Donnerstag 17 November 2011, 11:22

Pilotprojekt zur Dopingkontrolle außerhalb der Wettkampfzeiten gestartet

Die FIFA und eine Vielzahl angesehener Labore, wie das schweizerische Laboratoire suisse d'analyse du dopage (LAD), haben kürzlich die aktuellen Dopingverfahren im Fussball untersucht und davon ausgehend einen neuen Ansatz entwickelt.

Das neue, primäre Ziel besteht darin, die Steroidprofile der einzelnen Akteure zu ermitteln. Um diesen neuen Ansatz zu testen, wird die FIFA im Rahmen der FIFA Klub-Weltmeisterschaft Japan 2011 eine Pilotstudie durchführen, die für alle teilnehmenden Klubs Dopingkontrollen außerhalb der Wettkampfzeiten vorsieht.

Als Ergebnis dieser Pilotstudie wurde das Dopingkontrollverfahren außerhalb der Wettkampfzeiten einigen Änderungen unterworfen. Alle Mannschaften, die an der FIFA Klub-Weltmeisterschaft Japan 2011 teilnehmen, gehören gemäß Anhang D, Artikel 1, Absatz 2c, des FIFA-Anti-Doping-Reglements fortan zum Vorwettbewerbs-Testpool der FIFA (VWTP). Jeder Klub hat der FIFA detaillierte Informationen zu den vereinseigenen Aktivitäten (Spiele, Trainingspläne usw.) für den Zeitraum vom 14. November bis zum 8. Dezember 2011 zur Verfügung zu stellen.

Die FIFA testet daraufhin sämtliche Spieler aller Klubs, um diese Steroidprofile mit jenen Proben vergleichen zu können, die im Verlauf der FIFA Klub-Weltmeisterschaft 2011 genommen werden.

Das eigentliche Antidoping-Verfahren während der diesjährigen FIFA Klub-Weltmeisterschaft bleibt indes unverändert. Innerhalb der Wettkampfzeiten werden je zwei Spieler aus jeder Mannschaft nach Ende der Begegnung im Einklang mit den Vorgaben des FIFA-Anti-Doping-Reglements (siehe Anhang E, Artikel 1 des FIFA-Anti-Doping-Reglements) getestet.

Die FIFA verfolgt eine klare Strategie, um den Fussball dopingfrei zu halten. Als Mannschaftssport hat der Fussball die meisten Akteure aller Sportarten, wodurch die Effektivität und Effizienz der Testpläne zum wiederkehrenden Thema wird.

Die Aufgabe der FIFA ist es, die Spieler vor Schaden zu bewahren und zu gewährleisten, dass alle Fussballer das Spielfeld mit gleichen Voraussetzungen betreten. Die Anti-Doping-Strategie der FIFA setzt auf Aufklärung und Prävention. Zudem berücksichtigt die FIFA bei ihren Entscheidungen im Zusammenhang mit dem Anti-Doping-Programm auch die Besonderheiten des Spiels, wissenschaftliche Erkenntnisse und die Ergebnisse validierter Doping-Statistiken.

Die Anti-Doping-Strategie der FIFA respektiert zudem die Würde und Privatsphäre jedes einzelnen getesteten Spielers.

Was ist ein individuelles Steroidprofil? Das Steroidprofil wird auf Grundlage der anabol-androgenen Steroide erstellt, die mit dem Urin ausgeschieden werden und mit dem Testosteron (T) und dessen Stoffwechsel verbunden sind. Das Steroidprofil besteht aus den primären Steroiden Testosteron, Epitestosteron (E), Androsteron, Etiocholanolon, 5a-Androstan-3a, 17b-diol und 5b-Androstan-3a, 17b-diol.

Darüber hinaus werden einige Quotienten dieser Steroide, wie das T/E-Verhältnis, bei der Erstellung dieses Profil zugrunde gelegt. Das individuelle Steroidprofil ergibt sich aus der Reaktion ausgewählter Marker auf einen bestimmten Sportler.

Weitere Information hierzu finden Sie unter dem Link zur offiziellen Veröffentlichung der WADA.