Dienstag 19 Juni 2018, 06:07

Da Costa - marokkanischer Löwe mit portugiesischen Wurzeln

  • Manuel da Costa hat bislang ein Länderspieltor für Marokko erzielt

  • Im Juniorenbereich spielte der Verteidiger für Portugal

  • Marokko hofft auf eine Wiederholung von 1986

Von Zineb EL Houari, Teamreporterin Marokko

Nachdem Manuel da Costa zunächst im Nachwuchsalter für Portugal, das Heimatland seines Vaters, gespielt hatte, entschied sich der heute 32-Jährige, für Marokko zu spielen, das Geburtsland seiner Mutter. Und wie das Schicksal es nun einmal will, trifft der Verteidiger bei seiner ersten WM-Teilnahme ausgerechnet auf Portugal.

"Die Teilnahme an einer WM ist für mich eine Riesensache. Schließlich vertrete ich hier mein Land und meine Wurzeln", so der in Frankreich geborene Spieler. "Ich empfinde es als große Ehre, das Trikot Marokkos zu tragen, denn bei der Teilnahme an diesem Turnier zeigt man der ganzen Welt sein Land und seine Kultur."

Gestern Teamkameraden, heute Gegner

Manuel da Costa weiß viel über die Spielweise der Portugiesen, da eine ganze Reihe der aktuellen Spieler früher seine Teamkameraden waren.

"Ich habe mit den meisten ihrer Akteure gespielt, als ich jung war. Es würde zu lange dauern, sie alle aufzuzählen! Ich erinnere mich jedenfalls noch, dass ich an der Seite von Ricardo Quaresma, Cristiano Ronaldo und Pepe gespielt habe und viel von ihnen lernen konnte."

Der Verteidiger von Basaksehir Istanbul weiß auch, wie stark die Portugiesen sind. "Sie gehören zu den besten Teams der Welt. Wir werden uns auf keinen Fall ausschließlich auf Ronaldo konzentrieren. Wir wissen, dass er herausragend ist und dass er sehr starke Spieler um sich herum hat. Besonders wichtig ist für uns, dass wir konzentriert und präzise spielen müssen und unsere Geschlossenheit wahren."

Einheit und Geschlossenheit sind also am Mittwoch die Stichworte für die Marokkaner, wenn sie versuchen, sich gegen Portugal durchzusetzen. In der Familie da Costa allerdings könnte es an diesem Tag durchaus etwas weniger harmonisch zugehen. "Ich erwarte, dass die Hälfte meiner Familie für Portugal und die andere Hälfte für Marokko ist. Das wird bestimmt lustig, ehrlich", meinte er zum Abschluss.