Freitag 09 Dezember 2016, 06:40

Billiat will auf weltweiter Bühne brillieren

Khama Billiat war auf dem erstaunlichen Weg der Mamelodi Sundowns zur FIFA Klub-Weltmeisterschaft Japan 2016™ einer der entscheidenden Akteure des Teams. Eigentlich gehört er schon seit Jahren zu den auffälligsten Mittelfeldspielern der südafrikanischen Premier Soccer League.

Nun möchte er seine Fähigkeiten auf der weltweiten Bühne unter Beweis stellen. Am 11. Dezember in Osaka, wenn der afrikanische Vereinsmeister in der zweiten Runde auf Kashima Antlers trifft, wird er die erste Gelegenheit dazu haben.

"Es ist sehr aufregend, dass wir es bis hierher geschafft haben", räumt er im Exklusivinterview mit FIFA.com ein. "Das ist ein großer Wettbewerb, der für unsere Karriere sehr wichtig ist. Es ist großartig, die Gelegenheit zu haben, gegen die Besten der Welt zu spielen."

Seine bedächtige Art zu sprechen und seine tiefe Stimme überraschen ein wenig, da er gerade vom Training kommt und sein Puls sicherlich am Limit gewesen sein wird. Unerwartet auch die zurückhaltende Gestik eines Spielers, der auf dem Rasen pure Explosivität ist.

Er ist das Herz einer Achse, die das Spiel des Teams dominiert und meist nur CBD abgekürzt wird - nach den Namen der drei Protagonisten (Leonardo) Castro - Billiat - (Keagan) Dolly. Sie bestimmen den Fluss, den Rhythmus, die Positionen und die Bewegungen der Mannschaft in jeder Partie.

Sie werden die Brasilianer genannt, doch das technisch starke Trio verkörpert eher eine Spielweise, für den der spanische Fussball als Vorbild dient. Kein Wunder, denn die Kontakte zum FC Barcelona und die Zusammenarbeit mit dem Johan Cruyff Institute, um die eigene Ausbildungsakademie zu organisieren, führen dazu, dass auch dort die Idee des Kurzpassspiels und des totalen Fussballs verfolgt wird. Trainer Pitso Mosimane verlangt zudem Schnelligkeit und Pressing gegen den Ball.

"Ich würde sagen, dass unsere größte Stärke die mannschaftliche Geschlossenheit ist. Wir sind wie eine Familie, verstehen uns gut und haben weder Probleme noch Grüppchen. Wir arbeiten alle zusammen, für den gemeinsamen Erfolg und um jeden Tag besser zu werden", ergänzt der 26-jährige Mittelfeldlenker.

Auf diesen Mannschaftsgeist und die Geschlossenheit verweist er auch, als er auf die individuellen Auszeichnungen angesprochen wird, die ihm zuletzt überreicht worden sind - unter anderem als bester Spieler der Saison in der PSL.

"Das ist ein schönes Gefühl, aber ich vergesse nicht, dass ich für etwas nominiert wurde, das ich geleistet habe, als ich von den besten Spielern umgeben war: meinen Teamkameraden bei Mamelodi. Sie sind dafür verantwortlich, dass ich das Beste aus mir heraushole. Ich bin ihnen für ihre Unterstützung und Hilfe sehr dankbar", betont der simbabwische Spieler.

Idole und Träume Der in Harare geborene Billiat begann in der Schule mit dem Fussballspielen und weckte schon früh die Aufmerksamkeit der Talentjäger. Bereits im Alter von zehn Jahren erhielt er ein Stipendium, um seine Ausbildung in einer Fussballakademie fortzusetzen. Mit 18 unterschrieb er seinen ersten Profivertrag bei CAPS United, und nur drei Monate später brach er in Richtung Südafrika auf, um sich Ajax Cape Town anzuschließen.

2013 wechselte er zu Mamelodi, wo er auf einen besonderen Mentor zählen kann: Peter Ndlovu. Der ehemalige Stürmer von Coventry, Birmingham City und Sheffield United war in den 90er-Jahren die herausragende Persönlichkeit des simbabwischen Fussballs und ein Vorbild des jungen Billiat. Heute ist er als Manager des südafrikanischen Teams tätig.

"Es ist ein Privileg, mit ihm zusammenarbeiten zu dürfen. Ich hätte mir das nie träumen lassen. Ich wuchs in seiner aktiven Zeit auf und er machte durch das, was er erreichte, das ganze Land so stolz. Es ist ein Segen, Zeit mit ihm verbringen zu können", erklärt Billiat. "Wir reden sehr viel miteinander und er gibt mir viele Ratschläge."

Billiat ist zudem ein Bewunderer von Ronaldinho und verschweigt nicht, dass auch er seine Ambitionen hat und ihm dieses Turnier als Schaufenster dienen kann. Sein größter Traum: "Ich würde gerne in Europa spielen. Ich bin ein Fan von Borussia Dortmund und von Atlético Madrid. Es wäre also toll, eines Tages dort zu sein, aber dafür muss man jeden Tag versuchen, besser, besser und immer besser zu werden", wiederholt er drei Mal, damit ja keine Missverständnisse aufkommen.

"Sky is the limit" (nach oben sind keine Grenzen gesetzt) lautet der Slogan der Mamelodi Sundowns. Wo liegt die Grenze des Teams in Japan? "Unser Traum ist das Erreichen des Finales", sagt Billiat. "Aber vor allem wollen wir uns mit den Besten messen, uns von unserer besten Seite zeigen und sehen, wie weit wir kommen."