Montag 18 Juni 2018, 05:18

Vier positive Aspekte bei Serbiens Sieg

  • ​Serbien startete mit einem 1:0-Sieg in die WM 2018

  • Der Sieg demonstrierte die Einheit der Mannschaft

  • Hohe Erwartungen an das ausgewogene Team​

Von Sonja Nikcevic, Teamreporterin Serbien

Serbien ist am Sonntag in Samara mit einem 1:0-Sieg gegen Costa Rica optimal in die FIFA Fussball-Weltmeisterschaft Russland 2018™ gestartet. Den einzigen Treffer der Partie erzielte Kapitän Aleksandar Kolarov mit einem perfekt platzierten Freistoß. Die Europäer hatten die Partie über weite Strecken dominiert.

Nun bereiten sich die Orlovi auf ihr nächstes Spiel gegen die Schweiz vor, das bereits über das Weiterkommen entscheiden kann. Dabei wollen die Serben natürlich auf den positiven Aspekten ihres Auftaktspiels aufbauen und ihre Erfolgsserie ausbauen, die am 9. Juni mit dem beeindruckenden 5:1-Sieg im Freundschaftsspiel gegen Bolivien begann. FIFA.com nennt vier Aspekte, die in der Partie gegen Costa Rica für das Team von Mladen Krstajic sprachen.

Gute Balance zwischen erfahrenen und jungen Spielern

Die Hintermannschaft wird angeführt von Branislav Ivanovic, der mit 104 Länderspielen mittlerweile Serbiens Rekordnationalspieler ist. Zusammen bringen es die drei erfahrensten Spieler in der Viererkette bei einem Durchschnittsalter von 33 Jahren auf mehr als 200 Länderspiele. Der vierte Verteidiger ist hingegen der erst 20-jährige Nikola Milenkovic, der gegen die Ticos sein Länderspieldebüt feierte, aber dennoch so spielte, als hätte er ähnlich viel Erfahrung wie die Teamkameraden an seiner Seite. Er agierte über die gesamte Distanz bei jedem Ball und jedem Angriff von Bryan Ruiz, Marco Urena und Co. ebenso konzentriert, abgeklärt und entschlossen wie der zweite, jedoch wesentlich erfahrenere Innenverteidiger Dusko Tosic.

Flair im Mittelfeld

Mit besonders großer Spannung wurde das WM-Debüt von Sergej Milinkovic-Savic erwartet. Der Star von Lazio Rom erfüllte alle Erwartungen. Er kombinierte auf dem rechten Flügel stark mit Dusan Tadic und sorgte für viel Gefahr in Richtung der costa-ricanischen Defensive. Die beiden spielten zahlreiche Chancen heraus und zeigten dabei viel von der Kreativität, die man bei den jüngsten Länderspielen der Serben oft vermisst hat. Bei der Schweiz und auch bei einigen führenden Klubs in Europa wird man diese Leistung sicher zur Kenntnis genommen haben.

Umstellung auf zwei defensive Mittelfeldspieler

Serbien hatte die letzten drei großen internationalen Turniere verpasst. Und obgleich sich das aktuelle Team durch viel Erfahrung auszeichnet, gab es doch Befürchtungen, dass sich nach einer so langen internationalen Pause nun bei der WM Unsicherheiten einschleichen würden. Doch das Team überstand die intensive erste Viertelstunde der Partie, in der indes nicht nur Costa Rica, sondern auch Serbien zu mehreren Chancen kam, und schaffte es danach, einen guten Rhythmus zu finden und die Kontrolle zu übernehmen. Ausgangspunkt des ruhigen, organisierten Aufbauspiels war das defensive Mittelfeldduo bestehend aus Nemanja Matic und Luka Milivojevic, das dem Druck Costa Ricas ohne größere Probleme standhielt.

Mannschaftliche Geschlossenheit

Der zentrale Punkt bei Serbiens WM-Vorbereitung war die mannschaftliche Geschlossenheit. Verbandsfunktionäre, Trainerstab und Spieler betonen unisono, dass die Atmosphäre in der Nationalmannschaft in den letzten Jahren nie so gut wie derzeit war. Das zeigte sich zum einen auf dem Spielfeld in Samara, aber auch in einer Geste von Kapitän Aleksandar Kolarov: Er widmete den Sieg und sein Tor dem Sportdirektor des serbischen Verbandes Goran Bunjevcevic, der vor einigen Monaten ein Aneurysma im Gehirn erlitten hatte.

"Wir widmen diesen Sieg unserem Sportdirektor der wissen soll, dass wir alle ihn unterstützen."