Montag 14 Mai 2018, 15:43

WM-Check Deutschland: Torriecher zurück, Khedira leicht verletzt

Die FIFA Fussball-WM 2018™ naht mit großen Schritten und Deutschland möchte als erste Mannschaft seit Brasilien 1962 den Titel verteidigen. Das ist Anlass genug für FIFA.com, nun wöchentlich auf die Form der deutschen Nationalspieler zu blicken.

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In WM-Form Rechtzeitig zum Saisonende hat Timo Werner seinen Torriecher wieder gefunden: Nach einem Treffer und einer Vorlage vergangene Woche beim 4:1 der Leipziger gegen Wolfsburg wiederholte er diese Ausbeute nun auch am letzten Spieltag beim 6:2 bei Hertha BSC Berlin, das in der Abschlusstabelle zu Rang sechs und der UEFA Europa League reichte.

100 Punkte in einer Premier-League-Saison waren noch nie einem Verein vergönnt und am Sonntag sah es so aus, als sollte auch Manchester City es nicht gelingen, diese magische Marke zu erreichen. Erst in der vierten Minute der Nachspielzeit sorgte Gabriel Jesus für den 1:0-Sieg und den Punkterekord, der dann auch tatsächlich frenetisch bejubelt wurde. Leroy Sane spielte durch und kam mehrfach in torgefährliche Positionen, während Ilkay Gündogan nach 82 soliden Minuten vom Platz musste.

Die Meisterschaft ist für Toni Kroos und Real Madrid schon lange gelaufen, doch im letzten Heimspiel der Ligasaison gegen Celta Vigo schoss man sich mit einem 6:0 schon einmal warm für das Endspiel der UEFA Champions League gegen Liverpool FC am 26. Mai. Kroos bereitete das 3:0 von Isco vor und setzte den Schlusspunkt zum 6:0 per Linksschuss dann einfach selber.

In Italien wurde der Meistertitel vergeben: Juventus Turin sicherte sich den 34. Scudetto erst am Sonntag durch ein torloses Remis bei AS Roma. Dabei allerdings konnte Sami Khedira, der in den letzten Partien stark aufspielte, nicht mitwirken, denn beim Aufwärmen verspürte er Muskelprobleme und wurde daher geschont. "Es liegen ja durchaus wichtige Wochen voraus“, ließ er danach wissen. Recht hat er!

Besser als Messi 2.0? Ja, der 1. FC Köln ist abgestiegen – und das nicht erst am letzten Spieltag. Aber was Kapitän Jonas Hector beim 1:4 gegen den VfL Wolfsburg da gezaubert hat, war äußerst sehenswert: Mit der Sohle ließ er per 180-Grad-Drehung zwei Gegner im Strafraum stehen, um dann in Messi-Manier aus spitzem Winkel zum zwischenzeitlichen 1:1 auszugleichen. Respekt – auch für die Tatsache, dass Hector sich entschlossen hat, mit den Kölnern in Liga 2 zu gehen und sich am Wiederaufstieg zu versuchen.

Auf und Ab Ganz schnell abhaken und vergessen wollen Joshua Kimmich, Niklas Süle, Mats Hummels, Thomas Müller, Sebastian Rudy und Sandro Wagner den 34. Spieltag – trotz 80 Prozent Ballbesitz setzte es für die alten und neuen Meister aus München im eigenen Stadion ein 1:4 gegen den VfB Stuttgart. Keiner der Bayern-Nationalspieler bekleckerte sich mit Ruhm, was nicht unbedingt ein gutes Vorzeichen für Eintracht Frankfurt ist – denn die Hessen treffen kommenden Samstag im DFB-Pokal-Endspiel auf den Rekordmeister, der nun etwas gutzumachen hat.

Andre Schürrle, Julian Weigl, Marco Reus und Mario Götze sind alle zumindest potenziell WM-Kandidaten, verpassten es beim 1:3 Borussia Dortmunds bei 1899 Hoffenheim aber allesamt, noch einmal Werbung in eigener Sache zu machen. Zumindest bei Reus dürfte das nicht ausschlaggebend sein, da er dies in den letzten Wochen schon mehrfach erfolgreich getan hatte und auch in Sinsheim für das 1:1 sorgte, doch für Götze, Siegtorschütze der letzten WM in Brasilien, könnte die Luft richtig dünn werden.

Pavel Kaderabek of Hoffenheim celebrates the third goal during the Bundesliga match between TSG 1899 Hoffenheim and Borussia Dortmund

Bewerbungsschreiben abgeschickt Lars Bender überzeugte beim 3:2 von Bayer 04 Leverkusen gegen Hannover 96 einmal mehr als Rechtsverteidiger und hat seine Vielseitigkeit schon die ganze Saison über unter Beweis gestellt: Außenverteidiger, Innenverteidiger, defensives Mittelfeld, rechte Außenbahn – all diese Positionen bekleidete Bender 2017/18 für Bayer 04. Mit einem schönen Pass leitete er das dritte Tor von Julian Brandt gegen Hannover ein und wäre ein optimaler Ergänzungsspieler, der auch schon über Turniererfahrung verfügt.

Duell ausgefallen Mit Spannung erwartet wurde auch das Duell zwischen Sandro Wagner und Mario Gomez im Sturm in der letzten Begegnung zwischen Bayern und Stuttgart. Doch kurzfristig musste Gomez aufgrund der Geburt seines ersten Kindes passen, während Wagner auf der Bank platziert und erst gut 20 Minuten vor dem Ende eingewechselt wurde.

Im Lazarett Manuel Neuer (Mittelfußbruch seit September 2017) Marcel Halstenberg (Kreuzbandriss seit Januar 2018) Emre Can (Rückenprobleme seit Anfang April 2018) Jerome Boateng (Oberschenkelverletzung seit Ende April 2018) Lars Stindl (Sprunggelenk seit Ende April 2018) Serge Gnabry (Muskelbündelriss seit Ende April 2018) Kerem Demirbay (Sprunggelenk seit Ende April 2018) Mesut Özil (Rückenprobleme seit Ende April 2018) Sami Khedira (Muskelprobleme seit Mitte April 2018)