Dienstag 02 Februar 2021, 08:25

Fünf legendäre Comebacks der FIFA Klub-WM

  • Lionel Messi und Cristiano Ronaldo drehten in Endspielen der FIFA Klub-WM bereits Partien zugunsten ihrer Teams

  • Mexikos Pachuca erwies sich schon zwei Mal als Comeback-Spezialist

  • Späte Treffer sorgten für gedrehte Partien

Die FIFA Klub-Weltmeisterschaft ist ein sehr elitärer Wettbewerb mit einem erlesenen Teilnehmerkreis. Das bringt es mit sich, dass in jedem Jahr nur wenige Spiele ausgetragen werden, um den neuen Vereinsweltmeister zu küren. Nichtsdestotrotz haben uns diese Begegnungen einige absolute Traumtore, tolle Einzelaktionen und auch legendäre Comebacks beschert.

13. Dezember 2008

Viertelfinale

Al Ahly – Pachuca

Spielstand 46. Minute: 2:0

Endstand: 2:4 n.V.

Pachuca hatte zwar zunächst die besseren Chancen, doch es war Ägyptens Vertreter Al Ahly, der nach Konter durch ein Eigentor von Pinto (28.) und einem weiteren schnellen Gegenstoß durch Flavio (44.) eine 2:0-Führung feiern durfte. Kurz nach der Pause erzielte Al Ahly sogar noch ein weiteres Tor, das aufgrund einer Abseitsstellung aber aberkannt wurde.

Direkt danach besorgte Luis Montes nach einer Freistoßflanke den Anschlusstreffer, und Christian Gimenez gelang mit einem tollen Freistoßtor der umjubelte Ausgleich (72.). Auch in der Verlängerung war Pachuca stärker und vollendete das Comeback durch Damian Alvarez (98.) und Gimenez (110.).

Die Mexikaner unterlagen am Ende im Spiel um Platz 3 mit 0:1 gegen Gamba Osaka.

19. Dezember 2009

Finale

Estudiantes – FC Barcelona

Spielstand 88. Minute: 1:0

Endstand: 1:2 n.V.

Der von Pep Guardiola trainierte FC Barcelona war der große Favorit für dieses Finale, doch die Argentinier gingen nach etwas mehr als einer halben Stunde durch einen herrlichen Kopfball von Mauro Boselli in Führung. Zu diesem Zeitpunkt hatten die Europäer eigentlich mehr von der Partie gehabt.

Danach begann eine Abwehrschlacht durch die nun sehr tief stehenden Argentinier. Die Katalanen ließen die wenigen Torchancen, die sie sich erarbeiten konnten, liegen und es sah so aus, als solle der Plan von Estudiantes aufgehen. Dann aber war der eingewechselte Pedro in der 89. Spielminute per Kopf zum Ausgleich erfolgreich - bei Barça machte sich enorme Erleichterung breit, denn man wollte unbedingt den historischen sechsten Titel in diesem Jahr feiern.

In der Verlängerung sorgte einmal mehr Messi für die Entscheidung und schrieb mit seinen Mitspielern Geschichte.

15. Dezember 2010

Spiel um Platz 5

Pachuca – Al-Wahda

Spielstand 81. Minute: 0:2

Endstand: 4:2 i.E., 2:2 n.V.

Zwei Jahre nach dem Viertelfinalerfolg gegen Al Ahly war Pachuca erneut zur Stelle, als es eine Partie zu drehen galt. Ismail Matar (44.) und Mahmoud Khamees (77.) hatten das hart arbeitende Al Wahda nicht unverdient mit 2:0 in Führung geschossen und nun war nur noch eine knappe Viertelstunde zu spielen.

Obwohl man nach einer Gelb-Roten Karte in Unterzahl war, drängte Al Wahda in der Folge sogar auf ein drittes Tor und wurde durch zwei Konter von Dario Cvitanich (82./89.) eiskalt erwischt. Im folgenden Elfmeterschießen behielten die Mexikaner die Oberhand.

18. Dezember 2016

Finale

Real Madrid – Kashima Antlers

Spielstand 59. Minute: 1:2

Endstand: 4:2 n.V.

Wie schon Lionel Messi sieben Jahre zuvor wurde nun Cristiano Ronaldo zum Matchwinner in einem Endspiel der FIFA Klub-Weltmeisterschaft. Nach neun Minuten staubte Karim Benzema zur Führung für den haushohen Favoriten ab. Unter dem Jubel der meisten der knapp 70.000 Zuschauer in Yokohama brachte Gaku Shibasaki den Meister der J1 League aber völlig unerwartet in Front. Noch allerdings waren rund 40 Minuten zu spielen.

Es folgte eine weitere große Show von Cristiano Ronaldo, der zunächst per Strafstoß ausglich (60.). Beide Seiten hatten Chancen auf den Siegtreffer, Kashima schnupperte weiter an der Sensation. Es ging in die Verlängerung, in der Ronaldo mit zwei weiteren Toren für die Entscheidung zugunsten der Königlichen sorgte. Vor dem 4:2 jedoch hatte Yuma Suzuki für die lebhaften Japaner noch die Latte getroffen.

12. Dezember 2018

1. Runde

Al Ain – Team Wellington

Spielstand 44. Minute: 0:3

Endstand: 4:3 i.E., 3:3 n.V.

Vor gerade einmal zwei Jahren kam es zu diesem tollen Spiel, von dem man noch nach dem Finale sprach. Gastgeber Al Ain traf im eigenen Stadion auf Team Wellington. Nicht weniger als drei durchaus sehenswerte Tore gelangen den Neuseeländern zur 3:0-Führung innerhalb der ersten 44 Minuten.

Doch noch direkt vor dem Seitenwechsel besorgte Tsukasa Shiotani den Anschlusstreffer für Al Ain, das kurz nach Wiederanpfiff durch Tongo Doumbia ansprechend herausgespielt auf 2:3 verkürzte. Die Hausherren rannten weiter an, verzweifelten aber zunehmend an der Chancenverwertung. Fünf Minuten vor dem Ende war es aber doch soweit: Der eingewechselte Marcus Berg glich per Drehschuss zum 3:3 aus und erzwang die Verlängerung.

In dieser passierte nichts mehr, so dass das Elfmeterschießen entscheiden musste, in dem Al Ain die Aufholjagd zum perfekten Abschluss brachte. Nach weiteren Siegen über Esperance Tunis (3:0) und River Plate (2:2, 5:4 i.E.) dran Al Ain sogar bis ins Endspiel vor, dort aber war Real Madrid (1:4) eine Nummer zu groß.