Donnerstag 31 März 2016, 10:44

Angemessene Arbeitsbedingungen als Schlüsselfaktor beim Stadionbau in Russland

Vertreter der FIFA WM-Städte, Stadionbehörden, Gewerkschaften und weitere Experten diskutierten im Rahmen eines von der FIFA und dem LOK der FIFA Fussball-WM Russland 2018™ organisierten Workshops über Arbeitsbedingungen und Arbeitsschutz auf den Baustellen der WM-Stadien.

Das Treffen am 30. März in Moskau, an dem auch Vertreter der Internationalen Arbeitsorganisation (IAO) teilnahmen, diente in erster Linie zur Information über das von der FIFA und dem LOK organisierte System der Fremdüberwachung und -Kontrolle der Arbeitsbedingungen und des Arbeitsschutzes für die Bauarbeiter, die die WM-Stadien errichten. Zudem soll erreicht werden, dass die Bauunternehmen und die Vertragspartner in Kenntnis der relevanten Vorschriften und Anforderungen sind. Das Überwachungs- und Kontrollsystem durch eine Drittpartei soll im April 2016 gestartet werden.

Bewährte Praktiken, Methoden und Instrumente für angemessene Arbeitsbedingungen und Arbeitsschutz wurden ebenfalls betrachtet, wobei Erfahrungen au der internationalen und der russischen Bauindustrie einflossen.

Von September bis Oktober 2015 führte das LOK unter den Unternehmen, die die Stadien für Russland 2018 bauen und modernisieren, eine Umfrage zur Selbsteinschätzung durch, bei der Arbeitsbedingungen sowie Arbeitsschutz abgefragt wurden. Im nächsten Schritt stand ein Inspektionsbesuch im Stadion von Sankt Petersburg auf dem Programm, der am 5. Februar 2016 im Beisein von Vertretern der Bau und Holzarbeiter Internationale (BWI) und die Russische Bauarbeitergewerkschaft (RBWU) stattfand.

"Mit dieser Veranstaltung konnten wir das Fundament für die vor uns liegende gemeinsame Arbeit legen", sagte Milana Verkhunova, die Leiterin der Nachhaltigkeitsabteilung des LOK 2018. "Es wird angesichts der Komplexität der Arbeiten, der jedem Bauprojekt innewohnenden Risiken, der engen Zeitgrenzen und der Anzahl der beteiligten Bauunternehmen ganz gewiss zahlreiche Herausforderungen geben. Da jedoch alle Interessengruppen das gemeinsame Ziel der Schaffung angemessener Arbeitsbedingungen beim Bau der WM-Stadien verfolgen, bin ich dennoch zuversichtlich, dass unser neues System der Fremdüberwachung und ‑Kontrolle erfolgreich sein und dazu beitragen wird, Fälle mangelnder Konformität anzugehen, die Risiken weiter zu minimieren und Unfälle zu verhüten."

"Dies war das erste Mal, dass im Vorfeld einer FIFA Fussball-Weltmeisterschaft™ ein Workshop zu diesem Thema und mit einer solch breiten Beteiligung der Interessengruppen veranstaltet wurde", betonte Madleen Noreisch, die stellvertretende Leiterin der FIFA-Abteilung für Nachhaltigkeit. "Es war großartig, bei dieser Zusammenkunft so vieler Experten dabei zu sein, die unterschiedlichste Perspektiven zu den jeweiligen Themen und Fragen einbringen konnten. Der gemeinschaftliche Ansatz der Teilnehmer war beeindruckend. Dies war nur die erste Veranstaltung in einer ganzen Reihe derartiger Workshops im Rahmen der Nachhaltigkeitsstrategie der FIFA Fussball-Weltmeisterschaft Russland 2018™. Ich bin schon jetzt sicher, dass sich dies zu einer bewährten Praxis entwickeln und bei künftigen FIFA Fussball-Weltmeisterschaften™ wiederholt wird."

"Für die ILO ist es sehr wichtig, dass alle an Bau und Modernisierung der Stadien für Russland 2018 Beteiligten uneingeschränkt über das Prinzip der angemessenen Arbeitsbedingungen informiert sind und die entsprechenden Sachfragen bei den jeweiligen betrieblichen Abläufen genau beachtet werden", sagte Sergeyus Glovackas, Fachmann für Beschäftigtenaktivitäten vom IAO-Büro für Osteuropa und Zentralasien. "Wir hoffen, dass die Vorbereitungen für die FIFA Fussball-WM in Russland auf höchsten Niveau erfolgen."

Bei dem Workshop waren Vertreter des Russischen Föderalen Dienstes für Arbeit und Beschäftigung (ROSTRUD), der Regionalregierungen, der Bau- und Holzarbeiter Internationale (BWI) und der Russischen Bauarbeitergewerkschaft (RBWU), Bauunternehmen und Vertragspartner der Stadien für Russland 2018 sowie Spezialisten aus der Bauindustrie und Arbeitsschutz beteiligt.