Montag 04 Januar 2021, 07:58

Schlussfolgerungen aus dem Viertelfinale im Vorfeld der Halbfinalduelle

  • River (4 Titel), Santos (3), Palmeiras (1) und Boca (6) wollen ins Endspiel vorstoßen

  • Drei der vier Teams prägten auch die letzten Auflagen des Turniers

  • Das Finale findet am 30. Januar im Maracanã-Stadion statt

Boca Juniors, Santos, River Plate und Palmeiras stehen im Halbfinale der Copa Libertadores und haben das Finale im mythischen Maracanã-Stadion von Rio de Janeiro fest im Visier.

FIFA.com lässt im Vorfeld der mit Spannung erwarteten Duelle noch einmal das Viertelfinale Revue passieren.

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Boca rechtzeitig wieder in Form

  • Hinspiel: Racing Club - Boca Juniors 1:0

  • Rückspiel: Boca Juniors - Racing Club 2:0

Die Boca Juniors zeigten im Rückspiel eine starke Leistung und schafften es erstmals seit 2007 nach einer Hinspielniederlage noch, das Blatt zu wenden. Damit stehen sie zum dritten Mal in Folge im Halbfinale, was ein Novum in der Geschichte des Vereins darstellt.

Auch wenn Carlos Tevez überragte, war es erneut Eduardo Salvio, der für die Entscheidung sorgte. Er hat es mittlerweile auf sechs Treffer gebracht, die beste Ausbeute eines Spielers von Boca seit Martín Palermo, der 2008 sieben Tore erzielte.

Hätten Sie's gewusst?

  • Miguel Russo war auch beim letzten Titelerfolg 2007 Trainer der Boca Junios.

  • Boca ist unter den noch im Wettbewerb verbliebenen Teams dasjenige mit den wenigsten Gegentreffern: Bisher kassierte man erst drei Treffer und damit einen weniger als Palmeiras.

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Santos, der Außenseiter

  • Hinspiel: Grêmio Porto Alegre – FC Santos 1:1

  • Rückspiel: FC Santos – Grêmio Porto Alegre 4:1

Ohne viel Federlesens bezwang der FC Santos eines der überragenden Teams der letzten Jahre und steht nun zum ersten Mal seit 2012 wieder im Halbfinale des Wettbewerbs. Unter Trainer Cuca, der bereits Atlético Mineiro 2013 zum Titelgewinn führte, meistert das Team aus São Paolo auch schwierige Situationen auf souveräne Weise und ist nun ein ernster Aspirant auf den Turniergewinn.

Kaio Jorge war der entscheidende Spieler mit drei Treffern im Viertelfinale - zwei im Rückspiel, die ersten übrigens im heimischen Stadion - und ist mit fünf Toren in neun Partien der erfolgreichste Torjäger des Teams. Am Ende ist es jedoch die solide Verteidigung, die Hoffnungen auf das fünfte Finale in der Geschichte des Vereins macht: So deklassierte man am Ende Grêmio, obwohl man nur einen Ballbesitz von 30,8% hatte.

Hätten Sie's gewusst?

  • Kaio Jorge benötigte nur elf Sekunden, um das erste Tor im Rückspiel zu erzielen. Damit egalisierte er das fünftschnellste Tor in der Geschichte des Turniers.

  • Kaio Jorge (5) und Marinho (4) zeichnen für rund 53 Prozent aller Tore des FC Santos verantwortlich (9 von 17).

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Palmeiras weiterhin beeindruckend

  • Hinspiel: Libertad - Palmeiras 1:1

  • Rückspiel: Palmeiras - Libertad 3:0

Palmeiras, das beste Team in der Gruppenphase und als einzige Mannschaft noch unbesiegt, zeigte erneut seine spielerische Reife und Durchschlagskraft gegen Libertad, einen Gegner, der zwar stärker als erwartet war, jedoch jeden Fehler bitter bezahlte. Das brasilianische Team hat in den letzten vier Spielen drei Tore im Schnitt erzielt.

Unter dem portugiesischen Trainer Abel ist Palmeiras nun schon seit zehn Partien ungeschlagen und hat damit die eigene Bestmarke in der südamerikanischen Königsklasse egalisiert – dieses Mal allerdings in einer einzigen Saison und nicht über zwei Saisons hinweg. Damit steht Palemeiras nun schon zum zweiten Mal in den letzten drei Jahren im Halbfinale.

Hätten Sie's gewusst?

  • Der Brasilianer Rony lieferte im Rückspiel eine Vorlage und erzielte Tor. Damit führt er die Wertung der besten Torvorbereiter gemeinsam mit dem Argentinier Matías Suárez an (beide 7 Vorlagen).

  • Darüber hinaus hat der 25-jährige Angreifer im Wettbewerb schon vier Tore erzielt, womit er an elf der 29 Treffer seines Teams direkt oder indirekt beteiligt war (38 Prozent).

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Das unersättliche River Plate

  • Hinspiel: River Plate - Nacional 2:0

  • Rückspiel: Nacional - River Plate 2:6

Der Zweitplatzierte der letzten Copa Libertadores ist das einzige Team im Wettbewerb, das bei den letzten vier Auflagen stets mindestens das Halbfinale erreicht hat. Tatsächlich hat man dies sogar fünf Mal in den letzten sechs Jahren geschafft (mit Titelgewinnen 2015 und 2018) und strebt nun das dritte Finale in Folge an, was seit 27 Jahren keinem Team mehr gelungen ist (São Paulo stand 1992, 1993 und 1994 im Finale).

Hauptverantwortlich für den Erfolg ist Marcelo Gallardo, dem es wieder einmal gelungen ist, sein Team mit jungen Spielern neu aufzustellen. Damit war River Plate dem Gegner im Viertelfinale haushoch überlegen, obwohl man auf Schlüsselspieler wie Enzo Pérez oder Ignacio Fernández verzichten musste, was man mit beeindruckenden Nachwuchsspielern wie dem Uruguayer Nicolás de la Cruz und dem Kolumbianer Jorge Carrascal zu kompensieren wusste.

Hätten Sie's gewusst?

  • River ist das torhungrigste Team im Wettbewerb mit 31 Treffern in zehn Parteien. Damit ist man nur noch drei Tore vom Turnierrekord im 20. Jahrhundert entfernt (São Paolo, 34 Tore in 14 Spielen im Jahr 2005). Die erfolgreichsten Torschützen des Teams sind Santos Borré (6), der einen Hattrick gegen Nacional erzielte, und Julián Álvarez (5).

  • Gonzalo Montiel, ein Außenverteidiger, bereitete drei Treffer in Folge vor. Insgesamt hat er es schon auf sechs Vorlagen gebracht, eine weniger als Matías Suárez, der gemeinsam mit dem Brasilianer Roni diese Wertung anführt.

Der Spielplan für das Halbfinale (Alle Angaben in Ortszeit)

River Plate - Palmeiras

  • Hinspiel: 05.01.2021 (21:30 Uhr)

  • Rückspiel: 12.01.2021 (21:30 Uhr)

Boca Juniors – FC Santos

  • Hinspiel: 06.01.2021 (19:15 Uhr)

  • Rückspiel: 13.10.2021 (19:15 Uhr)