanischen Kontinent die Flugtickets für ihre Anreise zu den Austragungsorten zur Verfügung stellen.

"Dieser Lehrgang war für mich sehr wichtig. Ich habe neue Redaktionstechniken kennen gelernt, so dass ich künftig eine qualitativ bessere Berichterstattung über Fussballturniere gewährleisten kann", freute sich Jean Calvin Zo Obo Ovono, Sportredakteur aus Kamerun. "Das hat mir sehr geholfen, denn ich habe fachlich eine ganze Menge hinzugelernt und eine andere Sicht auf meinen Beruf gewonnen", pflichtete ihm Sportfotograf Fadela Ouamrane aus Algerien bei.

Die AFP-Stiftung wurde im Juli 2007 von der französischen Presseagentur Agence France Presse als unabhängige und gemeinnützige Institution gegründet. Ihre bisherigen Projekte organisierte die Stiftung vor allem in Afrika, im Mittleren Osten und in den Balkanländern.