Freitag 29 April 2016, 12:45

América reist zum dritten Mal nach Japan

In den acht Monaten, die vergangen sind, seit sich 24 Teams in das Abenteuer CONCACAF Champions League 2015/16 stürzten, gab es spannende Aufholjagden, Kantersiege, Zitterpartien und Überraschungen und alle träumten vom Titelgewinn. Nun steht fest, welcher Klub das kontinentale Zepter in der Hand hält.

Im Finale setzte sich Club América nach Hin- und Rückspiel klar mit 4:1 gegen die UANL Tigres durch und wird die Nord-, Mittelamerika- und Karibik-Zone daher bei der FIFA Klub-Weltmeisterschaft vertreten. FIFA.com fasst die Ereignisse auf dem Weg zum Titelgewinn für Sie zusammen.

Der Champion "Die Enttäuschung in der Kabine war enorm. Wir hatten sehr hohe Erwartungen an die Klub-WM, und es ist sehr hart, auf diese Weise in der letzten Minute zu verlieren. Trotzdem müssen wir das jetzt abhaken und weitermachen." Diese Aussage stammt von Darío Benedetto, der kurz nach der Niederlage der Águilas gegen den asiatischen Vertreter Guangzhou Evergrande im Viertelfinale der FIFA Klub-Weltmeisterschaft 2015 im Gespräch mit FIFA.com einräumte, wie schwer diese Niederlage im ersten Spiel wegzustecken war. Die Worte des argentinischen Stürmers wurden für das gesamte Team zu einem Mantra, und die Revanche im Land der aufgehenden Sonne gehörte zu den Zielsetzungen des Jahres 2016.

América trat bei der neuen Auflage der CONCACAF Champions League in Gruppe E an und erwies sich in der ersten Phase als ausgesprochen durchschlagskräftig: Drei Siege und ein Remis bei neun Treffern und nur zwei Gegentoren standen für das Team zu Buche. Erste Schwierigkeiten gab es im Viertelfinale gegen die Seattle Sounders, wo man im Hinspiel über ein 2:2 nicht hinauskam. Das Rückspiel vor eigenem Publikum entschied Ámerica dann aber mit 3:1 für sich und stand damit im Halbfinale.

Dort wurde es gegen Santos Laguna richtig eng. Nach Hin- und Rückspiel stand es nach Ablauf der regulären Spielzeit noch immer 0:0, und die Entscheidung fiel schließlich durch einen Treffer von Michael Arroyo in der 102. Minute.  Im Finale traf der Klub dann auf die UANL Tigres, die alles daran setzten, den Águilas den Weg nach Japan zu versperren. Doch die Schützlinge von Ignacio Ambriz boten eine hervorragende Leistung und setzten sich sowohl im Hin- als auch im Rückspiel durch (2:0 und 2:1).

Die Spieler im Fokus Emanuel Villa war mit sechs Treffern bester Torschütze des Turniers. Der Stürmer von Querétaro bestätigte sein derzeitiges Formhoch und war entscheidend mitverantwortlich dafür, dass sein Team das Halbfinale erreichte. Rubens Sambueza wusste ebenfalls zu glänzen. Der Mittelfeldspieler von América trug nicht nur die Kapitänsbinde, sondern sorgte in den Reihen des Turniersiegers auch für reichlich Gefahr. Dass er mit sieben Assists der beste Vorlagengeber des Turniers war, belegt dies eindrucksvoll.

Der Franzose André-Pierre Gignac, Stürmer der Tigres, erfreute seine Fans mit fünf Toren, von deren einige in ganz entscheidenden Momenten fielen, in denen eine herausragende Einzelleistung erforderlich war. Zu guter Letzt wäre noch Djaniny Tavares zu nennen, der den ausgesprochen effektiven Angriff von Santos Laguna anführte. Das Team gab 114 Torschüsse ab und blieb damit nur hinter dem Champion zurück, der es auf 126 brachte.

Die Überraschungen Querétaro führt die Liste der Teams an, die bei diesem Wettbewerb für eine Überraschung sorgten. Bei der ersten Turnierteilnahme in der Geschichte der CONCACAF Champions League bot das Team eine ausgesprochen reife Leistung. Nach dem Gruppensieg in Gruppe C setzte man sich im Viertelfinale nach Hin- und Rückspiel mit 3:1 gegen DC United durch und musste sich erst im Halbfinale den Tigres mit 0:2 geschlagen geben. In der Abschlusszeremonie wurde das Team mit dem Fairplay-Preis ausgezeichnet.

Auf der anderen Seite konnten die costa-ricanischen Vertreter nicht an Ihre hervorragenden Leistungen des letzten Jahres anknüpfen, als drei von Ihnen in die K.-o.-Runden einzogen. Dieses Mal mussten sich Deportivo Saprissa (Gruppe A) und Herediano (Gruppe B) bereits nach der Gruppenphase verabschieden. In der zweiten Runde fielen die Entscheidungen daher zwischen vier mexikanischen und vier U.S.-amerikanischen Teams. Die Halbfinalplätze gingen am Ende allesamt an die mexikanischen Klubs. Die Statistik 7 – So viele Titel hat América bereits in der CONCACAF gewonnen. Mit dem aktuellen Titelgewinn haben die Águilas nun Cruz Azul überholt, mit dem sie sich bislang die Ehre des Rekordtitelträgers teilten.

Das Zitat "Ich möchte Gott dafür danken, dass er es mir ermöglicht hat, diesen Titel für die Fans und die Vereinsführung zu holen. Außerdem beglückwünsche meine Spieler zu dem großen Kraftakt und dem unermüdlichen Einsatz, den sie seit unserem schlechten Auftritt bei der Klub-WM gezeigt haben. Ich weiß nicht, ob ich selbst bei der WM dabei sein werde, denn das hängt immer von den Ergebnissen ab. Doch zumindest habe ich schon meinen bescheidenen Beitrag dazu geleistet, dass dieser Klub in Japan Gelegenheit zur Revanche bekommt." Ignacio Ambriz (Trainer, América)

Hätten Sie's gewusst? Mit dem Sieg gegen die Tigres auswärts und vor heimischem Publikum ist es América als erstem Klub in der Geschichte der CONCACAF Champions League gelungen, sowohl das Final-Hinspiel als auch das -Rückspiel zu gewinnen.