Einen Spieltag vor dem Ende der Gruppenphase der CAF Champions League sind die Würfel gefallen. Zesco United, Wydad Casablanca und Zamalek stehen gemeinsam mit den bereits zuvor qualifizierten Mamelodi Sundowns im Halbfinale des Turniers. Während die Südafrikaner den Gruppensieg in Gruppe B bereits perfekt gemacht und Zamalek auf den zweiten Platz verwiesen haben, haben Zesco und Wydad vor ihrem direkten Zusammentreffen am letzten Spieltag beide noch die Chance, Gruppe A als Spitzenreiter abzuschließen. Für den Rekordmeister Al Ahly, der hier nach dem neunten Titelgewinn strebte, gab es kein Happy End. Nach einem schlechten Start ins Turnier ist das Team nun ausgeschieden. Der Turniersieger wird den Kontinent am Ende des Jahres bei der FIFA Klub-Weltmeisterschaft Japan 2016 vertreten.
Das Spiel der Woche* Al Ahly – Zesco United 2:2** Vor dem Start der Partie im Army Stadium von Suez City war klar, dass Al Ahly auf jeden Fall drei Punkte brauchte, um die Hoffnung auf einen Halbfinaleinzug aufrecht zu erhalten. So machte das Team auch von Beginn an Druck und dominierte das Spielgeschehen. Doch dann stellten die Gäste den Spielverlauf auf den Kopf und gingen durch ein schönes Kopfballtor von Jesse Were bereits früh in Führung. Nach einer halben Stunde gelang dem Abwehrspieler Rami Rabia dann nach einem Eckball, den Zesco nicht richtig abwehren konnte, der Ausgleich. Die Freude darüber hielt jedoch nicht lange an, denn Were brachte sein Team nur fünf Minuten später erneut in Führung. Dieses Mal staubte er aus kurzer Distanz ab, nachdem die Roten Teufel* nach einer Ecke nicht richtig klären konnten. Zesco hielt das Ergebnis bis fünf Minuten vor Schluss, als der eingewechselte Emad Moteab mit einem spektakulären Fallrückzieher für den Ausgleich sorgte. Nach dem 2:2 hat Zesco nun acht Punkte auf dem Konto, Al Ahly hingegen nur fünf. Da im Zweifelsfall das Ergebnis der direkten Aufeinandertreffen entscheidend ist, können die Ägypter den sambischen Klub nicht mehr einholen.
Die anderen Partien Zesco wurde von Wydad Casablanca als Tabellenführer abgelöst. Der Klub besiegte ASEC Mimosas nach einem Treffer von Fabrice Ondama, dem besten Spieler der Partie, in der letzten Minute mit 2:1. Der kongolesische Stürmer hatte nach einer Stunde bereits den ersten Treffer seines Teams eingeleitet, Torschütze war Abdeladim Khadrouf. Die Führung hatte allerdings nur zehn Minuten Bestand, dann erzielte Yannick Zakri mit einem Schuss ins untere Toreck den Ausgleichstreffer. In der Nachspielzeit verhinderte Ondama dann die Punkteteilung, sodass sein Team nun insgesamt zehn Zähler auf dem Konto hat.
In Gruppe B sicherte sich Zamalek mit einem 1:0-Sieg gegen Enyimba den Einzug ins Halbfinale, für das die Mamelodi Sundowns bereits vor diesem Spieltag qualifiziert waren. Zamalek hat damit in vier Spielen sechs Punkte geholt und drei Zähler Rückstand auf die Südafrikaner. Der Spitzenklub aus Kairo wusste im Vorfeld der auf Montagabend verlegten Partie, dass ein Punkt reichen würde, um zum ersten Mal seit elf Jahren wieder ins Halbfinale des prestigeträchtigen Wettbewerbs einzuziehen. Die Weißen Ritter dominierten die Partie von Beginn an und spielten auch zahlreiche Chancen heraus, der alles entscheidende Treffer fiel jedoch erst nach einer Stunde, als Basem Morsi vom Elfmeterpunkt aus erfolgreich war.
Spieler der Woche Jesse Were hatte vor Zescos Partie gegen Al Ahly in der Champions League zwar erst zwei Treffer erzielt, ist aber dennoch für seinen guten Torriecher bekannt. Schließlich führt der kenianische Nationalspieler die Torjägerliste der sambischen Liga in dieser Saison mit zwölf Treffern an und hat 2015 in den Reihen des Tusker FC die Torjägerkrone der nigerianischen Premier League geholt. Nun sicherte der 27-Jährige mit seinen beiden Toren, die beide in der ersten Halbzeit fielen, seinem Team den einen Punkt, der für den erstmaligen Einzug ins Halbfinale dieses Turniers erforderlich war.
Statistik 2 – Die Anzahl der Punkte, die Al Ahly in den drei Heimspielen der Gruppenphase erringen konnte. Nachdem der Spitzenklub aus Kairo in der Qualifikationsphase noch beide Heimspiele gewonnen hatte, wollte danach in Ägypten kein Sieg mehr gelingen. Die Bilanz von zwei Punkten ist die schlechteste, die die Roten Teufel in der Gruppenphase je zu verzeichnen hatten.
Zitat "Zunächst einmal möchte ich mich dafür entschuldigen, dass unsere Hoffnungen im afrikanischen Wettbewerb zerronnen sind. Ich suche nicht nach Ausreden, denn ich trage die volle Verantwortung. Ich bin mir der hohen Ansprüche der Ahly-Fans bewusst, die nichts als Siege akzeptieren." Martin Jol (Trainer, Al Ahly)