Montag 22 Februar 2016, 07:36

Zizous unrühmlicher Abschied

So hätte es ganz gewiss nicht enden sollen.

Zinedine Zidane, Frankreichs großer Held beim WM-Triumph 1998, glänzte auch bei seiner letzten WM-Endrunde mit herausragenden Leistungen. Sein 34. Geburtstag und das Ende seiner Karriere waren bereits abzusehen, doch während des Turniers in Deutschland zeigte der elegante Mittelfeldspieler noch einmal sein ganzes Können und verdiente sich den Goldenen Ball als herausragender Akteur der WM-Endrunde 2006.

Das Endspiel sollte das letzte Spiel seiner glorreichen Karriere sein – und hätte eine angemessene Krönung werden können. Zidane sorgte im WM-Finale von Berlin mit einem frech verwandelten Panenka-Elfmeter gegen Gianluigi Buffon für den ersten Höhepunkt. Doch am Ende blieb nicht dieser Treffer oder Zidanes Beitrag insgesamt unvergessen, sondern eine ganz andere Szene.

In der Verlängerung stand es zwischen Italien und Frankreich 1:1 unentschieden. Und plötzlich schockierte Zizou, der Mann, der für so viele unvergesslich schöne Fussballmomente gesorgt hatte, die ganze Welt mit einem rabiaten Kopfstoß gegen die Brust von Marco Materazzi. "Das war nicht schön", gab der französische Superstar später zu. "Ich bitte alle Fans, die es gesehen haben, um Vergebung."

Die direkte Folge dieser Szene war ebenso traurig wie gerecht, wie dieses Bild zeigt. Nach der Roten Karte wegen des Kopfstoßes beendete Zidane seine Karriere mit einem langen, einsamen Gang zur Umkleidekabine, direkt vorbei an der Trophäe, die die Bleus ohne ihn nicht zurück erobern konnten.