Montag 06 Februar 2017, 03:28

Oyongo: " Starker Kampfgeist hat unseren Erfolg ermöglicht"

Kamerun musste im Vorfeld des CAF Afrikanischen Nationen-Pokals 2017 die Absagen einiger Stammspieler verkraften, die bei ihren jeweiligen Klubs bleiben wollten. Die 23 Kadermitglieder wuchsen in Gabun in Abwesenheit der Topstars schnell zu einer verschworenen Gemeinschaft zusammen und gewannen schließlich am Sonntag mit einem 2:1-Sieg gegen Ägypten den fünften kontinentalen Titel für ihr Land. ****

FIFA.com sprach exklusiv mit Verteidiger Ambroise Oyongo, der in Gabun keine einzige Minute versäumte, über den Teamgeist der Löwen und ihre Ambitionen beim FIFA Konföderationen-Pokal Russland 2017.

FIFA.com: Wie fühlt man sich als frisch gebackener Afrikameister? Ambroise Oyongo: Es ist fantastisch, dass wir das geschafft haben. Wir haben sehr hart gearbeitet und es war schwer genug. Schließlich haben wir gegen die besten Teams aus Afrika gespielt. Wir haben uns gegen Senegal, gegen Ghana und schließlich auch gegen Ägypten durchgesetzt. Ich denke, dass wir den Titel verdient haben. Der Weg dorthin war sehr schwer, doch jetzt sind wir Afrikameister. Unser starker Kampfgeist hat unseren Erfolg ermöglicht. Also können wir uns freuen, denn wir haben es verdient.

Wann haben Sie erstmals daran geglaubt, dass der fünfte kontinentale Meistertitel drin ist? Nach dem Sieg gegen Senegal wuchs unser Selbstvertrauen, denn Senegal war das beste Team bei diesem Turnier. Nachdem wir Senegal besiegt hatten, glaubten wir daran, dass wir auch das Turnier gewinnen könnten.

Wird es bei Ihrer Rückkehr in die Heimat große Feiern geben? Ja, natürlich. Wir sind Afrikameister! Das wird man schließlich nicht jedes Jahr. Viele Spieler holen diesen Titel nie und viele nur ein einziges Mal in ihrem Leben. Kamerun war sehr lange nicht im Finale. Wir mussten endlich wieder etwas gewinnen. Es war 15 Jahre her. Seitdem haben wir nichts gewonnen. Entsprechend groß ist jetzt die Freude im ganzen Land und wir werden gebührend feiern.

Wann werden Sie zu Ihrem Klub Montreal Impact zurückkehren? Ich habe Glück und muss erst am 15. Februar zurück, denn bei uns läuft gerade die Saisonvorbereitung. Ich denke, dass ich etwas Zeit zur Erholung brauche. Ich werde mit meinem Team sprechen, denn ich brauche bestimmt ein paar Tage, um mich zu erholen.

Sie haben schon bei einer FIFA U-20-Weltmeisterschaft gespielt. Wie ordnen Sie die Afrikameisterschaft im Vergleich dazu ein? Das ist etwas ganz Anderes. Die Afrikameisterschaft ist schwerer, denn hier spielt man gegen starke Spieler, die zum Teil in den besten Mannschaften der Welt spielen. Ich bin bei diesem Turnier gegen einige großartige Spieler angetreten. Ich habe beispielsweise gegen Mohamed Salah gespielt und gegen Christian Atsu und auch gegen Pierre Emerick Aubameyang. Und auch noch gegen Sadio Mane. Gegen ihn war es besonders schwer. Bei einer FIFA U-20-WM sind die Spieler viel jünger, daher ist es leichter. Gegen Spieler vom Kaliber eines Atsu oder eines Salah ist es sehr viel schwerer.

Jetzt haben Sie sich für den FIFA Konföderationen-Pokal Russland 2017 qualifiziert. Was bedeutet Ihnen das? Das ist großartig. Schließlich treten die besten Mannschaften der Welt beim FIFA Konföderationen-Pokal an. Wir werden uns sehr intensiv auf dieses Turnier vorbereiten. Wir haben ein tolles Team und wenn wir uns ähnlich gut vorbereiten wie für die Afrikameisterschaft, dann können wir dort auch etwas erreichen.

Welche Stärken haben zum Erfolg in Gabun beigetragen, auf die Sie auch beim FIFA Konföderationen-Pokal bauen können? Ich denke, unsere größte Stärke ist die Mentalität des Teams. Wir sind eine verschworene Truppe und wenn jeder akzeptiert, was der Trainer sagt, können wir viel erreichen. Wir müssen zusammenhalten und uns konzentrieren. Wir haben keine großen Stars im Team, doch wir haben die richtige Mentalität. Auch Deutschland hat nicht unbedingt die besten Spieler im Team, doch wenn man die Mannschaft beobachtet, sieht man, dass sie eine Gruppe, eine Einheit, bildet. Darum sind die Deutschen so erfolgreich.

Beim FIFA Konföderationen-Pokal in Russland werden Sie auf einige noch stärkere Gegner treffen. Freuen Sie sich auf diese Herausforderung? Im Fussball muss man stets bereit sein, gegen die besten Spieler anzutreten. Also sollten wir uns optimal vorbereiten und uns voll darauf konzentrieren. Ich spiele in der MLS und das ist gut für mich. Ich trete gegen einige der besten Spieler der Welt an. Es wird bestimmt nicht leicht. Vielleicht müssen wir gegen Portugal spielen. Gegen einen Cristiano Ronaldo wird es ganz sicher schwer, aber so ist das im Fussball. Das muss man akzeptieren. Wenn man gegen die Besten spielen will, muss man kämpfen. Ich werde das tun und die Herausforderung annehmen.