Montag 26 Februar 2018, 15:43

WM-Check Deutschland: Kramers Schuss ins Glück, Can und die Tormaschine

Christoph Kramer of Moenchengladbach celebrates his teams first goal during the Bundesliga match between Hannover 96 and Borussia Moenchengladbach

Weltmeisterlich Christoph Kramer ist ja bekanntlich schon Weltmeister und konnte dieses Wochenende mit einer endspielreifen Leistung überzeugen. Beim 1:0-Sieg seiner Gladbacher Borussia gegen Hannover 96 avancierte er mit einem tollen Volleyschuss in den Winkel zum Matchwinner und beendete die Torflaute der Fohlen nach 431 Minuten. "Dass Chris mit links so einen raushaut, ist nicht nachvollziehbar. So was kann er normal gar nicht, auch nicht im Training", witzelte Coach Dieter Hecking danach.

Kramer erzielte nicht nur das Tor, sondern hätte fast auch noch nach einem starken Solo und mit einem zweiten Schuss aus der Ferne getroffen. "Mit ein bisschen mehr Glück hätte ich einen Hattrick erzielt“, sagte der 27-Jährige danach und meinte das vermutlich selber auch nicht ganz so ernst.

Emre Can präsentierte sich beim 4:1-Sieg gegen West Ham United als gut geöltes Teilchen der Liverpooler Tormaschine: Vor der Pause köpfe er eine Ecke zum 1:0 ein (gleichzeitig das 100. Saisontor Liverpools), nach dem Seitenwechsel bereitete er mit einem 30-Meter-Traumpass das 3:0 von Roberto Firmino vor und wusste auch sonst als dominanter Balleroberer im Mittelfeld zu gefallen. Da fiel auch nicht mehr entscheidend ins Gewicht, dass er sich den Ballverlust leistete, der den Hammers den Ehrentreffer ermöglichte.

In WM-Form Mats Hummels und Niklas Süle bildeten beim 0:0 des FC Bayern München gegen Hertha BSC die Innenverteidigung des Rekordmeisters und ließen hinten nichts anbrennen. Dass vorne das Tor nicht fallen wollte, ließ die Partie für die erfolgsverwöhnten Bayern zwar zu einem Negativerlebnis werden, ist aber kaum den zwei Abwehrspielern anzukreiden. Hummels hätte nach einer Ecke fast sogar noch ein Tor erzielt, scheiterte aber aus kurzer Distanz mit dem Fuß.

Leroy Sane und Ilkay Gündogan durften sich mit Manchester City am Wochenende durch ein 3:0 gegen Arsenal über den Gewinn des Ligapokals freuen. Für Sane war es der erste Titel im Seniorenbereich, und Gündogan leistete nach knapp einer Stunde die Vorarbeit zum vorentscheidenden 2:0 von Vincent Kompany.

Des einen Freud, des anderen Leid: Während Gündogan und Sane also den Ligapokal holten, waren Shkodran Mustafi und Mesut Özil auf der unterlegenen Seite. Mustafi verschätzte sich beim 0:1 von Agüero, doch Özils guter Pass auf Pierre-Emerick Aubameyang hätte Arsenal nach acht Minuten eigentlich die Führung bescheren müssen, hätte der Gabuner nicht aus kurzer Distanz vergeben.

"Ich würde lügen, wenn ich sage, dass ich nicht an die WM denke", meinte Marco Reus noch vor dem Spiel seines BVB am Montagabend gegen den FC Augsburg (1:1). Nach einer Viertelstunde schoss der 28-Jährige wie schon letzte Woche beim 1:0 gegen Gladbach das einzige Tor seiner Mannschaft und unterstrich so seine starke Form.

Im Lazarett

Manuel Neuer (Mittelfußbruch seit September 2017)

Toni Kroos (Außenbanddehnung im Knie seit Mitte Februar 2018)

Marcel Halstenberg (Kreuzbandriss seit Januar 2018)

Joshua Kimmich (Prellung seit Ende Februar 2018)

Jerome Boateng (Erkältung seit Ende Februar 2018)