Mittwoch 07 November 2018, 15:44

FIFA-Stiftung fördert Mädchen im Nahen Osten

  • Vertreter von Mitgliedsverbänden der nordischen Länder und des Nahen Ostens treffen in Zürich zusammen

  • FIFA-Stiftung fungiert als Gastgeber bei Gesprächen über gemeinsames Projekt

  • Achtjähriges Projekt folgt auf zweitägigen Workshop

Am 6. und 7. November brachte die kürzlich gegründete FIFA-Stiftung Vertreter von Mitgliedsverbänden aus dem Nahen Osten und den nordischen Regionen anlässlich eines Workshops in Zürich zusammen. Ziel des Workshops waren Gespräche und ein Erfahrungsaustausch zum Thema "Fussball für Mädchen im Nahen Osten".

Die FIFA-Stiftung wurde im März 2018 als unabhängige Institution gegründet. Sie verfolgt das Ziel, durch den Fussball weltweit positive gesellschaftliche Veränderungen zu fördern. Auf der Grundlage der von den Vereinten Nationen festgelegten 17 Entwicklungsziele hat die Stiftung sich fünf Brennpunktbereiche auf die Fahnen geschrieben, nämlich Gemeinschaftsbildung, Gesundheit, Bildung, Gleichstellung und Inklusion sowie Dialog und Frieden.

Bei dem zweitägigen Workshop im Home of FIFA hatte die Stiftung Gelegenheit, die Beziehungen zwischen den Mitgliedsverbänden und der FIFA zu stärken, vor allem jedoch zwischen den Mitgliedsverbänden selbst. Kjetil Siem, Leiter des FIFA-Präsidialbüros und geschäftsführender Generalsekretär der FIFA-Stiftung gab den Startschuss, indem er noch einmal auf das fundamentale Ziel der Zusammenkunft hinwies: mehr Mädchen in der Region des Nahen Ostens das Fussballspielen zu ermöglichen.

"Viele Mädchen im Raum haben in der Region Fussball gespielt. Wir werden uns also einige ihrer Geschichten anhören und uns ein Bild davon machen, welche Herausforderungen es zu überwinden gilt – und wobei wir als FIFA und FIFA-Stiftung vorrangig helfen können", so Siem.

Die nordischen Länder gelten als Pioniere bei der Entwicklung des Frauenfussballs und wurden daher als ideales Pendant ausgewählt. Die Stiftung erhofft sich von dieser Zusammenarbeit einen großen Lerneffekt und einen Beitrag zu mehr Gleichheit und Inklusion durch die Förderung von Mädchen über den Fussball und damit einhergehende Kommunikations- und Bildungsangebote.

"Wir verfolgen alle dieselben Ziele, und es ist wichtig, dass wir jetzt nicht ohne Not das Rad neu erfinden", meint Sarai Bareman, Frauenfussballdirektorin der FIFA. "Wir können Wissen austauschen und optimale Vorgehensweisen weitergeben, aber wir können auch viel über die jeweils andere Kultur lernen."

In offenen und ehrlichen Diskussionen zwischen den Vertretern aus Bahrain, Irak, Jordanien, Kuwait, Oman und Saudiarabien sowie Dänemark, den Färöer Inseln, Finnland, Norwegen und Schweden wurden die Beziehungen zwischen beiden Regionen gestärkt.

"Endlich werden wir ein Teil der 'offiziellen Fussballwelt', denn das waren wir noch nie zuvor", erklärt Ayeshah Al-Khaldi, Mitglied des Frauenfussballkomitees aus Kuwait.

"Es ist spannend, dass wir alle hier sind und miteinander reden, und tatsächlich geht es darum, die Sache weiterhin mit Leidenschaft voranzutreiben. Das ist unsere größte Herausforderung", meint sie.

Der Workshop ist nur der erste Schritt und soll in ein achtjähriges Kooperationsprojekt dieser beiden Regionen münden.

Zum Abschluss führt Siem aus, das nun die Ausarbeitung einer Absichtserklärung erwogen werde, die von der FIFA-Stiftung und den beiden Regionen zu unterzeichnen sei.

Die FIFA-Stiftung wird sich dabei auf ein bereits vorhandenes Projekt zwischen dem norwegischen Fussballverband und einer Handvoll Länder aus dem Nahen Osten stützen. Im Unterschied dazu wird die Stiftung ihr Programm allerdings auf die spezifischen Bedürfnisse der einzelnen Mitgliedsverbände des Nahen Ostens zuschneiden, da erkannt wurde, dass ein Einheitsmodell nicht funktionieren würde.