Samstag 16 Juni 2018, 13:42

Krstajic verrät Serbiens Geheimwaffe

  • Serbiens Cheftrainer Krstajic gibt Einblicke ins Team

  • Er verrät die wichtigste Zutat für ein erfolgreiches Turnierteam

  • Serbien nimmt K.o.-Phase ins Visier

Von Sonja Nikcevic, Teamreporterin Serbien

Serbiens Nationaltrainer ist in der internationalen Fussballszene ein noch weitgehend unbeschriebenes Blatt. Mladen Krstajic hinterließ als Nationalverteidiger Serbiens bei der FIFA Fussball-Weltmeisterschaft Deutschland 2006™ einen starken Eindruck. Am Sonntag steht für ihn mit der WM-Auftaktpartie gegen Costa Rica nun sein allererstes Wettbewerbsspiel als Trainer auf dem Programm.

Krstajic war Assistenztrainer von Slavoljub Muslin, der Serbien in der WM-Qualifikation auf den ersten Gruppenplatz führte. Der 44-jährige Krstajic übernahm die Leitung der Mannschaft erst vor acht Monaten. Seitdem hat er das Team in sechs Freundschaftsspielen betreut und dabei durchaus einiges ausprobiert, letztlich aber auch viel für die WM vorbereitet. Er ist überzeugt, dass sich sein Team in die richtige Richtung entwickelt.

"Meine eigene WM-Erfahrung von 2006 ist sehr wertvoll", so Krstajic. "Ich bin zwar jetzt als Trainer hier, aber ich gehörte in der Qualifikation für Südafrika 2010 noch zum Team. Ich habe eine Menge erlebt und weiß aus eigener Erfahrung, was das wichtigste ist, nämlich die Stimmung im Team.

Erstmals seit langer Zeit haben wir wieder eine gute Gruppe zusammen und das Team bildet eine echte Einheit. Das gibt uns viel Stärke und stimmt uns vor dem Spiel gegen Costa Costa Rica optimistisch."

Wer die Geschicke der serbischen Nationalmannschaft verfolgt, hat schon lange keine derartigen Äußerungen gehört – weder von den Spielern, noch vom Trainerstab. Und genau das könnte nach Auffassung Krstajics den Ausschlag für einen erfolgreichen Auftritt der Orlovi in Russland geben.

"Jeder kann sagen was er will, aber die Spieler und die Qualität im Kader sind bedeutungslos, wenn es im Team Grüppchenbildung gibt. Wenn es dazu kommt - was bei uns dieses Mal nicht der Fall ist - dann nimmt das schnell überhand."

Allgemein herrscht die Ansicht, dass Serbien auf dem Papier zwar stets ein starkes Team hatte, doch dass immer etwas fehlte, um den entscheidenden Schritt zu machen. Dieses Mal herrscht nun offenbar echte Einheit im Team, so dass es vielleicht zu wertvollen drei Punkten gegen Costa Rica reicht, wenn es bei Stars wie Sergej Milinkovic-Savic von Lazio Rom, Nemanja Matic von Manchester United und Aleksandar Mitrovic gut läuft. Dann würde auch erstmals der Sprung aus der Gruppenphase für Serbien als eigenständige Nation in greifbare Nähe rücken.

"Costa Rica hat eine sehr erfahrene Mannschaft, die schon seit langer Zeit zusammenspielt", so Krstajic. "Sie haben viel Qualität im Kader und eine ganze Reihe erfahrener Spieler, die das Team antreiben. Doch wir glauben an unser Team und unsere Einheit. Auch wir haben Qualität im Kader. Viele Spieler erfüllen bei ihren Klubs – großen Klubs – wichtige Schlüsselrollen. Man kann sagen was man will, aber wir alle wissen, dass das erste Spiel das wichtigste ist."