Zamalek mit einem Fuß im Finale

Während das rein nordafrikanische Halbfinalduell in der CAF Champions League nach dem 4:0-Sieg Zamaleks gegen Wydad Casablanca so gut wie entschieden scheint, sieht die Situation im Süden des Kontinents ganz anders aus. Der sambische Klub Zesco United, der zuvor noch nie über die Gruppenphase hinausgekommen war, darf nach dem knappen 2:1-Heimsieg gegen den südafrikanischen Meister Mamelodi Sundowns weiter auf den erstmaligen Finaleinzug hoffen.

Der Gesamtsieger der zwei Finalspiele im Oktober qualifiziert sich als Vertreter Afrikas für die FIFA Klub-Weltmeisterschaft im Dezember 2016 in Japan.

Das Spiel der Woche *Zamalek Kairo – Wydad Casablanca 4:0* Wydad Casablanca steht vor einer fast unlösbaren Aufgabe und hat nur noch eine sehr geringe Chance, zum dritten Mal das Finale der CAF Champions League zu erreichen. Der Klub aus Marokko ging beim fünfmaligen Titelträger Zamalek Kairo mit 0:4 unter. Shikabala brachte die Gastgeber schon früh mit einem sehenswerten Treffer in Führung. Der Stürmer nahm den Ball in der eigenen Hälfte auf und legte einen Alleingang über mehr als 50 Meter hin, bevor er noch außerhalb des Strafraums kraftvoll abzog. Ayman Hefny erhöhte in der 18. Minute auf 2:0. In der zweiten Halbzeit machten die Hausherren ebenso furios weiter, wie zu Beginn des ersten Durchgangs. Wenige Minuten nach Wiederanpfiff gelang Bassem Morsi bereits der Treffer zum 3:0. Und es sollte für die Gäste noch schlimmer kommen. Zamaleks Mittelfeldspieler Mostafa Fathi erhöhte vom Elfmeterpunkt aus zum 4:0-Endstand. Casablancas Reserve-Schlussmann Mohamed Akid, der Stammtorhüter Zouheir Laaroubi ersetzen musste, hatte keine Abwehrchance. Doch selbst beim höchsten Halbfinalsieg aller Zeiten für Zamalek sah Trainer Moemen Soliman auch noch einige Schwachpunkte bei seinem Team. "Trotz des hohen Sieges haben wir uns einige Fehler geleistet. Wir werden hart arbeiten, um solche Fehler im Rückspiel zu vermeiden", sagte er.

Das andere Spiel Vor der Partie gegen die Mamelodi Sundowns hatte der sambische Klub Zesco United noch kein Champions-League-Spiel im heimischen Ndola verloren. Diese Serie konnten die Gastgeber mit dem 2:1-Erfolg verlängern. Nach dem knappen Ergebnis ist allerdings der Ausgang des Duells völlig offen. In der ersten Halbzeit kam keine Mannschaft zum Torerfolg. Jesse Were hatte gleich in der Anfangsphase eine gute Chance, doch Gästetorhüter Denis Onyango war auf dem Posten. Kurz nach der Pause gingen die Gastgeber dann durch ein Kopfballtor von Jackson Mwanza in Führung. Nur zwei Minuten später erhöhte der gleiche Stürmer auf 2:0, indem er einen Freistoß unhaltbar für den aus Uganda stammenden Torhüter der Gäste ablenkte. Angesichts des Rückstandes nahm Sundowns-Trainer Pitso Mosimane drei Spielerwechsel vor. Sein Plan ging auf, als der eingewechselte Liberianer Anthony Laffor eine Vorlage auf Südafrikas Fussballer des Jahres Khama Billiat spielte, die dieser zum Anschlusstreffer nutzte.

Der Spieler der Woche Auf Seiten von Zesco United haben sich in der laufenden CAF Champions League-Saison schon zahreiche Spieler in die Torschützenliste eingetragen, darunter beispielsweise Idriss Mbombo, Clatous Chama und Jesse Were, die alle in der Torjägerwertung weit vorn zu finden sind. Doch im Halbfinal-Hinspiel gegen die Mamelodi Sundowns an diesem Samstag war es Jackson Mwanza, der die Hoffnung auf den erstmaligen Finaleinzug am Leben hielt. Der Nationalstürmer Sambias sorgte mit seinen beiden Treffen für den 2:1-Sieg der Gastgeber. Der 29-Jährige gehört allerdings nicht zur Stammformation der Nationalmannschaft, obgleich er 2014 mit 15 Treffern der erfolgreichste Torjäger des Landes war.

Statistik 6 – So viele Heimspiele hat der sambische Klub Zesco United in der laufenden CAF Champions League bereits gewonnen. Der einzige Fleck auf der ansonsten blütenweißen Weste ist das 1:1-Remis gegen Wydad Casablanca in der Gruppenphase. Die Gesamt-Tordifferenz aus den sechs Heimsiegen beträgt +10 (17 erzielte Tore, 7 Gegentore).

Zitat "Die Leistung der Spieler war hervorragend. Das waren nicht nur 100 Prozent, sondern sogar 120 Prozent. Ich bin über diesen großartigen Sieg sehr glücklich. Wir hatten unseren Gegner eingehend analysiert und sind ihm mit Respekt begegnet. Ich möchte all meinen Spielern danken, weil wir unsere Erwartungen mehr als erfüllt haben. Doch noch ist der Einzug ins Finale nicht endgültig sicher." Moemen Soliman (Trainer, Zamalek)