Sonntag 16 Dezember 2018, 05:58

Quintero - Rivers unumstrittener Held

  • Der Kolumbianer erzielte ein wichtiges Tor gegen Boca

  • River Plate startet am Dienstag in die Klub-WM

  • Der Gegner: Al Ain

Juan Quintero wechselte Anfang des Jahres zu CA River Plate und tat sich zunächst schwer. Doch mittlerweile neigt sich das Jahr dem Ende zu, und er zählt zu den unumstrittenen Helden der Fangemeinde der Millonarios. Er erzielte in der gerade zu Ende gegangenen Copa Libertadores zwar nur zwei Tore, doch die hatten es in sich. Das eine war ein entscheidender Treffer beim 3:1-Viertelfinalsieg gegen CA Independiente und mit dem anderen hat er im Endspiel gegen Boca Geschichte geschrieben.

Nach dem hochdramatischen Finale der Copa Libertadores bereitet sich River nun auf die letzte Herausforderung des Jahres vor: die FIFA Klub-Weltmeisterschaft in den Vereinigten Arabischen Emiraten.

HalbfinaleRiver Plate - Al Ain
Wo?Hazza Bin Zayed Stadium - Al Ain
Wann?Mittwoch, 18. Dezember um 20:30 Uhr (Ortszeit)

"Die Erwartungen sind hoch. Wir haben gerade einen großartigen Auftritt bei der Copa Libertadores hingelegt und haben jetzt die Möglichkeit, gegen die anderen Kontinentalmeister anzutreten. Wir wollen unsere Sache gut machen und sind auf den Wettbewerb vorbereitet", erklärt der kreative Mittelfeldspieler im Exklusiv-Interview mit FIFA.com.

Der Spieler aus dem kolumbianischen Departamento Antioquia ist mit seinen Finten, seinem starken Schuss und seinem magischen linken Fuß ein großer Unruheherd im Mittelfeld. "Juanfer ist einer der spielentscheidenden Akteure, die wir im Team haben", so Lucas Pratto, der damit in dieselbe Kerbe schlägt wie Trainer Marcelo Gallardo. Dieser weiß bereits seit langem, dass Quintero "ein Spiel knacken kann".

"Gallardo hat großen Einfluss auf meine Spielweise genommen. Er ist ein Mensch, der viel fordert und mit harter Arbeit und tagtäglichem Einsatz dafür sorgt, dass sich ganz natürlich Erfolge einstellen. Er ist ein Trainer, von dem ich wirklich viel gelernt habe", so Quintero anerkennend. "Er hat im letzten Jahr im Hinblick auf körperliche Fitness und technische Fähigkeiten das Maximum aus mir herausgeholt. Ich bin ihm sehr dankbar."

Lachend räumt er ein, dass der Trainer dennoch immer mehr von ihm fordert. Schließlich weiß er, wie talentiert dieser Spieler ist und will dafür sorgen, dass dieses Talent voll zum Tragen kommt.

"Er zählt zu den talentiertesten Spielern, die wir haben. Manchmal ärgert es mich, wenn er sein Potenzial nicht voll ausschöpft", erklärte Gallardo gegenüber argentinischen Medienvertretern. "Man muss die Spieler unterstützen, damit das naturgegebene Talent in den entscheidenden Augenblicken zum Tragen kommt, damit sie nicht in der Versenkung verschwinden, damit sie Verantwortung übernehmen."

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Doch der Trainerstab fordert nicht nur Leistung, sondern war dem Mittelfeldspieler auch eine große Stütze, als es nicht so gut lief wie jetzt.

"Es ist nicht so einfach, zu einem großen Klub zu wechseln, denn alle acht Tage musst du gewinnen. Es muss für dich zur Normalität werden, deinen Gegnern immer überlegen zu sein. Das Vertrauen, das der Trainerstab und meine Teamkameraden mir entgegengebracht haben, hat mir das Ganze relativ leicht gemacht", meint er dankbar.

Obwohl der Anfang in Argentinien schwer war, zieht der 26-Jährige eine positive Bilanz des Jahres 2018. "Das war ein sehr gutes Jahr. Ich glaube, es ist das wichtigste Jahr meiner Karriere. Ich hoffe, es zu einem guten Abschluss zu bringen, mit dem Wissen, dass all die Arbeit, all der Kampf und all das Training nicht umsonst waren. Die Belohnung wartet hier, und wir hoffen, die Chance nutzen zu können."

"Hier", das ist in Al Ain, wo River das Halbfinale der Klub-WM bestreitet. Am Horizont zeichnet sich die Möglichkeit ab, im Finale eventuell gegen Real Madrid zu spielen, den Sieger der UEFA Champions League. Das wäre das Traumfinale, über das im Vorfeld allerdings noch niemand sprechen will.

Wir wollten wissen, warum man bei River glaubt, dieses Mal den Titel gewinnen zu können, der dem Klub bei der Auflage von 2015 vom FC Barcelona streitig gemacht wurde. "Wir sind eine technisch starke Mannschaft mit vielen Qualitäten, die spielentscheidend sein können. Das Wichtigste Argument liegt jedoch abseits des Spielfelds. Wir sind eine Familie. Wir sind alle gleich, kämpfen alle und wissen alle, was wir repräsentieren. Wir halten immer zusammen. Das ist unsere größte Stärke."