Sonntag 24 Januar 2021, 12:34

Mosimane: Wir geben alles für unsere Fans

  • Al Ahly aus Ägypten trifft zum Auftakt der FIFA Klub-WM Katar 2020™ auf Al Duhail aus dem Gastgeberland

  • Der Sieger der Partie trifft im Halbfinale auf Bayern München

  • Al Ahlys Trainer Pitso Mosimane analysiert die Chancen seines Teams

Der ägyptische Spitzenklub Al Ahly aus der Hauptstadt Kairo ist nach sieben Jahren erstmals wieder bei einer FIFA Klub-Weltmeisterschaft dabei. Bisher konnten die Roten Teufel bei diesem Turnier noch nicht viel Eindruck hinterlassen. Das soll sich dieses Mal nun endlich ändern. Seit der Auslosung am 19. Januar in Zürich kennt der Gewinner der CAF Champions League seinen Gegner. Al Ahly trifft auf Al Duhail aus dem Land des Gastgebers. Doch schon jetzt schielen die Ägypter auf ein mögliches Duell gegen Bayern München im Halbfinale.

"Al Duhail hat ein starkes Team", sagt Al Ahlys Trainer Pitso Mosimane gegenüber FIFA.com mit Bezug auf den ersten Gegner seiner Schützlinge. "Schließlich hat das Team die Stars League in Katar gewonnen, eine starke Liga mit Teams wie Al Sadd mit Trainer Xavi und dem sehr starken algerischen Nationalstürmer Baghdad Bounedjah. Al Duhail hat die Meisterschaft in Katar gewonnen, weil das Team über sehr starke Spieler verfügt, die bewiesen haben, was sie schaffen können. Bis vor kurzem hat auch Mandzukic für das Team gespielt. Da wir nun wissen, dass wir gegen Al Duhail antreten, werden wir uns das Team sehr genau ansehen."

Mosimane fügte hinzu, dass er alle Mannschaften bei dem Turnier stark einschätzt: "Wir können uns die Gegner bei der Auslosung der FIFA Klub-Weltmeisterschaft nicht aussuchen. Wir müssen bereit sein, egal, auf wen wir treffen."

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Eine schwere Aufgabe

Der südafrikanische Trainer macht sich nichts vor, was die Schwere der Aufgabe für sein Team und die Klasse der Gegner bei dem Turnier angeht: "Jedes Team und jeder Trainer wollen daran glauben, dass sie das Turnier gewinnen können. Doch Fakt ist, dass es ganz sicher nicht leicht wird gegen Teams vom Kaliber von Bayern München oder dem Gewinner der Copa Libertadores. Man sieht ja auf den ersten Blick, wie groß diese Herausforderung ist."

"Wir haben sehr starke Spieler. Alle sprechen über Mohamed Afsha Magdy," so Mosimane weiter. "Das liegt wohl in erster Linie daran, dass er uns mit seinen vielen Toren zur Teilnahme an der FIFA Klub-Weltmeisterschaft verholfen hat. Aber auch er hätte dies ohne seine Teamkameraden nicht schaffen können. Er ist ägyptischer Nationalspieler und wir freuen uns sehr, dass wir einen Spieler seiner Klasse und Torgefährlichkeit in unseren Reihen haben. Er ist unser Spielmacher und sorgt immer wieder für neue Räume."

Erfahrung bei früheren FIFA Klub-Weltmeisterschaften

Mosimane war schon bei der FIFA Klub-WM Japan 2016 mit seinem damaligen Team Mamelodi Sundowns dabei.

"Das war ein sehr schweres Turnier für uns", erinnert er sich. "Die erste Schwierigkeit bestand darin, dass wir mit der Zeitdifferenz von sechs Stunden zwischen Südafrika und Japan klarkommen mussten. Hinzu kam das kalte Winterwetter in Osaka. Ehrlich gesagt sind unsere Gegner besser damit klargekommen als wir. Wir haben mit 1:4 gegen Jeonbuk aus der Republik Korea und dann mit 0:3 gegen die Kashima Antlers aus Japan verloren. Wir mussten diese klaren Niederlagen erst einmal verdauen. Es ist schade, dass wir uns nicht besser präsentieren konnten und gegen die Kashima Antlers nicht einmal ein Tor erzielt haben.

Dies war unsere erste Teilnahme an einer FIFA Klub-WM und ich denke, wir waren einfach zu nervös. Wir haben nicht gut gespielt. Das macht deutlich, auf welchem Niveau dort gespielt wird. Ich glaube, TP Mazembe ist das einzige afrikanische Team, dass es bisher ins Finale geschafft hat [Raja Casablanca aus Marokko schaffte es 2013 ebenfalls, Red.]. Leicht wird es also ganz bestimmt nicht."

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Traumduell

Jedes Team bei der FIFA Klub-Weltmeisterschaft dürfte davon träumen, gegen den großen FC Bayern anzutreten. Al Ahly ist da keine Ausnahme, wie der Trainer freimütig zugibt: "Wenn wir Al Duhail besiegen, treffen wir auf Bayern München. Das wird nicht leicht. Aber wir haben nichts zu verlieren, wenn es zu diesem Duell kommt. Wir müssen einfach unsere beste Leistung zeigen und die Farben Afrikas und Ägyptens für alle Fans hoch halten, damit sie stolz auf uns sein können. Wenn wir auf dem Platz alles geben und dennoch verlieren, brauchen wir uns nicht zu schämen, weil das Niveau so hoch ist.

Wir haben ein gutes Team und glauben, dass wir durchaus etwas bewegen können. Zunächst konzentrieren wir uns auf unseren Gegner aus Katar. Danach sehen wir weiter. Wir hoffen sehr, dass wir gegen Bayern München antreten können. Es wäre fantastisch und eine Ehre, gegen diesen Klub zu spielen. Wir könnten ganz ohne Druck aufspielen. Schließlich hat Bayern schon gegen Barcelona gewonnen."

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TP Mazembe als Quell der Inspiration

"Al Ahly hat zwar schon bei der FIFA Klub-Weltmeisterschaft gespielt, aber nicht mit Akteuren aus dieser Generation", so der südafrikanische Trainer. "Das war die Generation rund um Mohamed Aboutrika, doch auch damals hat man es nicht ins Finale geschafft. Jetzt haben wir ein ganz anderes Team. Die letzte Teilnahme an der FIFA Klub-Weltmeisterschaft liegt schon sieben Jahre zurück.

Jedes Team hat eine Chance. Das Spiel dauert 90 Minuten. Wir können für eine Überraschung sorgen, wenn wir am Spieltag alles geben. Fussball ist ein wundervoller Sport, bei dem einfach alles passieren kann, auch das Unerwartete. Wir sollten uns von dem inspirieren lassen, was TP Mazembe geschafft hat."

Mit Blick auf die anderen Teams im Turnier sagte Mosimane: "Brasilianische Teams sind grundsätzlich sehr stark. Ich habe mir São Paulo in letzter Zeit einige Male angesehen und auch ein paar Spiele von Ulsan Hyundai. Auch das ist ein sehr gutes Team. Das Niveau wird auf jeden Fall sehr hoch sein."

Der Coach von Al Ahly weiß genau um den Stellenwert der FIFA Klub-Weltmeisterschaft: "Ich war mit meinem Trainerstab von den Sundowns hier und erinnere mich noch gut, wie stark die Konkurrenz ist. Es handelt sich um ein FIFA-Turnier, dessen Organisation man nicht mit anderen Wettbewerben vergleichen kann. Alles ist einfach erstklassig, die Hotels, die Reisearrangements, einfach alles. Katar ist ein großartiges Land. Bei unserer Teilnahme 2016 hat es das Team aus Südamerika nicht bis ins Finale geschafft."

Mosimane erwähnte auch die aktuelle Pandemie: "Das vergangene Jahr war wegen all dieser COVID-19-Probleme sehr traurig. Wir müssen einfach mit dieser Situation klarkommen. Ich möchte betonen, dass die Gesundheit natürlich das Allerwichtigste ist und überall auf der Welt die Priorität Nummer eins sein muss. Wir versprechen unseren Fans, dass wir in diesem Jahr alles geben. Ich hoffe, dass sich die Corona-Situation bald verbessert."

Zum Abschluss hatte der Trainer von Al Ahly noch eine Botschaft für die Fans des Klubs: "Unsere Fans glauben fest daran, dass wir eine Chance haben. Sie stehen stets hinter uns und treiben uns nach vorn. Wir werden alles für sie geben."