Mittwoch 27 Juni 2018, 21:49

VIDEO: Pressekonferenz des FIFA-Schiedsrichterteams

Am Freitag, 29. Juni, fand im Moskauer Luschniki-Stadion die zweite Pressekonferenz des FIFA-Schiedsrichterteams statt, bei der Aspekte des Schiedsrichterwesens aus den 48 Gruppenspielen erörtert wurden. Vorangegangen war eine erste Pressekonferenz des Schiedsrichterteams am Dienstag, 12. Juni.

Pierluigi Collina, Vorsitzender der FIFA-Schiedsrichterkommission, Massimo Busacca, Leiter der FIFA-Abteilung für Schiedsrichterwesen, und Roberto Rosetti, Projektleiter Schiedsrichter VAR, analysierten Situationen in unterschiedlichen Gruppenspielen und beantworteten Fragen der Journalisten.

Eine Reihe von Statistiken aus der Gruppenphase wurden vorgestellt:

  • Gelbe Karten: 162 (durchschnittlich 3,4 pro Spiel)

  • Rote Karten: 1 direkte, 2 Gelb-Rote Karten

  • Elfmeter: 24 (7 nach Videobeweis)

  • Effektive Spielzeit: 56 Minuten 45 Sekunden durchschnittlich pro Spiel

  • Nachspielzeit: 6 Minuten 15 Sekunden durchschnittlich pro Spiel

  • "Überprüfungen" durch Video-Assistenten (VAR): 335 Zwischenfälle geprüft (durchschnittlich 6,9 pro Spiel)

  • Überprüfung Videoaufnahmen am Spielfeldrand: 17

  • Geänderte Entscheidungen nach Überprüfung der Videoaufnahmen: 14

  • Bestätigte Entscheidungen nach Überprüfung der Videoaufnahmen: 3

  • Korrektheit der Entscheidungen in spielentscheidenden Situationen: 95 % korrekt ohne VAR, 99,3 % korrekt mit VAR

Zitate

"Zunächst einmal möchte ich den Spielern und Trainern generell für ihr Verhalten danken ... Wir sind sehr angetan davon. Der Durchschnitt von 3,4 Gelben Karten pro Spiel ist vergleichbar mit anderen großen Turnieren. Die Anzahl der Roten Karten ist definitiv niedriger ... Das beweist, dass die Spieler ihren Gegenspielern bislang mit viel Respekt begegnet sind. Wir haben die Schiedsrichter gebeten, sehr genau zu sein, um das Image des Fussballs und die Sicherheit der Spieler zu schützen. Alle Schiedsrichter haben diese Anweisungen verstanden."

"Während des Turniers ist es nicht möglich, 100-prozentige Perfektion zu gewährleisten. Auf der Grundlage der Ereignisse in den ersten Spielen müssen einige Feinabstimmungen vorgenommen werden. 95 Prozent der von den Schiedsrichtern ohne VAR getroffenen Entscheidungen waren korrekt. Dieser Prozentsatz konnte durch den Einsatz der VAR auf 99,3 Prozent gesteigert werden. Es wurde immer kommuniziert, dass der Videobeweis keine Perfektion bringt. Doch wie Sie sehen sind wir mit 99,3 Prozent ganz nah dran."​ Pierluigi Collina, Vorsitzender der FIFA-Schiedsrichterkommission

"Zum gegenwärtigen Zeitpunkt haben wir noch nicht entschieden, wer bleibt und wer geht. Jetzt ist nicht die Zeit, darüber nachzudenken. Nach den 48 Spielen soll erst einmal gefeiert werden. Später werden wir dann entscheiden, welche Offiziellen den Rest des Turniers bestreiten werden. Wir werden eine Beurteilung vornehmen und dabei ganz ehrlich sein, genau wie ein Trainer bei seinen Spielern. Generell sind wir sehr zufrieden mit den Leistungen. Heute glaube ich, dass der Videobeweis sehr hilfreich war."​ Massimo Busacca, Direktor der FIFA-Schiedsrichterabteilung

"Im Zentrum des Entscheidungsfindungsprozesses steht der Schiedsrichter. Der Video-Assistent entscheidet nicht. Der Video-Assistent empfiehlt lediglich eine Überprüfung am Spielfeldrand. Die endgültige Entscheidung obliegt allein dem Schiedsrichter. Das ist der Unterschied zwischen Auslegung, subjektiven Entscheidungen und faktischen Entscheidungen. Bei allen Auslegungssachen möchten wir, dass der Schiedsrichter bei der Entscheidungsfindung die zentrale Rolle spielt."​ Roberto Rosetti, FIFA-Projektleiter Schiedsrichter VAR

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