Mittwoch 01 Juni 2016, 12:31

Titelverteidiger kampfstark, Samoa ausgeschieden

Tahiti hat nach einer beeindruckenden Aufholjagd gegen Papua-Neuguinea noch immer die Chance, den Titel beim OFC Nationen-Pokal zu verteidigen. Neukaledonien ist dem Halbfinale mit einem überzeugenden 7:0-Sieg gegen Samoa ebenfalls einen Schritt nähergekommen. Roy Kayara war der Star bei Neukaledoniens Sieg gegen das damit ausgeschiedene Samoa. Im vorherigen Spiel hatten die Tehau-Cousins jeweils einen Treffer erzielt und dem auf zehn Spieler reduzierten Team Tahitis wider Erwarten noch zu einem 2:2-Unentschieden verholfen.

In einer spannenden Partie, die zweifellos die bislang beste des Turniers war, kämpfte sich der Titelverteidiger in einer ausweglos erscheinenden Situation noch einmal zurück: Tahiti lag nämlich bereits mit 0:2 zurück und der Mannschaftskapitän war mit einer Roten Karte vom Platz gestellt worden.

Papua-Neuguinea hatte sich die 2:0-Führung verdient herausgespielt und in den ersten 45 Minuten eindeutig die besseren Chancen gehabt. Die beste von allen vergab Raymond Gunemba, der frei vor dem Tor am Kasten vorbeischoss. Derselbe Spieler sollte seinen Fehler allerdings in der Nachspielzeit der ersten Halbzeit wieder ausbügeln. Nachdem Mikael Roche nach einer Flanke von Jacob Sabua nur abklatschen konnte, schob er aus kurzer Distanz ein.

Auch sechs Minuten nach Beginn des zweiten Durchgangs war Gunemba wieder beteiligt, als sich die Lage für Tahiti noch verschlimmerte. Die quirlige Nummer sieben von Papua-Neuguinea bahnte sich erneut einen Weg hinter die gegnerischen Abwehrreihen und wurde von Tahitis Kapitän Nicolas Vallar zu Fall gebracht. Dieser musste daraufhin wegen Vereitelung einer klaren Torchance frühzeitig unter die Dusche.

Die fanatischen heimischen Fans feuerten ihr Team unablässig an, und in diesem Stadium deutete alles darauf hin, dass Papua-Neuguinea den Sieg davontragen würde. Dies galt umso mehr, als Gunemba nach einer cleveren Hackenvorlage von Michael Foster den zweiten Treffer erzielte.

Tahiti wollte sich jedoch keinesfalls mit dem scheinbar Unvermeidbaren abfinden, und Alvin Tehau erzielte bereits zwei Minuten später per Kopf den Anschlusstreffer. Daraufhin machte sich beim Heimteam Nervosität breit, und wenige Minuten später lieferte derselbe Spieler die Vorlage für Tahitis zweiten Treffer. Nach einem Eckball verlängerte er per Kopf und legte damit für seinen Cousin Teaonui auf, der Ronald Warisan im Tor keine Chance ließ.

Nach dem an Spannung kaum zu überbietenden Auftaktmatch war die Situation in der zweiten Partie des Tages wesentlich eindeutiger. Neukaledonien erwies sich als zu stark für Samoa. Roy Kayara brachte das Team in der 18. Minute nach einer Druckphase in Führung. Er stieß aus dem Mittelfeld vor und versenkte das Leder mit einem flachen Linksschuss im Netz.

Zehn Minuten später baute Kevin Nemia die Führung aus. Nach raffinierter Fußarbeit brachte er die Kugel im oberen Toreck unter. Nach einer halben Stunde zog Neukaledonien dann endgültig davon, als Kayara den Ball eroberte und ihn aus knapp 20 Metern in die Maschen lenkte. Später streute Cesar Zeoula noch mehr Salz in Samoas Wunden, als er einen Elfmeter zum 4:0 verwandelte. Im zweiten Durchgang besiegelten Jean-Brice Wadriako, Joerisse Cexome und Jefferson Dahite mit drei weiteren Treffern die Glanzleistung von Thierry Sardos Team.

Tahiti und Neukaledonien haben nun beide vier Punkte auf dem Konto und das sieglose Samoa keine Chance mehr auf den Halbfinaleinzug. Samoa könnte zwar bei einem Sieg gegen Papua-Neuguinea noch einen der drei Startplätze für die WM-Qualifikation ergattern, der Turniergastgeber, der derzeit zwei Punkte auf dem Konto hat, geht jedoch als Favorit in die letzte Partie der Gruppe A.

Die Ergebnisse** **Papua-Neuguinea – Tahiti 2:2 Neukaledonien – Samoa 7:0

So geht es weiter In Gruppe B ist noch alles offen. Tabellenführer Neuseeland hofft sicherlich darauf, in der Partie gegen die Salomon-Inseln den dritten Sieg im dritten Spiel einzufahren. Fidschi rangiert derweil gemeinsam mit den Salomon-Inseln auf dem zweiten Platz (beide drei Punkte). Ein Sieg gegen Vanuatu sollte daher ausreichen, um den Halbfinaleinzug perfekt zu machen.