Sonntag 07 Februar 2021, 23:47

Carlos González – Der stille Teilhaber

  • Er wurde im Dezember von den UANL Tigres als Partner von Gignac verpflichtet

  • Der Stürmer holte den Elfmeter heraus, der zum Siegtor führte

  • Jetzt will er mehr: "Wir träumen davon, mit dem Pokal im Gepäck zurückzukehren"

Als die UANL Tigres im Dezember 2020 Carlos González unter Vertrag nahmen, geschah dies in der Hoffnung, dass der Stürmer ein erfolgreiches Duo mit André Pierre Gignac bilden würde, vor allem bei der FIFA Klub-Weltmeisterschaft Katar 2020™. Schließlich erfordert dieses Turnier immer einen Qualitätssprung. Inzwischen hat der Angreifer seine Mission erfüllt.

González war zweifellos einer der Leistungsträger beim historischen 1:0-Sieg gegen Palmeiras im Halbfinale, mit dem die Tigres nach zehn Versuchen als erstes mexikanisches Team ins Finale einzogen.

In den beiden vorherigen Halbfinalpartien zwischen Klubs aus Concacaf und CONMEBOL hatten sich jeweils die Südamerikaner durchgesetzt und nicht einen einzigen Gegentreffer zugelassen. Diese Negativserien konnten die Tigres nun beenden, und González hat einen wichtigen Beitrag dazu geleistet.

"Unser Auftritt stand unter einem guten Stern. Wir sind sehr stolz auf das Erreichte und ich kann mir vorstellen, dass es bei den Fans einige Freudentränen gibt. Dieser Triumph ist für sie", so Charly in der Pressekonferenz nach dem Spiel.

Der 28-jährige Mittelstürmer, der aufgrund seiner Torjägerqualitäten von den UNAM Pumas verpflichtet worden war, brachte die Kugel gegen Palmeiras zwar nicht im Tor unter, doch das ist Wevertons Verdienst. Der brasilianische Torhüter hielt in der ersten Halbzeit mit einer der besten Paraden des gesamten Turniers einen Kopfball des Angreifers.

González wusste in der Offensive trotzdem zu überzeugen, denn weil er als Anspielstation im Strafraum fungierte, konnte Gignac etwas zurückgezogen agieren und mit seiner guten Spielübersicht Chancen herausspielen. So tauchten beide bei mehr als einer Gelegenheit überraschend vor dem mexikanischen Tor auf und brachten die Abwehr der Brasilianer ins Straucheln.

Das beste Beispiel war der Spielzug, der zum Elfmeter und schließlich zum Siegtor führte: González erwischte Luan auf dem falsche Fuß, setzte sich durch und der Verteidiger konnte ihn nur noch mit einem Foulspiel von hinten stoppen, um eine Eins-zu-eins-Situation mit Weverton zu vermeiden. Gignac verwandelte den fälligen Elfmeter und der Rest ist Geschichte.

"Der Sieg ist hart erarbeitet. Wir haben unsere Aufgabe erfüllt und freuen uns sehr, nun das Finale zu bestreiten, von dem wir geträumt haben. Der Torwart hat einen noch höheren Sieg verhindert", so der aus Paraguay stammende Stürmer, der in Chile ausgebildet wurde und in Mexiko vor seinem erfolgreichen Wechsel zu den Pumas zunächst für Necaxa spielte.

Dabei hätte González die Klub-WM um ein Haar verpasst, weil er sich in einem Spiel der mexikanischen Liga eine Woche vor der Abreise nach Katar eine Muskelverletzung zuzog. Im Auftaktspiel gegen Ulsan Hyundai schonte Trainer Ricardo Ferretti ihn daher noch und wechselte ihn erst im zweiten Durchgang ein.

Jetzt will der charakterstarke und dynamische Spieler sich nicht mehr aufhalten lassen. "So weit ist vorher noch keine mexikanische Mannschaft gekommen, aber jetzt wollen wir mehr. Wir träumen davon, mit dem Pokal im Gepäck zurückzukehren, und wir sind ganz nah dran. Wir sind hoch motiviert und hoffen, unsere Mission erfüllen zu können."

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