Mittwoch 21 Juni 2017, 11:34

Eto'o: Ein stolzer "Papa"

  • Samuel Eto'o verfolgte am Vatertag die Partie Kameruns gegen Chile

  • Er ist stolz auf seine "Söhne", die seine Akademie besucht haben

  • Als guter Vater gibt er Ratschläge für die Zukunft

*Von Pascal de Miramon (Team-Reporter Kamerun) aus St. Petersburg***

Vater und Sohn** "Guten Abend, Papa", sagten Fabrice Ondoa und Christian Bassogog in die Kamera ihres Telefons. Wenige Tage nach dem Gewinn des kontinentalen Titels mit Kamerun nahmen der beste Torhüter und der beste Spieler des Wettbewerbs eine Videonachricht für Samuel Eto'o auf.

"Danke für alles, was du für uns getan hast. Danke für diese Stiftung, die es uns heute ermöglicht, unsere Träume zu verwirklichen", begann Ondoa. Anschließend bedankte sich der Keeper beim Rekordtorschützen Kameruns dafür, am Abend ihres Triumphs gegen Ägypten ins Stadion gekommen zu sein, um die Unzähmbaren Löwen zu unterstützen. "Dir verdanken wir es, dass wir heute diese Medaille haben", fuhren die beiden Spieler fort und präsentierten stolz das Gold um ihren Hals.

Gründung einer Familie Gerührt veröffentlichte Eto'o die Nachricht später auf Instagram. "Ich teile mein Glück mit euch", sagte er voller Stolz. "Danke, meine Kinder", ergänzte der Torjäger von Antalyaspor, der sich seit Jahren in verschiedenen Entwicklungs- und Bildungsprojekten engagiert. Bassogog, Ondoa oder André Onana sind allesamt der Fussballakademie der Stiftung von Samuel Eto'o entsprungen. Sie fühlen sich ihrem Wohltäter stark verbunden.

Auch wenn Eto'o nach dem Fiasko bei der FIFA Fussball-Weltmeisterschaft Brasilien 2014 seinen Rücktritt aus der Nationalmannschaft erklärte, ist sein positiver Einfluss auf das Team immer noch spürbar. Das Mitglied des FIFA Legends-Teams war am vergangenen Sonntag - am Vatertag - in Moskau anwesend, um das Auftaktspiel der Unzähmbaren Löwen gegen Chile zu verfolgen. "Einen Vater macht es sehr stolz, wenn seine Söhne wachsen und etwas erreichen", sagte er zu FIFA.com. "Ich freue mich, in dieser Mannschaft einige der Kinder zu sehen, die mir anvertraut waren. Aber ich bin nur ein Vermittler gewesen, der es ihnen ermöglicht hat, all ihr Talent zu zeigen. Ich wünsche ihnen noch eine lange Karriere, wie meine oder noch besser!"

Väterlicher Rat Als Einzelspieler mögen die jungen Löwen noch weit davon entfernt sein. Aber Eto'o begrüßte die mannschaftliche Geschlossenheit, die ihnen zum kontinentalen Titel verhalf und die Kamerun in der Vergangenheit so sehr gefehlt hat. "Es ist eine gute Mannschaft und vor allem eine sehr gute Gruppe. Bei uns sagt man, dass der erste Sieg die Eintracht ist. In der Nationalmannschaft verbringt man wenig Zeit miteinander, aber sie haben es trotzdem geschafft, schnell eine Einheit zu bilden. Ich wünsche ihnen, dass sie so bleiben und noch viele Siege holen."

Der stolze Papa geizte nicht mit Ratschlägen für seine Schützlinge. "Ich würde ihnen ganz einfach sagen, dass sie ihre Träume verfolgen sollen. Nicht nur in diesem Wettbewerb. Sie müssen jeden Tag dran bleiben und besser werden, denn im Fussball wird man permanent in Frage gestellt. Man muss sich anstrengen, um sich jeden Tag zu verbessern. Nur so werden sie diesen schönen Sport eines Tages prägen können."

Auch gegen Australien wird sich dieses Team "ohne Star", wie es der Kapitän Benjamin Moukandjo ausdrückte, steigern müssen. "Es ist gut, eine Mannschaft zu haben, die das Kollektive über die individuelle Leistung stellt. Doch um gemeinsame Siege zu feiern, braucht es auch den individuellen Erfolg", sagte Eto'o zum Abschluss, der die jungen Löwen damit aufforderte, sich noch mehr zu profilieren - und den Vater zu übertreffen.