Samstag 17 Dezember 2016, 12:39

Eine unvergessliche Nacht für Porto Alegre

"Für Internacional Porto Alegre war es die Krönung. Alles, was es in diesem Verein heute gibt, ist auf den damaligen Tag zurückzuführen." So die Worte von Ceará, einer der Stützen von Porto Alegre, das vor genau zehn Jahren im International Stadium Yokohama das Finale der FIFA Klub-Weltmeisterschaft Japan 2006 gegen den FC Barcelona gewann.

Damals gab es für das Team von Barça, in dem herausragende Spieler wie Ronaldinho, Deco, Rafa Márquez oder Andrés Iniesta standen, nur ein Ziel: den Sieg, den alle Experten vorhersagten. Trainer war der Niederländer Frank Rijkaard, der das Team mit seiner ganz persönlichen Handschrift prägte und es nach Jahren ohne Titel wieder in die Erfolgsspur zurückgeführt hatte. Im Halbfinale ließ man dann auch keinen Zweifel an der Mission, die man verfolgte, als man Club América mühelos mit 4:0 abfertigte.

Die Titelaspiranten "Viele Teams fahren zur Klub-WM und denken an das Finale oder machen sich Sorgen wegen der europäischen Teams", erinnert sich der rechte Außenverteidiger von Porto Alegre. Doch auch sein brasilianisches Team musste im Halbfinale viel Kraft aufbringen, um sich gegen Al Ahli aus Ägypten durchzusetzen. Die Mannschaft musste alles geben und besiegte schließlich den Gewinner der CAF Champions League mit 2:1. Die Ägypter ihrerseits gewannen anschließend das Spiel um Platz drei.

Im Finale hieß es somit wieder einmal Europa gegen Südamerika. Die Katalanen strebten dabei den vierten Titelgewinn des Jahres an, nachdem sie die Meisterschaft, die UEFA Champions-League und den spanischen Supercup gewonnen hatten. Barcelona galt als klarer Favorit und stand einem Team gegenüber, das völlig befreit aufspielen konnte, nichts zu verlieren aber alles zu gewinnen hatte. "Sie hatten keine Ahnung von unserem unbeugsamen Willen", erzählt Ceará, der im Finale die Aufgabe hatte, Ronaldinho zu decken, der zuvor zwei Mal in Folge zum FIFA-Weltfussballer des Jahres gewählt worden war.

Der Kampfgeist der Brasilianer sollte sich durchsetzen. Zunächst dominierte Barça, während die Brasilianer auf einen Fehler des Gegners warteten. Lange Zeit gelang keinem der Teams eine entscheidende Aktion, bis Porto Alegre acht Minuten vor dem Ende der Partie in Führung ging. Ein hoher Ball aus dem Mittelfeld gelangte zu Iarley, der den silbernen Ball des Turniers gewinnen sollte. Der kontrollierte den Ball elegant und spielte ihn dann meisterhaft in den Lauf von Adriano, und der Mittelfeldspieler, gerade erst für Spielführer Fernandão aufs Feld gekommen, setzte sich mühelos gegen den gegnerischen Torhüter durch.

Dem Team aus Porto Alegre war das Unvorstellbare gelungen und das große Barça musste sich am Ende mit dem Goldenen und dem Bronzenen Ball für Deco beziehungsweise Ronaldinho begnügen.

Interessiert an weiteren Details? Sehen Sie sich das Video zu diesem Bericht an und erleben Sie die magische Nacht des brasilianischen Vereins aufs Neue.