Dienstag 26 März 2024, 13:00

Petković will in Halilhodžićs Fussstapfen treten und Algerien zurück zur WM führen

  • Petković unterstreicht die Bedeutung von Freundschaftsturnieren wie der FIFA Series™

  • Für Algeriens Trainer steht fest, dass variable Gegner das Niveau seines Teams stärken

  • „Solche Spiele sind eine gute Vorbereitung auf die Weltmeisterschaft“

Algerien ist Ausrichter der FIFA Series 2024™, wobei das Team auf Andorra, Südafrika und Bolivien trifft. Die Spiele bieten den Nordafrikanern eine willkommene Gelegenheit, den enttäuschenden CAF Afrikanischen Nationen-Pokal hinter sich zu lassen und sich auf die Zukunft unter dem neuen Nationaltrainer Vladimir Petković zu konzentrieren.

Algeriens erstes Spiel gegen Bolivien im Nelson-Mandela-Stadion entwickelte sich zu einem Thriller mit fünf Toren. Am Ende jubelten die Fans des Gastgebers, die einen Rückstand aufholten und durch einen Treffer kurz vor Schluss mit 3:2 gewannen.

Im Gespräch mit inside.fifa.com sagte Petković: „Ein besseres Ergebnis hätten wir uns in unserem ersten Spiel kaum wünschen können. Der Sieg war sehr wichtig für uns, doch es ist klar, dass wir noch viel Arbeit vor uns haben. Insgesamt war es gut, dass wir gewonnen haben, aber es gab auch einige negative Aspekte beim Auftritt des Teams.

Wir haben noch reichlich Arbeit vor uns, denn wir wollen ein starkes Team aufbauen, das gute Leistungen erbringen und positive Ergebnisse für die algerischen Fans holen kann“, fügte er hinzu.

„Kleine Turniere wie die FIFA Series bieten die bestmögliche Vorbereitung“

Petković verfügt über viel wertvolle Erfahrung als Trainer. Unter anderem betreute er sieben Jahre lang die Schweizer Nati. Dort festigte sich seine Überzeugung, dass Freundschaftsturniere in Europa seinem Team bei der Vorbereitung auf Pflichtspiele am besten helfen. Über die FIFA Series 2024 sagte Petković: „Diese Veranstaltung ist eine grossartige Gelegenheit, denn Freundschaftsspiele sind schwer und kleine Turniere wie dieses sind ideal für uns. Mit der UEFA Nations League war es ganz ähnlich. Mit diesem Turnier habe ich gute Erfahrungen gemacht.“ „Spiele gegen variable Teams mit ganz unterschiedlichen Spielweisen helfen uns bei der Entwicklung in der Vorbereitung auf die FIFA Fussball-WM“, fügte er hinzu.

Grosse Leidenschaft der algerischen Fans

Vladimir Petković wurde 1963 in Sarajewo in eine bosnisch-kroatische Familie geboren. Seine Mutter war Lehrerin, sein Vater war Leiter eines Kindergartens. Als Kind musste Petković mehrmals die Schule wechseln, da seine Familie umzog und im Alter von fünf Jahren von Vrelo Bosne nach Hadzici ging. Die vielen Ortswechsel als kleines Kind haben ihm offenbar eine Leidenschaft für Abenteuer vermittelt, die sich durchaus in seiner Karriere widerspiegelt. Er spielte zunächst für Sarajewo und kam nach einigen Stationen in die Schweiz. Hier erwarb er die Staatsbürgerschaft und wurde schliesslich Nationaltrainer. Petković führte die Nati insgesamt sieben Jahre. Als Trainer war er auch in der Türkei, in Italien und in Frankreich aktiv und bewies immer wieder die Fähigkeit des Fussballs, verschiedene Nationalitäten zusammenzubringen. „Es war definitiv ein angenehmer Weg“, so Petković, der den Spitznamen „Doktor“ trägt, über seine Karriere. „Ich habe schon viel erlebt und mich an verschiedene Umgebungen angepasst. Daher fiel es mir leicht, mich in Algerien einzuleben. Ich habe hier ein sehr einladendes und motivierendes Umfeld vorgefunden“, sagte er. Petković fand sich schnell in seiner neuen Rolle als Nationaltrainer Algeriens zurecht. Er baute gute Kontakte zu den Medien auf und besuchte zahlreiche Spiele. Nach dem ersten Spiel der FIFA Series sagte er: „Bei den lokalen Spielen der lokalen Klubs, die ich besucht habe, konnte ich schon die grosse Leidenschaft der Fans erleben. Diese Leidenschaft haben sie auch gegen Bolivien gezeigt.“

Algeria v Bolivia  - FIFA Series 2024 Algeria

Halilhodžićs Fussstapfen

Die osteuropäische Spielweise ist in Algerien schon seit Langem sehr beliebt und ermöglichte viele der grössten Erfolge des Teams, von Evgeni Rogov, der Algerien erfolgreich durch die WM-Qualifikation für 1982 führte, bis hin zu Vahid Halilhodžić, unter dem die Nordafrikaner bei der FIFA Fussball-Weltmeisterschaft Russland 2018™ erstmals die K.o.-Runden erreichten. Auf die Frage, ob die historischen Erfolge osteuropäischer Trainer mit Algerien für ihn ein zusätzlicher Anreiz seien, meinte er: „Das ist definitiv ein Zufall, denn wir alle haben unseren ganz eigenen Spielstil, und wir alle machen die Dinge anders. Natürlich hat Vahid hier grossartige Arbeit geleistet und Algerien erfolgreich zur letzten WM-Teilnahme geführt.“

„Hoffentlich, oder Inschallah, wie man hier sagt, wird uns das Gleiche gelingen. Wir werden unser Bestes geben, damit die Nationalmannschaft ihre Ziele erreicht“, fügte er hinzu. Nach dem Sieg im ersten Spiel der FIFA Series 2024 steht Algerien nun vor dem anspruchsvollen Duell mit Südafrika. Es wird erwartet, dass Petković einige Umstellungen der Startformation vornimmt, um sich ein Bild von der Leistung möglichst vieler Spieler machen zu können. Im Juni stehen dann die WM-Qualifikationsspiele gegen Guinea und Uganda auf dem Programm.